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Tirol hat gewählt - Österreich Journal

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ÖSTERREICH JOURNAL NR. 118 / 03. 05. 2013<br />

Kultur<br />

Kunst und Natur<br />

Faszinierende Symbiose auf dem Wilhelminenberg in Wien<br />

109<br />

Von Michael Ellenbogen *)<br />

Foto: »<strong>Österreich</strong> <strong>Journal</strong> / Michael Mössmer<br />

Die »Villa Aurora« aus dem Jahre 1785 ist wichtige Vertreterin der weitreichenden Architekturgeschichte der Donaumetropole<br />

Kunst und Natur beïnhalten Begriffswelten<br />

von nahezu unendlich scheinender aus dem Jahre 1785 als wichtige Vertreterin lichen Zeitreise in die Vergangenheit einzu-<br />

Die altehrwürdige Wiener „Villa Aurora“ AusflüglerInnen zunächst zu einer gemüt-<br />

Bandbreite, in der individuelle Fantasien und<br />

Träume ihren Platz finden können, wobei die<br />

künstlerische Ebene aktiven Formens in stetiger<br />

Entwicklung immer wieder neue Gestaltungschancen<br />

für die Kreativität hervorzurufen<br />

vermag, während die Natur seit<br />

Äonen einem eigenen Regelwerk gehorcht,<br />

in dem auch der Mensch mit seinem Erscheinen,<br />

als Teil des Systems, bestimmte<br />

Funktionen erfüllt.<br />

Eine große Herausforderung besteht aber<br />

in einer sehr behutsamen Verschmelzung<br />

beider Bereiche, die besonderes Einfühlungsvermögen<br />

voraussetzt, wie dies gerade<br />

bei manchen LandArt-Projekten der Fall ist.<br />

LandArt ist eine in Interaktion mit der<br />

Natur kunsthistorisch langsam gewachsene<br />

Kunstgattung mit vielen Facetten, in denen<br />

die Individualität und subjektive Sichtweise<br />

der KünstlerInnen ganz besonders hervortreten<br />

und ästhetische Denkmuster als wesentliche<br />

Grundlagen bei der Realisierung von<br />

Projekten berücksichtigt werden.<br />

der weitreichenden Architekturgeschichte der<br />

Donaumetropole bietet auf dem weitläufigen<br />

Predigtstuhlplateau des Wilhelminenbergs die<br />

idealen Voraussetzungen, um sensiblen Objekten<br />

der LandArt spezifische Auftrittsvarianten<br />

im Verlauf der Jahreszeiten zu ermöglichen,<br />

ohne die bestehenden ökologischen<br />

Strukturen zu beeinträchtigen. Das<br />

Gegenteil ist der Fall – der Park dient einer<br />

nahezu perfekten Vereinigung origineller<br />

Exponate mit unverfälschter, also naturbelassener<br />

Umgebung.<br />

Die BesucherInnen haben die Möglichkeit,<br />

sich aktiv mit jedem der Kunstwerke<br />

auseinanderzusetzen, wobei gerade die philosophischen<br />

Hintergründe der einzelnen<br />

Schöpfungen eine besondere Herausforderung<br />

für sensitive und kunstaffine Gäste darstellen.<br />

Meilenstein auf einer Gedankenbahn<br />

Der Wiener Objektkünstler Friedrich<br />

Robert Falkner <strong>hat</strong> es auf eine genial anmutende<br />

laden, um sie dann auf Pfade durch die Natur<br />

zu führen. Jedes Kunstobjekt in diesem<br />

Wundergarten kann als Meilenstein auf einer<br />

Gedankenbahn angesehen werden.<br />

„Plaudern im Hain“ könnte man vielleicht<br />

das Stillleben bezeichnen, in dessen Mittelpunkt<br />

jene weiße Outdoor-Sitzgarnitur des<br />

französischen Stardesigners Philippe Starck<br />

zu finden ist, die zu allen Jahreszeiten eine nahezu<br />

magische Wirkung auf jeden Liebhaber<br />

edler und doch einfacher Gestaltungsideen<br />

ausübt. Das heimelige Licht der Stehlampe<br />

wärmt auch bei Schnee und Eis innerlich auf<br />

und läßt Unbill von Wettereinflüssen vergessen.<br />

Das heißt konkret: Auch bei einem<br />

Schneesturm würde man gerne Platz nehmen<br />

und persönliche Perspektiven genießen.<br />

Der Rundgang geht weiter und führt zu<br />

einer eigenwilligen Attraktion, einem übergroßen<br />

Holzrahmen, der alle Vorstellungsreserven<br />

der Staunenden mobilisiert: Gelangt<br />

man doch mit einem Blick durch dieses<br />

„Fenster“ mit der Kraft der Fantasie in eine<br />

Weise zustande gebracht, viele das Traumstadt – in ein ganz privates Wien,<br />

*) Michael Ellenbogen lebt und arbeitet als freier <strong>Journal</strong>ist<br />

in Wien und <strong>hat</strong> sich auf Geschichte und militärhistorische<br />

Themen spezialisiert.<br />

zückenden „K & K Restaurant“ aufsuchende entdeckt werden<br />

Refugium „Villa Aurora“ mit seinem ent-<br />

einen Ort, in dem plötzlich neue Aspekte<br />

können.<br />

»<strong>Österreich</strong> <strong>Journal</strong>« – http://www.oesterreichjournal.at

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