Sathya Sai Baba Ansprachen 1998 - beim Rosenkreis-Verlag

„Am Hofe des KÇnigs Janaka gab es eine Person, die weise und voller
Opferbereitschaft war, das war Gargi. Sie forderte Yajnavalkya heraus.
Yajnavalkya hatte einst Katyayani geheiratet und spÅter auch noch
Maitreyi zur Frau genommen. Kaiser Janaka war ein Karmayogi, einer,
der Gott in allem Tun sieht. Er berief eine Versammlung ein, um die
ewige Wahrheit herauszufinden. Seine Frage war: 'Was ist ewige
Wahrheit (satya), und was ist vorÉbergehende Wahrheit (nitya)? Der
KÇrper ist nicht von Dauer, der Bewohner des KÇrpers ist unvergÅnglich.
Welcher Weg fÉhrt zur Erkenntnis Éber den Bewohner?'
Einundzwanzig Tage lang wurde debattiert. Schliesslich erhob sich
Yajnavalkya und sprach: 'Ich will jede an mich gerichtete Frage beantworten.
Ich bin ein Weiser.' Auf der Stelle erhob sich Gargi und fragte:
'Was beinhaltet deine Weisheit?' Yajnavalkya sagte: 'Advaita darshana
jnanam - Éberall nur EINS zu sehen, dieses Wissen, das ist es; ich
nehme deine Frage an.' 'Warum denkst du dann dualistisch?' fragte
Gargi. 'Du hast nur zwei Ehefrauen, Katyayani und Maitreyi, warum
nimmst du mich nicht auch noch zur Frau?' Darauf wusste Yajnavalkya
nichts zu erwidern. 'Eine Ehefrau, ein Ehemann, eine Schwiegermutter,
ein Onkel, ein Bruder, ein Vater - kann man Jemanden, der diese Art
Einheit sieht, einen Weisen nennen? Nur wer das Prinzip der Einheit
versteht, nÅmlich, dass es nur ein gÇttliches Sein, Atman, gibt, ist wahrlich
ein Weiser!' Von diesen Worten Gargis war die ganze Versammlung
erschÉttert.
'Yajnavalkya!' fuhr sie fort, 'Herr! Im Geheimen erfÅhrst du ErfÉllung deiner
weltlichen WÉnsche. Was du heimlich geniessest, geniessen auch
die Hunde auf der Strasse. Der eine tut es offen, der Andere im Verborgenen.
Was ist also das Wissen, das den Menschen ausmacht?
Was bedeutet es? Pandita samadarshanah - der Wissende sieht alles
gleichwertig. Kann einer, der dieses Wissen nicht besitzt, Antworten geben?'
Jeder in der Versammlung war erschrocken Éber Gargis AusfÉhrungen
und Fragen. Gargi war unverheiratet. Niemand konnte je begreifen,
welchen Grad an Weisheit und VerstÅndnis sie erreicht hatte.
Gargi sprach weiter:
'Die Welle ist die Zier des Meeres,
Die HÖuser sind des Dorfes Zier,
Den Himmel schmÅckt der Mond,
Die Weisheit ist die Zier des Menschen.'
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