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forschungsbericht november 2008 – juli 2012 - Kunsthistorisches ...

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94 | FORSCHUNGEN DES WISSENSCHAFTLICHEN NACHWUCHSES<br />

Vorbilder gelegt: Die Kupferstiche wurden nicht etwa neben<br />

einer sonstigen eigentlichen Funktion (wie etwa der<br />

Textbegleitung oder der Andacht) als Vorbilder verwendet,<br />

sondern sollten explizit als aktiver Faktor in die Genese<br />

von Kunstwerken eingreifen. Im Gegensatz zu den<br />

bis dahin üblichen Musterbüchern, die als im Medium<br />

der Zeichnung angefertigte Exemplare jeweils in einem<br />

begrenzten Milieu benutzt wurden und vor allem formale<br />

und stilistische Eigenheiten tradierten, präsentieren sich<br />

die Bilder der ›Mantegna-Tarocke‹ als ein geschlossenes<br />

System aufeinander Bezug nehmender Themengruppen.<br />

Dass hier die ikonographische, also die inhaltliche Aussage<br />

anstelle des formalen Gehalts zur eigentlichen Vorlage<br />

wird, wird etwa in dem Gedicht De Gentilium Deorum<br />

Imaginibus des Humanisten Ludovico Lazzarelli (1447<strong>–</strong><br />

1500), das verschiedene Figuren der Serie beschreibend<br />

wiedergibt, besonders evident. Die Ausführung der Bilder<br />

im Medium des Kupferstiches, der eine hohe Auflage<br />

ermöglichte, und deren Vertrieb im Buchformat zeugen darüber hinaus von einer bisher<br />

unbekannten Professionalisierung und Kommerzialisierung von Bildern als Vorbilder.<br />

Albrecht Dürer, Die Philosofia nach<br />

den sogenannten Tarock-Karten des<br />

Mantegna, London, British Museum<br />

The Messenger (Epistolary) Tradition of the Mongols and Its Role in the<br />

Development of Early Globalization in the Medieval World<br />

Dorjjugder Purevjav | Art, Space and Mobility<br />

Broadly speaking, the study focuses on Central Asian nomads<br />

that, far from developing an isolated culture, actively<br />

participated in international trade and thus contributed to<br />

pre-modern globalizing processes. More specifically, this<br />

project addresses the role of the oral messenger in Mongolian<br />

tradition. In medieval times, when most of the population<br />

was illiterate, the Mongols thought it appropriate to<br />

send information in poetic form memorized verbatim by<br />

traveling messengers. The phenomenon was widespread<br />

and reported in the 1240s chronicle The Secret History of the<br />

Mongols by Persian historian Rashid Al Din, who praised the<br />

Mongols for »skillfully putting their speeches and words<br />

into poems and presenting them in metaphoric words.«<br />

By comparing more than 26 oral traditions reported in the<br />

Secret History of Mongols with the diplomatic correspondence sent to Europe by Mongolian<br />

Qads and II Qads, the study intends to recover the practices of memorization as well as the<br />

ideas promoted by oral messenger culture. Furthermore, by relating messengers' routes<br />

and patterns of message circulation with archaeological findings, the project will improve<br />

our knowledge of the often-overlooked contribution of the Mongols to trade and mobility<br />

across Asia and Europe.<br />

Silver cup from Mongolia with Runic<br />

inscription and Turkish tribe symbol<br />

on wild goat and Byzantium symbol<br />

on Cross (?), first half of 8 th century<br />

Die ersten drei christlichen chinesischen Bücher mit Illustrationen am<br />

Anfang des 17. Jahrhunderts<br />

Yi Qu<br />

Während ihrer Missionstätigkeit in China (seit 1582) am Ende der Ming-Dynastie (1368<strong>–</strong><br />

1644) publizierten die Jesuiten die ersten drei chinesischen christlichen Bücher mit gedruckten<br />

Illustrationen, nämlich Song nianzhu guicheng 誦 念 珠 規 程 (Die Anweisung zur Rezitation<br />

des Rosenkranzes) um 1620, Tianzhu jiangsheng chuxiang jingjie 天 主 降 生 出 像 經 解 (Kanonische

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