Tirol hat gewählt - Österreich Journal
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ÖSTERREICH JOURNAL NR. 118 / 03. 05. 2013<br />
Wissenschaft & Technik<br />
Autos mit Vergangenheit<br />
Ein neues Kapitel in der Verkehrsgeschichte <strong>Österreich</strong>s wird erforscht.<br />
77<br />
Im Rahmen eines internationalen, vom<br />
Wissenschafts- und Forschungsministerium<br />
finanzierten „forMuse“-Projekts am Technischen<br />
Museum Wien (TMW) haben ForscherInnen<br />
seit 2009 wichtige Quellen zum<br />
Kraftfahrzeugbesitz in <strong>Österreich</strong> in den<br />
1930er und 1940er-Jahren ausgewertet und<br />
damit ein neues Kapitel der Verkehrsgeschichte<br />
im 20. Jahrhundert erforscht. In<br />
einem gemeinsamen Pressegespräch im<br />
TMW präsentierten Wissenschafts- und<br />
Forschungsminister Karlheinz Töchterle,<br />
Rektorin Eva Blimlinger (Kommission für<br />
Provenienzforschung), Direktorin Gabriele<br />
Zuna-Kratky sowie Projektleiter Christian<br />
Klösch und Verena Pawlowsky vom TMW<br />
die zentralen Ergebnisse.<br />
„Wir setzen mit dem Förderprogramm<br />
,forMuse – Forschung an Museen‘ einen gezielten<br />
Impuls, um die Forschung an Museen<br />
zu stärken und weiterzuentwickeln“, so Töchterle.<br />
Sein Ministerium <strong>hat</strong> 2009 bis 2012 rund<br />
zwei Mio. Euro für zwölf qualitativ hochwertige<br />
Forschungsprojekte zur Verfügung gestellt.<br />
In allen Projekten war mindestens ein<br />
Museum Kooperationspartner. Ziel ist es, die<br />
Forschungskultur an Museen zu stärken und<br />
Kooperationen zwischen Forschungseinrichtungen<br />
und Museen zu steigern. Der Forschungsminister<br />
unterstreicht ein weiteres<br />
Anliegen: „Wir konnten mit ,forMuse‘ die<br />
Wertschätzung und öffentliche Aufmerksamkeit<br />
für Forschung an Museen merklich<br />
erhöhen.“ Gerade auch Projekte wie „Autos<br />
mit Vergangenheit“ tragen neben den wertvollen<br />
Forschungsergebnissen auch dazu bei,<br />
Öffentlichkeit für die engagierte Forschungsarbeit<br />
an Museen zu schaffen.<br />
„Wir freuen uns, daß die umfangreichen<br />
Forschungsarbeiten zu den historischen Fahrzeugdatenbanken<br />
nun abgeschlossen sind<br />
und wir diese für alle Interessierten auf unserer<br />
Website zu Recherchezwecken zur Verfügung<br />
stellen können. Mit der Rückgabe<br />
bzw. dem Rückkauf einiger Objekte aus dem<br />
Technischen Museum Wien und der Veröffentlichung<br />
der Datenbanken, ist ein wichtiger<br />
Schritt zur Aufarbeitung der Vergangenheit<br />
vollendet. Der Stellenwert der Provenienzforschung<br />
für das Technische Museum<br />
Wien zeigt sich auch darin, daß dieses Thema<br />
– als erstes Museum in Wien – in der<br />
Schausammlung durch die Restitutionsfälle<br />
Foto: Technisches Museum Wien<br />
Datenbankeintrag zum Automobil von Prof. Sigmund Freud<br />
»<strong>Österreich</strong> <strong>Journal</strong>« – http://www.oesterreichjournal.at<br />
Rosa Glückselig, Hugo Theodor Horwitz und<br />
Ernst Sonnenschein präsent ist. Die Provenienzforschung<br />
wird am Technischen Museum<br />
auch in Zukunft weitergeführt werden“,<br />
meint Gabriele Zuna-Kratky.<br />
„Das Förderprogramm ,forMuse‘ <strong>hat</strong><br />
Grundlagenforschung in den Museen ermöglicht,<br />
die mit den vorhandenen Mitteln nur<br />
schwer möglich ist. Die Kommission für Provenienzforschung<br />
erarbeitet jene Informationen,<br />
die für den Kunstrückgabebeirat die Entscheidungsgrundlage<br />
bilden. Online-Datenbanken<br />
wie die zu Kraftfahrzeugen in <strong>Österreich</strong><br />
in den 1930er und 1940er-Jahren ermöglichen<br />
vertiefte Recherchemöglichkeiten<br />
vor allem für die Kommission für Provenienzforschung,<br />
aber auch für jene die weltweit<br />
nach entzogenen Gütern recherchieren“,<br />
faßt Eva Blimlinger zusammen.<br />
Durch dieses „forMuse“-Forschungsprojekt<br />
konnten Kraftfahrzeugsverzeichnisse<br />
digitalisiert und wissenschaftlich ausgewertet<br />
werden. Das Ergebnis ist eine Online-Datenbank<br />
zum Kraftfahrzeug-Besitz in Öster-