forschungsbericht november 2008 – juli 2012 - Kunsthistorisches ...
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FORSCHUNGEN DER WISSENSCHAFTLICHEN MITARBEITERINNEN UND MITARBEITER | 147<br />
Englische Gelehrte auf Reisen<br />
Ingeborg Bähr<br />
In den Jahren 1663 bis 1666 unternahm eine kleine Gruppe englischer Naturwissenschaftler<br />
aus dem Umkreis der Royal Society unter der Leitung des Gelehrten John Ray eine Reise<br />
auf den europäischen Kontinent, um Material für taxonomische Studien zu sammeln. Zu<br />
dieser Reise liegen gedruckte Reiseberichte von John Ray, Philip Skippon und <strong>–</strong> beschränkt<br />
auf Spanien <strong>–</strong> Francis Willughby vor. Aus den Texten spricht ein lebhaftes Interesse an Geographie<br />
und Klima, an Flora, Fauna und Bodenschätzen, an Universitäten, ihrem Lehrprogramm<br />
und ihren Organisationsformen, an der Verfassung von Städten und Staaten, an<br />
konfessionellen Fragen und besonders bei Skippon auch an Inschriften und Sehenswürdigkeiten.<br />
Aus kunsthistorischer Sicht wertvoll sind die Berichte über den Besuch von Kunstkabinetten<br />
und Sammlungen. Bemerkungen zur Kuriosität und Seltenheit der Objekte sind<br />
häufiger als Hinweise zur künstlerischen Qualität, die meist nur mit einem Adjektiv angedeutet<br />
wird: fair, stately, handsome, pretty, pleasant. Der Bericht Skippons unterscheidet sich<br />
durch die Verlässlichkeit und Fülle der eigenen Beobachtungen, die durch Informationen<br />
aus Büchern und Gesprächen mit ortsansässigen Gelehrten ergänzt sind, von den üblichen<br />
Reisetagebüchern der Grand Tour. Erst in den letzten Jahren wurde der Text auch von<br />
Kunsthistorikern beachtet. In meinem Forschungsprojekt habe ich die Qualitäten des Textes<br />
an einem Abschnitt zu einem dreitägigen Aufenthalt der Gruppe in Heidelberg untersucht.<br />
Domenico Fontanas Ruhm und Nachleben: die Vita Belloris<br />
Costanza Caraffa<br />
Domenico Fontanas ›Unterschrift‹<br />
auf dem Sockel des Vatikanischen<br />
Obelisken<br />
Im Titel seiner 1672 erschienenen Vite de’ pittori, scultori et architetti moderni<br />
spricht Giovan Pietro Bellori zwar die Dreieinigkeit der Künste<br />
an, seine Aufmerksamkeit gilt aber vor allem der Malerei, während<br />
die Skulptur nur durch zwei, die Architektur sogar nur durch einen<br />
Künstler repräsentiert sind: Domenico Fontana. Zwar wissen wir,<br />
dass für den nie fertiggestellten zweiten Band der Vite eine Biographie<br />
Carlo Madernos vorgesehen war. Es bleibt trotzdem die Frage, warum<br />
Bellori gerade Domenico Fontana als einzigen Architekten ausgewählt<br />
hat. Der Tessiner Bauunternehmer, Ingenieur und Architekt hatte zur<br />
Neugestaltung des sixtinischen Rom beigetragen und war für die Versetzung<br />
und Errichtung von Obelisken berühmt geworden. Schon zeitgenössische<br />
Kritiker wie Lomazzo und Federico Zuccari griffen ihn allerdings<br />
als Vertreter der lombardischen »taglia sassi« und »gente senza disegno« an <strong>–</strong> eine<br />
Kategorie, die kaum Belloris Künstlerideal entsprochen haben dürfte. Erklärt werden kann<br />
die Rolle Fontanas innerhalb der Viten nur, wenn man Belloris Verhältnis zur Architektur<br />
sowie überhaupt die intendierte Funktion seines editorischen Projekts untersucht. Dabei<br />
soll die Bindung Belloris an die Accademia di San Luca besonders berücksichtigt werden.<br />
Die Untersuchung findet im Rahmen einer von der DFG unterstützten kommentierten<br />
Neuausgabe der Viten Belloris statt (Hg. Elisabeth Oy-Marra).<br />
Siracusa/Ortigia <strong>–</strong> città/isola<br />
Costanza Caraffa<br />
Fondata da coloni corinzi nel 734 a.C. sull'isoletta di Ortigia, Siracusa si espanse progressivamente<br />
sulla terraferma per poi restringersi di nuovo sull'isola in periodo tardo-antico. Il<br />
tracciato stradale originario greco è sostanzialmente conservato. Una ricca documentazione<br />
cartografica permette di seguire le trasformazioni della città-isola di Ortigia in età moderna,<br />
quando l'istmo prodotto dall'insabbiamento dei due porti <strong>–</strong> unica connessione con la terraferma<br />
<strong>–</strong> venne prima fortificato, poi nuovamente tagliato per portare a perfezione la macchina<br />
difensiva voluta dai viceré spagnoli in posizione strategica nel Mediterraneo. Ma all'interno