20.03.2014 Aufrufe

forschungsbericht november 2008 – juli 2012 - Kunsthistorisches ...

forschungsbericht november 2008 – juli 2012 - Kunsthistorisches ...

forschungsbericht november 2008 – juli 2012 - Kunsthistorisches ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

PROMOVIERENDE | 89<br />

die frühneuzeitliche Verschränkung von corpus animatum und perceptio an Bildbegriffe und<br />

Betrachterkonzepte führt, die innerhalb der Renaissance-Forschung aufgrund einer starken<br />

Konzentration auf ein visuelles Paradigma bisher vernachlässigt wurde.<br />

Von William Morris bis Max Liebermann. Der Künstlergarten zwischen 1860<br />

und 1933 und sein Einfluss auf die Gartenkunst<br />

Annika Kurwinkel<br />

Das Dissertationsprojekt untersucht den Künstlergarten in seiner Genese von 1860 bis 1933<br />

und begreift diesen als einen Ort, an dem der Bildende Künstler <strong>–</strong> der keine gartenkünstlerische<br />

Ausbildung besitzt und außerhalb seiner Profession, mithin als Dilettant agiert <strong>–</strong><br />

gartenkünstlerisch tätig wird. Im Fokus der Untersuchung steht vor allem das den Gartentypus<br />

konstituierende Ineinandergreifen von bildkünstlerischem und gartenkünstlerischem<br />

Arbeiten, das sich in der geschützten Sphäre des privaten (Künstler-) Gartens vollzieht.<br />

Ca. 25 ausgewählte Künstlergärten werden <strong>–</strong> in Abgrenzung zum Garten des Künstlers <strong>–</strong><br />

danach befragt, was aus dieser spezifischen Korrelation von bild- und gartenkünstlerischem<br />

Schaffen entsteht, wie der Künstler die Ausdrucksmittel der Gartenkunst für seine individuellen<br />

künstlerischen Maxime funktionalisiert und welcher Zusammenhang zwischen der<br />

Gartengestaltung und den Diskursen der Gartenkunst besteht.<br />

Mit der grundlegenden These, dass der Künstlergarten mit dem Resultat der ihn konstituierenden<br />

gestalterischen Korrelationen sukzessive Einfluss auf die konventionelle Gartenkunst<br />

nimmt, werden die Ergebnisse zusammengeführt und die Genese des Gartentyps<br />

nachgezeichnet.<br />

Die Grabstätte des hl. Bernhardin in L’Aquila im Kontext der Heiligenverehrung<br />

des 15. und frühen 16. Jahrhunderts<br />

Pavla Langer<br />

Silvestro Aquilano und Werkstatt,<br />

Mausoleum des Hl. Bernhardin von<br />

Siena, 1505 vollendet, L’Aquila, San<br />

Bernardino<br />

Bernhardin von Siena (1380<strong>–</strong>1444), Wanderprediger und zentraler Vertreter der franziskanischen<br />

Reform, zählt zu den bekanntesten Heiligen des Spätmittelalters. Sein wenig beachtetes,<br />

vom Ende des Quattrocento stammendes Grabmal befindet sich in der ihm zu<br />

Ehren errichteten Basilika in L'Aquila. In seiner eklektizistischen Gestaltung ist das freistehende<br />

Mausoleum einzigartig und formal ohne eindeutige Vorbilder. Anleihen an römische<br />

Klerikergrabmäler und Tabernakel sowie an die Florentiner Grabmalstradition vereinte der<br />

Bildhauer Silvestro Aquilano zu einer Gestaltlösung, die liturgischen und politischen Erwägungen<br />

Rechnung trägt. Innen wie eine Miniaturarchitektur gewölbt und verkleidet,<br />

gleicht das Mausoleum einem mit vergitterten Öffnungen versehenen monumentalen<br />

Schautresor. Die periodische Sichtbarmachung des Heiligenleibes ist als effektvolle stufenweise<br />

Enthüllung zu denken. Als Referenzobjekt strahlte das Bernhardinmausoleum formal<br />

auf Grabmäler anderer Aquilaner Stadtpatrone aus und wurde als Anziehungspunkt<br />

von Wallfahrten zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor. Das Dissertationsprojekt bemüht<br />

sich um eine multifokale Annäherung an die Grabstätte, an der die Interessen von Heimatstadt<br />

Siena und Sterbeort L'Aquila, aber auch ordens-, kommunal- und landespolitische<br />

Ziele sowie diejenigen des privaten Stifters Iacopo di Notar Nanni zusammentreffen.<br />

Tradierung topographischen Wissens <strong>–</strong> Der sogenannte Strozzi-Plan<br />

und seine Quellen<br />

Anne Leicht<br />

Im Zentrum des Promotionsvorhabens steht der sogenannte Strozzi-Plan, eine auf Pergament<br />

ausgeführte Federzeichnung der Stadt Rom, die Alessandro Strozzi zugeschrieben<br />

und in das Jahr 1474 datiert wird. Im Gegensatz zu älteren und anderen zeitgenössischen<br />

Romdarstellungen zeichnet sich das kleinformatige Blatt durch die Vielzahl der antiken

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!