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Tirol hat gewählt - Österreich Journal

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ÖSTERREICH JOURNAL NR. 118 / 03. 05. 2013<br />

Wirtschaft<br />

Neue Trends bei <strong>Österreich</strong>s KMU<br />

Interesse an alternativen Finanzierungsformen stark gestiegen,<br />

knapp ein Viertel der Unternehmen plant zukünftige Nutzung<br />

Die jährliche Strukturbefragung unter<br />

österreichischen Unternehmen, durchgeführt<br />

von der Austria Wirtschaftsservice<br />

GmbH (aws), der Wirtschaftskammer <strong>Österreich</strong><br />

(WKÖ) und dem Marktforschungsinstitut<br />

marketmind, zeigt neue Trends bei den<br />

heimischen KMU: So ist die Nutzung alternativer<br />

Finanzierungsformen 2012 weiter gestiegen<br />

und <strong>hat</strong> einen Anteil von beinahe 9 %<br />

erreicht. Knapp ein Viertel (24 %) der befragten<br />

Unternehmen plant darüber hinaus eine<br />

zukünftige Nutzung (z.B. Venture Capital,<br />

Mezzaninkapital, stille Beteiligungen, Mitarbeiterbeteilungen,<br />

Business Angels oder<br />

externes Eigenkapital). Zur Zeit finanzieren<br />

44 % der österreichischen Unternehmen ihre<br />

Investitionen hauptsächlich über Cash Flow;<br />

nur 25,5 % der Befragten nennen hierbei den<br />

Bankkredit als Finanzierungsquelle.<br />

„Die Ergebnisse der Studie zeigen, daß<br />

2011 und 2012 merkbare Verschlechterungen<br />

bei den Rahmenbedingungen für Finanzierungen<br />

wahrgenommen wurden. Gerade<br />

junge Unternehmen und Neugründungen leiden<br />

darunter und es liegt auf der Hand, daß<br />

sie sich nach alternativen Finanzierungsmitteln<br />

umsehen. Genau aus diesem Grund stellen<br />

wir seit Jahresbeginn 2013 mit dem aws<br />

Gründerfonds GründerInnen eine zusätzliche<br />

Risikokapitalfinanzierung zur Verfügung“,<br />

erklärt Bernhard Sagmeister, Geschäftsführer<br />

der aws. „Mit dem aws Gründerfonds<br />

können wir die zukünftigen Eigenkapital-Bedürfnisse<br />

von jungen Unternehmen noch stärker<br />

abdecken und ihnen so die Verwirklichung<br />

ihrer neuen Ideen zu erleichtern. Das<br />

hilft den Entrepreneuren, aber vor allem dem<br />

heimischen Wirtschaftsstandort: Denn Neugründungen<br />

von Unternehmen sind ein starker<br />

Wachstumsmotor und Impulsgeber für<br />

die österreichische Wirtschaft.“<br />

Foto: aws<br />

Bernhard Sagmeister, Geschäftsführer Austria Wirtschaftsservice GmbH, und Ralf<br />

Kronberger, Leiter der Abteilung für Finanz- und Handelspolitik WKÖ<br />

WKÖ-Maßnahmenpaket<br />

„Diese aktuelle Erhebung zeigt die<br />

Dringlichkeit der Forderung der WKÖ nach<br />

einer Forcierung alternativer Finanzierungsformen“,<br />

betont Ralf Kronberger, Leiter der<br />

Abteilung für Finanzpolitik in der WKÖ. Die<br />

Wirtschaftskammer <strong>hat</strong> dazu konkrete Vorschläge<br />

für ein umfassendes Maßnahmenpaket<br />

vorgelegt, das unter anderem die Wiederbelebung<br />

der Mittelstandsfinanzierungsgesellschaft,<br />

moderne Rahmenbedingungen<br />

für Crowdfunding und Bürgerbeteiligungsmodelle<br />

sowie Anreize zur Forcierung von<br />

Business Angels und Venture Capital umfaßt.<br />

So schlägt die WKÖ etwa eine Änderung<br />

des Begriffs „Einlagengeschäft“ im Bankwesengesetz<br />

vor, wonach Unternehmen von<br />

Privaten Kredite zur Finanzierung realwirtschaftlicher<br />

Projekte – beispielsweise für den<br />

Kauf einer Maschine – bis zu einer Obergrenze<br />

von 5 Mio. Euro aufnehmen können<br />

und dies nicht als Bankgeschäft angesehen<br />

wird. Im Kapitalmarktgesetz soll es statt der<br />

bisherigen Untergrenze für die Prospektpflicht<br />

von 100.000 Euro ein „Phasing in“<br />

geben, bei dem der von der EU vorgegebene<br />

Spielraum genützt wird: Demnach soll es<br />

eine Informationspflicht „Mini“ für Projekte<br />

ab 500.000 Euro (anstatt der bisherigen<br />

100.000 Euro-Grenze), eine erweiterte Informationspflicht<br />

(„Midi“) für Projekte ab<br />

2,5 Mio. Euro und die Prospektpflicht<br />

(„Maxi“) erst ab der von der EU schon derzeit<br />

zugelassenen Untergrenze von 5 Mio.<br />

Euro geben.<br />

Innovation und Auslandsaktivitäten<br />

gehen Hand in Hand<br />

Der F & E Anteil ist mit 18,5 % weiter<br />

gestiegen, Produktentwicklung ist bei den<br />

»<strong>Österreich</strong> <strong>Journal</strong>« – http://www.oesterreichjournal.at<br />

55<br />

österreichischen Unternehmen weit verbreitet:<br />

Rund 29 % aller befragten Unternehmen<br />

haben in den letzten drei Jahren Produktinnovationen<br />

durchgeführt, etwas weniger<br />

(27 %) Dienstleistungsinnovationen. Das<br />

stellt in beiden Bereichen eine Steigerung<br />

zum Vorjahr dar.<br />

Sowohl bei Exporten, als auch bei Direktinvestitionen,<br />

zeigt sich ein Zusammenhang<br />

zur Innovationstätigkeit der Unternehmen.<br />

Betriebe, die zwischen 2010 und 2012<br />

Innovationen getätigt haben, exportieren zu<br />

35 % – Betriebe ohne Innovationstätigkeit<br />

nur zu 11 %. Für etwa die Hälfte der befragten<br />

Unternehmen sind Auslandsaktivitäten<br />

generell kein Thema. Hingegen planen die<br />

meisten Unternehmen, die bereits in den vergangenen<br />

zwei Jahren im Ausland aktiv waren,<br />

hier weiter tätig zu sein. Spitzenreiter<br />

hierbei sind mittlere Unternehmen, fast drei<br />

Viertel (73 %) haben Pläne für Auslandsaktivitäten<br />

von 2013 bis 2015. „Mit Qualität<br />

und Innovation punkten <strong>Österreich</strong>s Unternehmen<br />

weltweit. Die aws unterstützt sie<br />

dabei bei Bedarf als verläßlicher Partner. Die<br />

Studienergebnisse zeigen uns, daß gerade<br />

die Absicherung des wirtschaftlichen Risikos<br />

als hilfreichstes Finanzierungsinstrument<br />

im Rahmen von Auslandsaktivitäten<br />

empfunden wird“, betont Sagmeister.

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