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Tirol hat gewählt - Österreich Journal

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ÖSTERREICH JOURNAL NR. 118 / 03. 05. 2013<br />

<strong>Österreich</strong>, Europa und die Welt<br />

20<br />

Foto: Peter Lechner/HBF<br />

Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl, Großherzogin Maria Teresa, Henri von Nassau, Großherzog von Luxemburg,<br />

Bundespräsident Heinz Fischer und Luxemburgs Wirtschaftsminister Etienne Schneider (v.l.)<br />

Mitterlehner, WKÖ-Präsident Christoph Leitl<br />

und dem Hauptgeschäftsführer der luxemburgischen<br />

Handelskammer, Pierre Gramnega.<br />

In seiner Begrüßungsrede wies Leitl auf<br />

die guten wirtschaftlichen Beziehungen der<br />

beiden Staaten hin sowie auf die gemeinsame<br />

Linie in vielen wirtschaftlichen Belangen.<br />

Bundespräsident Heinz Fischer betonte,<br />

daß derartige Wirtschaftsforen, wie sie von der<br />

Wirtschaftskammer <strong>Österreich</strong> regelmäßig<br />

auch im Rahmen von Staatsbesuchen abgehalten<br />

werden, positiv zu einer Intensivierung<br />

der bilateralen Wirtschaftsbeziehungen<br />

zwischen den jeweiligen Staaten beitragen.<br />

Gerade von dem luxemburgisch-österreichischen<br />

Wirtschaftsforum erhofft sich der<br />

Bundespräsident eine Belebung der wirtschaftlichen<br />

Aktivitäten zwischen beiden<br />

Ländern, da hier noch viel Platz nach oben<br />

bestehe und es auch viele Möglichkeiten auf<br />

beiden Seiten gebe.<br />

Großherzog Henri unterstrich ebenfalls<br />

die exzellenten Beziehungen zwischen den<br />

beiden Ländern. <strong>Österreich</strong> habe für sein<br />

Land eine wichtige Vorbildfunktion, vor allem,<br />

was die Diversität seiner Wirtschaft und<br />

den Stellenwert der kleinen und mittleren Unternehmen<br />

betreffe, die viel zur wirtschaftlichen<br />

Stabilität beitragen. Der Großherzog<br />

bedankte sich auch für die gastfreundliche<br />

Aufnahme von jährlich rund 800 luxemburgischen<br />

Studierenden auf österreichischen<br />

Universitäten.<br />

Wirtschaftsminister Schneider wies auf<br />

die guten bilateralen Wirtschaftsbeziehungen<br />

zwischen beiden Staaten hin, „die aber<br />

noch ausgebaut werden können“. <strong>Österreich</strong><br />

ist aktuell der zwölftwichtigste Handelspartner<br />

Luxemburgs. Das Außenhandelsvolumen<br />

zwischen beiden Staaten machte im<br />

Vorjahr knapp 400 Mio. Euro aus. <strong>Österreich</strong><br />

exportierte Waren im Wert von 184 Mio.<br />

Euro (+20 % gegenüber 2011) nach Luxemburg,<br />

das Importvolumen betrug 211 Mio.<br />

Euro (- 4%). Schneider betonte, daß Luxemburg<br />

und <strong>Österreich</strong> nicht nur von den guten<br />

wirtschaftlichen Eckdaten her vergleichbar<br />

seien, sondern auch auf europäischer Ebene<br />

an einem Strang ziehen. Auch in der Debatte<br />

um den Datenaustausch im Bankwesen, sei<br />

man grundsätzlich einer Meinung. So wolle<br />

auch Luxemburg das Bankgeheimnis für<br />

Inländer aufrechterhalten.<br />

„Wir arbeiten mit Luxemburg auf bilateraler<br />

und auf europäischer Ebene sehr gut<br />

zusammen, wollen aber die Handelsbeziehungen<br />

beispielsweise bei der Energieund<br />

Umwelttechnologie weiter ausbauen.<br />

Schon jetzt sind zahlreiche österreichische<br />

Firmen mit thermischer Sanierung in Luxemburg<br />

erfolgreich“, sagte Wirtschaftsminister<br />

Mitterlehner. „Auch in den Gremien<br />

der EU sind wir gut abgestimmt. Wir erzeugen<br />

beide keine Atomkraft, arbeiten beim<br />

Ausbau der Netze im pentalateralen Forum,<br />

beim Aktionsplan zur Stärkung der europäischen<br />

Stahlindustrie und bei der Entwicklung<br />

einer zukunftsfähigen Automobilbranche<br />

zusammen.“ Ähnlich sei die Positionierung<br />

auch in der Finanzwirtschaft.<br />

Einig zeigten sich die luxemburgischen<br />

und österreichischen Repräsentanten, daß<br />

der Anteil der Industrie am Wirtschaftswachstum<br />

in Europa nicht zurückgedrängt<br />

werden dürfe. In diesem Zusammenhang<br />

solle unter anderem sichergestellt werden,<br />

daß CO 2-Zertifikate, die wegen zu niedriger<br />

Preise und wegen der Konjunkturflaute aus<br />

dem Markt genommen werden, bei einem<br />

späteren Anspringen des Konjunkturmotors<br />

wieder in den Markt zurückgeführt werden.<br />

Darauf angesprochen, betonte WKÖ-Präsident<br />

Leitl, daß Umweltpolitik ein ganz wichtiger<br />

Aspekt im globalen Kontext sei, es aber<br />

nicht in die Richtung gehen dürfe, daß „wir<br />

Europäer uns selbst ständig regulieren, wenn<br />

der Rest der Welt nicht mitspielt“. Die EU<br />

sei derzeit „nur“ mehr für rund 10 Prozent<br />

des CO 2-Ausstosses verantwortlich. Leitl:<br />

„Die Gefahr ist, daß wir durch unsere Vorreiterrolle<br />

auf diesem Gebiet den europäischen<br />

Industriestandort schwächen. Wer<br />

aber im globalen Wettbewerb mitspielen will,<br />

muß neben dem wichtigen Fokus auf Umweltpolitik<br />

auch auf Forschung & Entwicklung<br />

sowie Industrialisierung setzen und<br />

diese forcieren.“<br />

Unis unterzeichneten Abkommen<br />

„<strong>Österreich</strong> und Luxemburg arbeiten seit<br />

vielen Jahren erfolgreich und eng in den<br />

Bereichen Bildung, Wissenschaft und Forschung<br />

zusammen. Die heutige Unterzeichnung<br />

von drei Universitätsabkommen ist ein<br />

wichtiger Schritt zur Vertiefung dieser Kooperation“,<br />

so Staatssekretär Reinhold Lopatka<br />

anläßlich der Unterzeichnung der Universitätsabkommen<br />

im Beisein des luxem-<br />

»<strong>Österreich</strong> <strong>Journal</strong>« – http://www.oesterreichjournal.at

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