20.03.2014 Aufrufe

forschungsbericht november 2008 – juli 2012 - Kunsthistorisches ...

forschungsbericht november 2008 – juli 2012 - Kunsthistorisches ...

forschungsbericht november 2008 – juli 2012 - Kunsthistorisches ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

FORSCHUNGEN DER WISSENSCHAFTLICHEN MITARBEITERINNEN UND MITARBEITER | 147<br />

Englische Gelehrte auf Reisen<br />

Ingeborg Bähr<br />

In den Jahren 1663 bis 1666 unternahm eine kleine Gruppe englischer Naturwissenschaftler<br />

aus dem Umkreis der Royal Society unter der Leitung des Gelehrten John Ray eine Reise<br />

auf den europäischen Kontinent, um Material für taxonomische Studien zu sammeln. Zu<br />

dieser Reise liegen gedruckte Reiseberichte von John Ray, Philip Skippon und <strong>–</strong> beschränkt<br />

auf Spanien <strong>–</strong> Francis Willughby vor. Aus den Texten spricht ein lebhaftes Interesse an Geographie<br />

und Klima, an Flora, Fauna und Bodenschätzen, an Universitäten, ihrem Lehrprogramm<br />

und ihren Organisationsformen, an der Verfassung von Städten und Staaten, an<br />

konfessionellen Fragen und besonders bei Skippon auch an Inschriften und Sehenswürdigkeiten.<br />

Aus kunsthistorischer Sicht wertvoll sind die Berichte über den Besuch von Kunstkabinetten<br />

und Sammlungen. Bemerkungen zur Kuriosität und Seltenheit der Objekte sind<br />

häufiger als Hinweise zur künstlerischen Qualität, die meist nur mit einem Adjektiv angedeutet<br />

wird: fair, stately, handsome, pretty, pleasant. Der Bericht Skippons unterscheidet sich<br />

durch die Verlässlichkeit und Fülle der eigenen Beobachtungen, die durch Informationen<br />

aus Büchern und Gesprächen mit ortsansässigen Gelehrten ergänzt sind, von den üblichen<br />

Reisetagebüchern der Grand Tour. Erst in den letzten Jahren wurde der Text auch von<br />

Kunsthistorikern beachtet. In meinem Forschungsprojekt habe ich die Qualitäten des Textes<br />

an einem Abschnitt zu einem dreitägigen Aufenthalt der Gruppe in Heidelberg untersucht.<br />

Domenico Fontanas Ruhm und Nachleben: die Vita Belloris<br />

Costanza Caraffa<br />

Domenico Fontanas ›Unterschrift‹<br />

auf dem Sockel des Vatikanischen<br />

Obelisken<br />

Im Titel seiner 1672 erschienenen Vite de’ pittori, scultori et architetti moderni<br />

spricht Giovan Pietro Bellori zwar die Dreieinigkeit der Künste<br />

an, seine Aufmerksamkeit gilt aber vor allem der Malerei, während<br />

die Skulptur nur durch zwei, die Architektur sogar nur durch einen<br />

Künstler repräsentiert sind: Domenico Fontana. Zwar wissen wir,<br />

dass für den nie fertiggestellten zweiten Band der Vite eine Biographie<br />

Carlo Madernos vorgesehen war. Es bleibt trotzdem die Frage, warum<br />

Bellori gerade Domenico Fontana als einzigen Architekten ausgewählt<br />

hat. Der Tessiner Bauunternehmer, Ingenieur und Architekt hatte zur<br />

Neugestaltung des sixtinischen Rom beigetragen und war für die Versetzung<br />

und Errichtung von Obelisken berühmt geworden. Schon zeitgenössische<br />

Kritiker wie Lomazzo und Federico Zuccari griffen ihn allerdings<br />

als Vertreter der lombardischen »taglia sassi« und »gente senza disegno« an <strong>–</strong> eine<br />

Kategorie, die kaum Belloris Künstlerideal entsprochen haben dürfte. Erklärt werden kann<br />

die Rolle Fontanas innerhalb der Viten nur, wenn man Belloris Verhältnis zur Architektur<br />

sowie überhaupt die intendierte Funktion seines editorischen Projekts untersucht. Dabei<br />

soll die Bindung Belloris an die Accademia di San Luca besonders berücksichtigt werden.<br />

Die Untersuchung findet im Rahmen einer von der DFG unterstützten kommentierten<br />

Neuausgabe der Viten Belloris statt (Hg. Elisabeth Oy-Marra).<br />

Siracusa/Ortigia <strong>–</strong> città/isola<br />

Costanza Caraffa<br />

Fondata da coloni corinzi nel 734 a.C. sull'isoletta di Ortigia, Siracusa si espanse progressivamente<br />

sulla terraferma per poi restringersi di nuovo sull'isola in periodo tardo-antico. Il<br />

tracciato stradale originario greco è sostanzialmente conservato. Una ricca documentazione<br />

cartografica permette di seguire le trasformazioni della città-isola di Ortigia in età moderna,<br />

quando l'istmo prodotto dall'insabbiamento dei due porti <strong>–</strong> unica connessione con la terraferma<br />

<strong>–</strong> venne prima fortificato, poi nuovamente tagliato per portare a perfezione la macchina<br />

difensiva voluta dai viceré spagnoli in posizione strategica nel Mediterraneo. Ma all'interno

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!