forschungsbericht november 2008 – juli 2012 - Kunsthistorisches ...
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20 | DIREKTION PROF. DR. GERHARD WOLF<br />
Florenz!<br />
Eine Ausstellung der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland in Zusammenarbeit<br />
mit der Soprintendenza Speciale per il Patrimonio Storico, Artistico ed Etnoantropologico<br />
e per il Polo Museale della città di Firenze und dem KHI.<br />
Die Bundeskunsthalle in Bonn zeigt von November 2013 bis März 2014 eine Ausstellung<br />
über Florenz, kuratiert von Annamaria Giusti, Bernd Roeck und Gerhard Wolf. Es ist die<br />
erste Zusammenschau von Kunst, Kultur und Handel der Stadt über eine Zeitspanne von<br />
mehr als 600 Jahren. Ein durch die Jahrhunderte tragender Parcours von Tafelbildern,<br />
Skulpturen, Artefakten und Schriftzeugnissen versucht, die gebaute, gemalte und geschriebene<br />
Stadt vor Augen zu stellen. Die Werke fügen sich zu einem Bild von Florenz als eines<br />
international vernetzten Zentrums und Laboratoriums von Kunst und Wissenschaft vom<br />
Mittelalter bis in die Moderne. Der chronologische Parcours ist zugleich eine Bewegung<br />
durch die Stadt. Bildraum und Stadtraum bedingen sich nicht nur gegenseitig, sie sind<br />
zugleich Schauplatz von Geschichte und einer Gesellschaft in Kontinuität und Wandel.<br />
Die Ausstellung fokussiert fünf Leitaspekte, die sich durch alle Sektionen ziehen und zugleich<br />
als Schwerpunkt je eines Zeitabschnittes dienen. Die Hauptthemen des 13./14. Jahrhunderts<br />
sind Politik, Handel und Religion, das 15. Jahrhundert ist schwerpunktmäßig den<br />
Künsten gewidmet, die Sektionen zum 16./17. Jahrhundert konzentrieren sich auf den mediceischen<br />
Hof im Rahmen der Staatsbildung des Großherzogtums<br />
Toskana und auf das Verhältnis von Kunst und Wissenschaft,<br />
zum 18. Jahrhundert hin liegt das Augenmerk auf<br />
der Musealisierung der Uffizien, während der abschließende<br />
Teil der Ausstellung dem Mythos Florenz im 19. und frühen<br />
20. Jahrhundert gilt. Die Ausstellung zeigt und erzählt dabei<br />
zum einen das bekannte Florenz der großen Künstler und<br />
Wissenschaftler, stellt daneben aber ein weniger bekanntes:<br />
jenes eines sich dynamisch wandelnden Stadtraums, der<br />
preziösen Sammlungen von Artefakten aus aller Welt, der<br />
Erfindung neuer Kunsttechnologien, die wiederum ein globaler<br />
Erfolg werden und einer sich zwischen Mythos und<br />
Tradition suchenden Moderne. Die Vorbereitung der Ausstellung<br />
ist ein forschungsintensives Unterfangen, sie ist<br />
verbunden mit ausführlichen Recherchen in den Florentiner<br />
Sammlungen und Bibliotheken, der Erschließung wenig bekannter Objektgruppen sowie<br />
der Begleitung von Restaurierungen und naturwissenschaftlichen Untersuchungen einzelner<br />
Artefakte. Am Katalog sollen sich mehrere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler<br />
des KHI beteiligen, die Bundeskunsthalle übernimmt für die Vorbereitungszeit die Stelle<br />
einer Koordinatorin am Institut.<br />
Gerhard Wolf<br />
Annamaria Giusti<br />
(Opificio delle Pietre Dure)<br />
Bernd Roeck<br />
(Universität Zürich)<br />
Ausstellungsleiterin<br />
Katharina Chrubasik<br />
wissenschaftliche<br />
Projektmitarbeiterin<br />
Elisabetta Scirocco<br />
wissenschaftliche Mitarbeit<br />
Theresa Holler<br />
Domenico di Michelino, Allegorie der<br />
»Divina Commedia« und der Stadt<br />
Florenz, 1465, Tempera auf Leinwand,<br />
232 x 290 cm, Florenz, S. Maria del<br />
Fiore<br />
The Transportability and the Materiality of Loca Sancta (Jerusalem Project)<br />
The formation and translocation of holy sites can be seen as an intertwining of a material,<br />
a narrative and an iconic dimension. Over the last years the long term Jerusalem project<br />
has been mostly concerned with the relationships of the iconic and narrative aspects and<br />
converged in 2010 in the joint G.I.F. project »The Holy Land Elsewhere«, conducted in cooperation<br />
with Bianca Kühnel and Bruno Reudenbach. The actual focus lies on Christian<br />
holy places with side glances to the Jewish tradition and the Islamic response to both of<br />
them. The study of the ›narrative‹ dimension has come to a first ›conclusion‹ with the collective<br />
volume Jerusalem as Narrative Space (Leiden <strong>2012</strong>). It explores the ways Jerusalem<br />
and the holy sites are the source of and are constituted by the interaction of scriptural, oral<br />
and monumental narratives. Regarding the iconic and pictorial dimension, Laura Veneskey<br />
has been engaged in Florence in producing a survey of images found in textual accounts<br />
of pilgrimage to the Holy Land, letters, and descriptive topographies from the 4 th century<br />
through the late Middle Ages. In these texts, strong links can be found between images,<br />
Gerhard Wolf<br />
Annette Hoffmann<br />
zusammen mit<br />
Bianca Kühnel<br />
(Hebrew University)<br />
Bruno Reudenbach<br />
(Universität Hamburg)