Tirol hat gewählt - Österreich Journal
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ÖSTERREICH JOURNAL NR. 118 / 03. 05. 2013<br />
Kultur<br />
110<br />
„Lebendes Panorama einer besonderen<br />
Natur-, Stadt- und Menschenlandschaft“, so<br />
die ausführliche und zum Nachdenken animierende<br />
Namensgebung dieses Werkes, das<br />
im Sinne einer leichteren Verständlichkeit<br />
auch „Du schönes Wien, Du!“ genannt werden<br />
will.<br />
Gleich darauf stolpert man fast über<br />
einen grauen Steinriesen, der sanft auf einem<br />
Kiesbett ruhend, verwundert auf das Häusermeer<br />
blickt. Worauf wartet der gigantische<br />
Mann? Woher kommt er? Er scheint seine<br />
nunmehrige Heimstatt, das Plateau, zu beschützen.<br />
„Das Erwachen. Adams zweite Chance?“<br />
lautet der Titel des Kunstwerks. Jetzt wird<br />
klar: Seine Eva könnte bald kommen und<br />
ihn – im Sinne der Geschichte – vielleicht<br />
nochmals verführen wollen.<br />
Die weiße Outdoor-Sitzgarnitur des französischen Stardesigners Philippe Starck<br />
Die Besichtigung führt noch weiter zu<br />
einem offensichtlich gestrandeten Wasserfahrzeug,<br />
das, vielleicht vom Urmeer getragen,<br />
hier seinen endgültigen Ankerplatz gefunden<br />
<strong>hat</strong>. Die „Arche Aurora“, jedoch als<br />
Fischkutter einst auf den Wogen der Nordsee<br />
vor der dänischen Küste unterwegs, gelangte<br />
auf abenteuerlichen Routen an den Predigtstuhl<br />
und weist mit seinen Positionslichtern<br />
verirrten Wanderern den Weg. Das<br />
Schiff <strong>hat</strong> hier die Funktion eines Leuchtturms<br />
am Rande des Wienerwalds, als<br />
Orientierungspunkt sowie Metapher und<br />
dient auch dazu, die Beschaulichkeit und<br />
Anmut einer Landschaft näher zu bringen, in<br />
der Architektur, Kunst und Natur in so einzigartiger<br />
Weise zueinander gefunden haben.<br />
Seit 2012 ist schließlich auch ein Symbol<br />
der Musik zu einem überdimensionierten<br />
sechs Meter hohen Wegweiser dieses künstlerisch<br />
geprägten Areals geworden: „Der<br />
Der graue Riese scheint seine nunmehrige Heimstatt, das Plateau, zu beschützen.<br />
Notenschlüssel“. Er ist gleichsam hier auf<br />
einen Baum geflogen und blickt auf Wien,<br />
eine Weltstadt der Musik, wo schöne Klänge<br />
manchmal in der Luft zu schweben scheinen.<br />
Abend für Abend lädt dieses hell-leuchtende<br />
Sinnbild auch zum „Konzert der Natur“<br />
ein, in dem die wogenden alten Kastanienbäume<br />
vom ausklingenden Tag singen<br />
und deren Blätter und die Vögel das Arrangement<br />
einer Waldsymphonie vollenden. An<br />
windstillen Sommerabenden kann man noch<br />
andere Kompositionen der Natur genießen:<br />
Wenn die Grillen zirpend aufspielen und die<br />
Lichter der Großstadt zugleich fern und nah<br />
sind, will man das Plateau der „Villa Aurora“<br />
gar nicht mehr verlassen.<br />
•<br />
LandArt-Park der Villa Aurora<br />
Wilhelminenstraße 237<br />
1160 Wien<br />
Die »Arche Aurora« als Leuchtturm der Beschaulichkeit am Rande des Wienerwalds<br />
Fotos: Michael Ellenbogen<br />
»<strong>Österreich</strong> <strong>Journal</strong>« – http://www.oesterreichjournal.at