forschungsbericht november 2008 – juli 2012 - Kunsthistorisches ...
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148 | FORSCHUNGEN DER WISSENSCHAFTLICHEN MITARBEITERINNEN UND MITARBEITER<br />
delle mura il cuore della città greca pulsava ancora:<br />
il tempio dorico di Atena nel punto più alto di<br />
Ortigia, trasformato in chiesa cristiana nel VI-<br />
VII sec. d.C. Solo alla fine del XIX sec. l'abitato<br />
di Siracusa avrebbe riiniziato a espandersi<br />
sulla terraferma. Le dinamiche messe in moto<br />
dall'unificazione italiana produssero l'abbattimento<br />
dei bastioni per il passeggio, la sostituzione<br />
dello spezzettato percorso di accesso con<br />
un ponte rettilineo, la riqualificazione della zona<br />
d'ingresso a Ortigia con il progressivo dégagement<br />
del tempio di Apollo. In Ortigia possono essere indagati esemplarmente il passaggio<br />
da città chiusa a città aperta nonché le dinamiche di delimitazione/espansione, accessibilità/esclusione,<br />
interno/esterno costitutive della storia urbana.<br />
Anonimo, Coppie du plan de Siracuse<br />
située en lisle de Sicile 1704, dettaglio,<br />
Parigi, Bibliothèque nationale<br />
de France<br />
Gustav Ludwig: der photographische Nachlass<br />
Costanza Caraffa, Almut Goldhahn<br />
Die ca. 2500 Photographien des Nachlasses von Gustav Ludwig sind 1905<br />
nach dem Tod des Kunsthistorikers an das Kunsthistorische Institut in<br />
Florenz gekommen. Zusammen mit ihren Photokartons, Stempeln, Inventarnummern<br />
und Beschriftungen sind diese Bilder in ihrer Materialität außerordentliche<br />
Dokumente der kunstwissenschaftlichen Praxis zu Beginn des 20.<br />
Jahrhunderts. Sie geben Einblick in das geistige und visuelle ›Laboratorium‹<br />
des Kunsthistorikers und ermöglichen, die Praxis seiner täglichen Arbeit zu<br />
rekonstruieren, die aufgrund der Erhaltung zahlreicher Schritte des intellektuellen,<br />
aber auch manuellen Prozesses dokumentiert sind. Ludwig, der<br />
in Wien die »Lehr- und Versuchsanstalt für Photographie und Reproduktionsverfahren«<br />
besucht hatte, verfügte über die notwendige Vertrautheit mit den Techniken. Die Photographien<br />
aus seinem Nachlass sind nicht nur Abbildungen seiner Studienobjekte, sondern zeigen<br />
auch Methoden und Ergebnisse seiner Arbeit und sind als integraler Bestandteil seiner<br />
wissenschaftlichen Argumentation zu werten. Bisher bearbeitet wurden die Photographien<br />
zu Carpaccios St. Ursula-Zyklus (s. Publikationen); nächste Etappen sind die Fresken des venezianischen<br />
Palazzo dei Camerlenghi sowie der sogenannte »Restello«, zu denen Ludwig<br />
palimpsestartige Photocollage-Rekonstruktionen hinterlassen hat.<br />
Tomaso Filippi (Photograph) und unbekannter<br />
Zeichner, Gustav Ludwigs<br />
Rekonstruktion des St. Ursula-Zyklus,<br />
um 1904, Silbergelatine-Abzug,<br />
Graphit laviert, 30 x 19,7 cm (Karton),<br />
Photothek des KHI, Inv.-Nr. 59349<br />
Randbestände: die Schenkung Croquison in der Photothek<br />
Costanza Caraffa, Almut Goldhahn, Ute Dercks<br />
Am 23. November 1967 wurde im Inventarbuch der Photothek eine Schenkung des belgischen<br />
Benediktinerpaters, Byzantinisten und Mediävisten Joseph Croquison (1890<strong>–</strong><br />
1977) registriert: 61 Photographien (Inv. Nr. 228222 bis 228282), die fast ausschließlich<br />
Monumente des östlichen Mittelmeerraumes wiedergeben. Da die in den Aufnahmen<br />
gezeigten Objekte aus Kairo, Philae, Petra, Baalbek, Istanbul, Jerusalem, Athen u.a. nicht<br />
zum Hauptsammlungsgebiet der Photothek gehören, wurden die Photographien in der<br />
geographisch passenden Sektion »Antike« der Photothek archiviert, auch wenn nur etwa<br />
die Hälfte der dargestellten Objekte als antik gelten kann. Neben den Sujets sind die Photographien<br />
auch wegen ihrer frühen Entstehung in den 1860er<strong>–</strong>1870er Jahren interessant. Damit<br />
dokumentieren sie einen Zustand der Monumente, wie ihn Pater Croquison auf seinen eigenen<br />
Orientreisen (diejenige in Ägypten von 1953 ist dokumentiert) gar nicht mehr gesehen haben<br />
konnte. Das Forschungsprojekt hat als Ziel, die Biographien der Einzelphotographien sowie die<br />
Intentionen von Sammlung und Schenkung zu rekonstruieren. Darüber hinaus ist die Geschichte<br />
der Eingliederung dieses Randbestandes in die Systematik der Photothek ein erster Schritt,<br />
um dem intellektuellen Projekt hinter ihrem Klassifikationssystem nachgehen zu können.<br />
Nicht identifizierter Photograph,<br />
Der erste Nilkatarakt mit der Insel<br />
Philae (seit 1902 überflutet), um<br />
1860<strong>–</strong>1870, Albuminabzug (17,9<br />
x 22,7cm) auf blau-grauem Karton<br />
(23,9 x 34,0 cm), Photothek des KHI,<br />
Inv.-Nr. 228232