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Tirol hat gewählt - Österreich Journal

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ÖSTERREICH JOURNAL NR. 118 / 03. 05. 2013<br />

Serie »<strong>Österreich</strong>er in Hollywood«<br />

116<br />

Foto: Archiv Rudolf Ulrich<br />

Frederick Kohner wirkte 1955/56 in Berlin unter anderem am Drehbuch von<br />

»Liebe, Tanz und 1000 Schlager« mit Caterina Valente und Peter Alexander mit.<br />

José Iturbi verfilmt, die gleichfalls mit Mannheimer<br />

1956 verfaßte Politsatire „Stalin<br />

Allee“, ein kleinerer Erfolg, kam im Margo<br />

Jones Theatre in Dallas zur Aufführung.<br />

Inspiriert durch das Engagement seiner<br />

Tochter Kathie in der Surfszene am Strand<br />

von Malibu, entstanden seine berühmten<br />

„Gidget“-Romane, liebenswürdige Geschichten<br />

über „America’s favorite teenager“, mit<br />

denen ihm der Durchbruch zum Romancier<br />

und zu belletristischen Massenerfolgen gelang.<br />

Einige der Bücher erreichten Millionen-Auflagen<br />

und eroberten ab 1959 unter<br />

den Titeln „Gidget“ (1959) und „Gidget<br />

Goes Hawaiian“ (1961, „April entdeckt Hawaii“)<br />

die Filmleinwand und mit den TV-<br />

Filmen „Gidget Grows Up“ (1969) und<br />

„Gidget Gets Married“ (1972) sowie vom<br />

September 1965 bis März 1968 in fast 30 Episoden<br />

im Rahmen der TV-Sitcom „Gidget“<br />

den Bildschirm, wofür Kohner als „script<br />

consultant“ fungierte. Die Wortschöpfung<br />

„Gidget“ (aus der Zusammenziehung von<br />

Girl = Mädchen und Midget = Zwerg) fand<br />

Aufnahme im „Dictionary of Word and Phrase<br />

Origins“ und in die amerikanische Umgangsprache.<br />

In der in Deutschland übersetzten Biografie<br />

„Der Zauberer vom Sunset Boulevard“,<br />

untertitelt „Ein Leben zwischen Film<br />

und Wirklichkeit“ (1974, US-Ausgabe „The<br />

Magician of Sunset Boulevard“), schilderte<br />

er informativ anhand des Aufstiegs seines<br />

Bruders Paul zu einer Schlüsselfigur der<br />

Traumfabrik, Begebenheiten, Persönlichkeiten<br />

und die Atmosphäre Hollywoods. Zu<br />

vorangegangenen Werken gehören die Romane<br />

„The Gremmie“ und „Kiki of Montparnasse“<br />

von 1967. Er arbeitete am Sachbuch<br />

des 1939 nach Hollywood gekommenen<br />

Bruders Walter „Hanna und Walter“ mit<br />

(eine berührende authentische Lebensgeschichte),<br />

gestaltete Artikel u. a. für die „Los<br />

Angeles Times“ und hielt Gastvorlesungen<br />

an den Filmabteilungen der Universitäten<br />

UCLA und USC. Kohner, der wie seine<br />

Brüder in Hollywood ein altes Stück <strong>Österreich</strong><br />

verkörperte, gehörte damit zu jenen<br />

Emigranten, die sich beruflich voll in Amerika<br />

integrierten.<br />

Seine Ferien verbrachte der Drehbuch-,<br />

Bühnen- und Romanautor bis zuletzt mit der<br />

gleichfalls aus Teplitz-Schönau stammenden<br />

Ehefrau „Mimi“ (Fritzi Klein, gest. 1996)<br />

fast jedes Jahr am Wolfgangsee im Salzkammergut.<br />

Frederick Kohner starb am 7. Juli<br />

1986 in seinem Wohnort Brentwood, einem<br />

westlichen Stadtteil von Los Angeles am<br />

Fuße der Santa Monica Mountains, die Bestattung<br />

erfolgte im Plot „Garden of Jerusalem“<br />

im Hollywood Memorial Park (seit<br />

1998 Hollywood Forever Cemetery). •<br />

Mit dem Buch „<strong>Österreich</strong>er in Hollywood“<br />

legte der Zeithistoriker Rudolf<br />

Ulrich die lang erwartete Neufassung seines<br />

1993 erstmals veröffentlichten Standardwerkes<br />

vor. Nach über zwölfjährigen Recherchen<br />

konnten 2004 die Ergebnisse in Form einer<br />

revidierten, wesentlich erweiterten Buchausgabe<br />

vorgelegt werden. „Diese Hommage ist<br />

nicht nur ein Tribut an die Stars, sondern<br />

auch an die in der Heimat vielfach Unbekannten<br />

oder Vergessenen und den darüberhinaus<br />

immensen Kulturleistungen österreichischer<br />

Filmkünstler<br />

im Zentrum der Weltkinematographie<br />

gewidmet:<br />

„Alles, was<br />

an etwas erinnert, ist<br />

Denkmal“, schließt<br />

der Autor.<br />

Rudolf Ulrich und<br />

der Verlag Filmarchiv<br />

Austria bieten Ihnen, sehr geehrte<br />

Leserinnen und Leser, die Möglichkeit, in<br />

den kommenden Monaten im „<strong>Österreich</strong><br />

<strong>Journal</strong>“ einige Persönlichkeiten aus dem<br />

Buch „<strong>Österreich</strong>er in Hollywood“ kennenzulernen.<br />

Rudolf Ulrich<br />

„<strong>Österreich</strong>er in Hollywood“; 622 Seiten,<br />

zahlreiche Abb., 2. überarbeitete und erweiterte<br />

Auflage, 2004; ISBN 3-901932-29-1;<br />

http://www.filmarchiv.at<br />

»<strong>Österreich</strong> <strong>Journal</strong>« – http://www.oesterreichjournal.at

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