forschungsbericht november 2008 – juli 2012 - Kunsthistorisches ...
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PHOTOTHEK | 163<br />
Photothek 2009<strong>–</strong><strong>2012</strong><br />
Stefano Fancelli, Die Photothek im<br />
Palazzo Grifoni, 2010<br />
Seit Januar 2010 hat die Photothek ihren provisorischen Sitz im<br />
Palazzo Grifoni an der Piazza SS. Annunziata. 1897 mit der Gründung<br />
des KHI entstanden, hat sie sich rasch zu einem der bedeutendsten<br />
wissenschaftlichen Bildarchive für die Erforschung italienischer<br />
Kunst und Architektur von der Spätantike bis zur Gegenwart<br />
entwickelt. In ihrer traditionsreichen Sammlung spiegelt<br />
sich die Geschichte der Kunstgeschichte. Sie bildet als Archiv vergangener<br />
wie aktueller Forschung auch den Fundus für zukünftige<br />
Fragestellungen. Die Photothek wurde von zwei Revolutionen der<br />
Mediengeschichte geprägt: der Etablierung der Photographie als<br />
Medium der Kunstgeschichte sowie der Ausbreitung des digitalen<br />
Bildes. Ihre Tätigkeiten und Strukturen werden damit sowohl von den Möglichkeiten neuer<br />
Medien als auch von der Forschungsarbeit mit dem analogen Archivbestand bestimmt.<br />
Photokampagnen, Erwerbungen, Schenkungen:<br />
Der Bestand umfasst derzeit ca. 610.000 analoge und 48.000 digitale Bilder.<br />
Die Photokampagnen (hier in Auswahl) galten vor allem schwer zugänglichen oder kaum<br />
erforschten Kunstwerken:<br />
• <strong>2008</strong>, <strong>2012</strong>: Palazzo Borghese in Florenz, Innenausstattung<br />
• seit 2009: Skulpturen des Giardino di Boboli von der Antike bis ins 19. Jahrhundert<br />
(darunter die Stücke im Depot) in Kooperation mit dem Polo Museale Fiorentino.<br />
Bislang wurden mit etwa 540 Digitalphotographien 90 der 165 Inventarnummern<br />
dokumentiert<br />
• 2009: Palazzo Grifoni Budini Gattai in Florenz, Architektur und Innenausstattung, ca.<br />
400 Digitalphotographien<br />
• 2009: Kapitelle des 12. Jahrhunderts im Kreuzgang des Domes von Cefalù (auch<br />
3D-Dokumentation durch ISTI/CNR im Rahmen des Projektes CENOBIUM, s. Abteilungsübergreifende<br />
Projekte)<br />
• 2009: Siegel und Siegelstempel des 12.<strong>–</strong>16. Jahrhunderts aus dem Bargello und Archivio<br />
di Stato in Florenz<br />
• 2010: Trecento-Fresken in der Villa Le Campora in Florenz (Privatbesitz, ehemals<br />
S. Maria al Sepolcro) in Zusammenarbeit mit Laura Fenelli (Postdoc) und den<br />
Florentiner Denkmalbehörden in Vorbereitung auf eine Restaurierung. Diese Photokampagne<br />
greift eine vor 100 Jahren am Institut begonnene Forschungsinitiative wieder<br />
auf (vgl. Forschungen der wissenschaftlichen Mitarbeiter / Ute Dercks)<br />
• 2010: Cappella San Gerolamo in der SS. Annunziata, Fresken von Alessandro Allori<br />
nach der Restaurierung<br />
• 2010: Pietà da Palestrina nach der Restaurierung, in Kooperation mit der Galleria<br />
dell'Accademia in Florenz<br />
• 2011: Skulpturen von Bartolomeo Ammannati in Zusammenarbeit mit dem Bargello<br />
zur Ausstellung anlässlich des 500. Geburtstages des Künstlers<br />
Hervorgehoben seien partielle Dokumentationen des Davids von Michelangelo zur langfristigen<br />
konservatorischen Beobachtung in Kooperation mit der Galleria dell'Accademia in<br />
Florenz sowie dem ISTI/CNR in Pisa für die 3D-Dokumentation (2009, <strong>2012</strong>).<br />
Der Ankauf von Photographien zu Kunstzentren in Mittel und Oberitalien (seit 2002) konzentrierte<br />
sich auf die südliche Toskana. Seit 2010 wurde ein bedeutendes Konvolut von ca.<br />
1.400 Aufnahmen zur Renaissanceskulptur im Veneto und in Kroatien erworben.<br />
Als Schenkung eingegangen sind zwei größere Serien aus Photokampagnen der Direktionsprojekte:<br />
1.000 Aufnahmen öffentlicher Plätze in der Toskana (Projekt »Piazza e<br />
monumento« der Abteilung Nova); 450 Aufnahmen von Kirchen und deren Ausstattung<br />
in Georgien und Armenien (Projekt »Georgia and the Caucasus: Aesthetics, Art, and Architecture«)<br />
als Erweiterung der Teilbestände zum Mittelmeerraum (Bilderinsel Georgien).