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Tirol hat gewählt - Österreich Journal

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ÖSTERREICH JOURNAL NR. 118 / 03. 05. 2013<br />

Ein innovatives Verfahren zur Speicherung<br />

von Strom aus erneuerbaren Energiequellen<br />

ist jetzt mit einer vierten Patentanmeldung<br />

fertig für den Markt. Das auf Mikroorganismen<br />

basierende Verfahren der österreichischen<br />

Krajete GmbH erlaubt die hocheffiziente<br />

und umweltschonende Umwandlung<br />

von klimaschädlichem CO 2 und Wasserstoff<br />

in – speicherbares – Methan.<br />

Prozeß ist nun für die Industrie nutzbar<br />

Vier Milliarden plus vier Jahre <strong>hat</strong> es gedauert,<br />

jetzt ist es fertig: ein industriell nutzbares<br />

Verfahren zur direkten Umwandlung<br />

von CO 2 und Wasser in hochwertiges Methan:<br />

Die ersten vier Milliarden Jahre erfolgte<br />

die Entwicklung des natürlichen Prozesses<br />

durch sogenannte Archäa – Mikroorganismen,<br />

die zu den ältesten Lebensformen der<br />

Welt zählen. Die letzten vier Jahre machte<br />

sich die österreichische Krajete GmbH daran,<br />

den umweltverträglichen Prozeß für den<br />

großindustriellen Einsatz nutzbar zu machen.<br />

Erfolgreich. Mit einer vierten Patentanmeldung<br />

ist der gesamte Prozeß nun optimiert<br />

und fertig für die Auslizenzierung.<br />

Der Bedarf für diesen hocheffizienten<br />

Prozeß zur Herstellung reinsten Methans ist<br />

dabei groß und vielfältig, wie Alexander<br />

Krajete, Geschäftsführer der Krajete GmbH,<br />

erläutert: „Neben der als ,Power to Gas‘ bezeichneten<br />

Speicherung erneuerbarer Überschußenergie<br />

aus Sonnen-, Wind- und Wasserkraftanlagen<br />

eignet sich unser Prozeß für<br />

gleich zwei weitere industrielle Anwendungen:<br />

Zur Veredelung von rohem Biogas zu<br />

reinem Erdgas sowie zur Produktion von Biotreibstoffen<br />

der so genannten fünften Generation.“<br />

Die Produktion von Biotreibstoffen<br />

<strong>hat</strong> im Vergleich zur aktuellen Herstellung<br />

aus (Nahrungsmittel-)Pflanzen dabei den<br />

großen Vorteil, keine Konkurrenz um Anbauflächen<br />

zu verursachen.<br />

Umwandlung zu Erdgas im Bioreaktor<br />

Tatsächlich erfolgt die Umwandlung des<br />

Klimagases CO 2 (und Wasserstoff) zu Erdgas<br />

in einem Bioreaktor – einem regulierten<br />

System, in dem spezielle Stämme der als<br />

Archäa bezeichneten Mikrooganismen CO 2<br />

umwandeln. In der Natur hingegen kommen<br />

Wissenschaft & Technik<br />

Mikroorganismen<br />

zur Stromspeicherung<br />

Innovatives Verfahren zur Erdgasproduktion aus C0 2 und Wasserstoff marktreif<br />

Foto: Krajete GmbH<br />

Foto: Krajete GmbH<br />

Archäa-Mikroorganismen zählen zu den<br />

ältesten Lebensformen der Welt<br />

Die Umwandlung des Klimagases CO 2<br />

(und Wasserstoff) zu Erdgas erfolgt in<br />

einem Bioreaktor.<br />

»<strong>Österreich</strong> <strong>Journal</strong>« – http://www.oesterreichjournal.at<br />

Archäa meistens an Standorten mit extremen<br />

Umweltbedingungen vor.<br />

Dazu Krajete: „So attraktiv dieser Prozeß<br />

auch für die Energiebranche ist, so schwierig<br />

war er zu ,zähmen‘, also für eine konkrete<br />

Nutzanwendung maßzuschneidern. Genau<br />

das ist uns gelungen. Denn dank unseres exklusiven<br />

Know-hows in der Prozeßführung,<br />

können wir für jede Anwendung einen ökonomisch<br />

optimierten Umsatz erzielen.“ Es<br />

gelang dem Unternehmen, den Prozeß der<br />

Methanherstellung unter kontrollierten Bedingungen<br />

im Bioreaktor insgesamt zu perfektionieren<br />

– hohe Ressourceneffizienz und<br />

Umsatzgeschwindigkeiten zeichnen ihn nun<br />

genauso aus wie seine Robustheit und die<br />

Fähigkeit, mit rasch wechselnden Bedingungen<br />

fertig zu werden.<br />

Speicherung von Überschußstrom<br />

aus erneuerbaren Energiequellen<br />

Gerade seine hohe Anpassungsfähigkeit<br />

macht den Prozeß auch ideal für die Speicherung<br />

von Überschußstrom aus erneuerbaren<br />

Energiequellen. Also jene Menge Strom,<br />

die bei günstigen Bedingungen – zum Beispiel<br />

bei hoher Sonneneinstrahlung oder<br />

Windgeschwindigkeit - über den Bedarf hinaus<br />

produziert wird. Kann diese nicht ins Netz<br />

eingebracht werden, geht sie verloren. Daß<br />

Überschußstrom aber unvermittelt und unregelmäßig<br />

anfällt, stellt hohe Anforderungen<br />

an jedes System zu seiner Speicherung, ein<br />

rasches Umschalten aus dem Ruhezustand in<br />

den vollen Produktionsmodus ist daher gefragt.<br />

Eine Anforderung, die der Prozeß von<br />

Krajete optimal erfüllt. Zusätzlich verbraucht<br />

die eigentliche Speicherung selber<br />

kaum Energie. Einmal umgewandelt, kann<br />

das Methan bis zum Gebrauch passiv gelagert<br />

werden – ein wichtiges Unterscheidungskriterium<br />

zu anderen Speicherprozessen.<br />

Insgesamt ist es der Krajete GmbH weltweit<br />

erstmals gelungen, diesen vielversprechenden<br />

Prozeß zur industriellen Einsatzreife<br />

weiterzuentwickeln. Mit der Anmeldung von<br />

insgesamt vier Patenten ist die Firma nun in<br />

der Position, den gesamten Prozeß an Kunden<br />

aus der Energiewirtschaft, Chemiebranche<br />

und dem Maschinenbau zu lizenzieren. •<br />

http://www.krajete.com<br />

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