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Tirol hat gewählt - Österreich Journal

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ÖSTERREICH JOURNAL NR. 118 / 03. 05. 2013<br />

Kultur<br />

105<br />

Schlossermeister Johann Gschmeidler und<br />

dem k. k. Hofvergolder Konrad Bühlmayer.<br />

Die Nachbildungen der Edelsteine, bunte<br />

Glassteinen und Glasperlen, kamen von der<br />

Firma Lobmeyr.<br />

Der höchste Punkt der Rotunde lag 85 m<br />

über dem Boden. Das Dach konnte betreten<br />

werden, es gab einen Aufzug und Treppen in<br />

zwei Säulen. Die Spannweite der Kuppel betrug<br />

108 m, die innere Bodenfläche 9100 m².<br />

Mehr als 206.000 Personen bestiegen während<br />

der Weltausstellung das Dach der Rotunde,<br />

von dem aus man einen herrlichen<br />

Ausblick über Wien <strong>hat</strong>te. Den riesigen Zentralraum<br />

konnte man von einer Galerie in<br />

23 m Höhe überblicken.<br />

Ursprünglich sollte die Rotunde nach Ende<br />

der Weltausstellung abgerissen werden,<br />

doch dies erwies sich als zu kostspielig und<br />

kompliziert, also blieb sie stehen und fand<br />

64 Jahre lang für Ausstellungen und Veranstaltungen<br />

Verwendung. Die Wiener spotteten<br />

anfangs über die lampenschirmartige Kuppel<br />

und nannten die Rotunde auch „Käseglocke“,<br />

„Blechhaufen“, „Gugelhupf“ oder<br />

„umgekehrter Blechtrichter“. Doch bald war<br />

der riesige Bau eines der weit sichtbaren und<br />

beliebten Wahrzeichen der Stadt Wien.<br />

Foto: Archiv Bezirksmuseum Leopoldstadt / Inv 2750-6<br />

Der Verlag der Wiener Photographen-Association bietet uns einen Blick in einer<br />

der Ausstellungshallen.<br />

Die Weltausstellung wird eröffnet<br />

Zum Zeitpunkt der geplanten Eröffnung<br />

Anfang April waren viele der Gebäude noch<br />

nicht fertig und Tausende von Kisten mit Ausstellungsobjekten<br />

und Ausstattungen noch<br />

auf Schiffen und in Eisenbahnzügen unterwegs<br />

nach Wien.<br />

Mit einem letzten Kraftakt wurde die<br />

Ausstellung soweit fertig gestellt, daß am<br />

1.Mai, dem traditionellen Tag der Praterfeste,<br />

der feierliche Festakt zur Eröffnung<br />

stattfinden konnte. An diesem Tag herrschte<br />

ausgesprochen schlechtes Wetter. Festgäste<br />

und Schaulustige kämpften gegen Kälte,<br />

Wind und Regen, gegen schlammige Zufahrtswege<br />

und den eklatanten Mangel an<br />

Verkehrsmitteln an.<br />

Trotzdem begann um 11 Uhr die „große<br />

Praterauffahrt“. Den Wienern wurde Dank<br />

der in Nationaltrachten erschienenen Festgäste<br />

ein buntes Schauspiel geboten: Schotten<br />

mit Kilt und nacktem Knie, Beduinen mit<br />

Burnus, Deutsche mit Frack und Orden, englische<br />

Offiziere mit rotem Rock und mächtiger<br />

Bärenmütze, österreichische Beamte in<br />

Galauniform, Türken mit Fez, Juden mit langem<br />

Seidenkaftan, Armenier in reich besticktem<br />

Kleid, wehende Federbüsche ungarischer<br />

Magnaten, Angehörige des europäischen<br />

Hochadels, der Außenminister und ungarische<br />

Ministerpräsident Graf Gyula Andrassy<br />

in leuchtender Honveduniform (ungarische<br />

Husarenuniform), japanische Prinzen<br />

in grüner Seide … und die kaiserliche Familie.<br />

Unter den Hochrufen der Menge fuhren<br />

um 12 Uhr der Kaiser und seine Gemahlin<br />

Kaiserin Elisabeth am Südportal des Industriepalastes<br />

vor und wurden von Generaldirektor<br />

Schwarz-Senborn zusammen mit<br />

dem deutschen Kronprinzen und dessen<br />

»<strong>Österreich</strong> <strong>Journal</strong>« – http://www.oesterreichjournal.at<br />

Gemahlin, dem Prinzen von Wales, dem<br />

Kronprinzen von Dänemark, den Erzherzögen<br />

und den Brüdern des Kaisers, Vertretern<br />

des österreichischen Hochadels und Mitgliedern<br />

des Reichstages und Regierungsvertretern<br />

in die Rotunde geführt.<br />

Das Hofopernorchester und 600 Chorsänger<br />

unter der Leitung von Johann Strauss<br />

Sohn intonierten „Gott erhalte…“. Erzherzog<br />

Karl Ludwig überreichte den Generalkatalog.<br />

In einem kurzen Statement erklärte

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