Tirol hat gewählt - Österreich Journal
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ÖSTERREICH JOURNAL NR. 118 / 03. 05. 2013<br />
Innenpolitik<br />
NÖ Landtag konstituiert<br />
Arbeitsübereinkommen zwischen ÖVP und SPÖ in Niederösterreich als Basis für<br />
neue Landesregierung – Regierungserklärung von Landeshauptmann Erwin Pröll<br />
Foto: NÖ Landespressedienst/Pfeiffer<br />
Präsentierten das Arbeitsübereinkommen zwischen ÖVP und SPÖ (v.l.): Klubobmann<br />
Alfredo Rosenmaier, Bürgermeister Matthias Stadler (SPÖ), Landeshauptmann<br />
Erwin Pröll und Klubobmann Klaus Schneeberger (ÖVP)<br />
Ein Arbeitsübereinkommen für die nächsten<br />
fünf Jahre haben Landeshauptmann<br />
Erwin Pröll (ÖVP) und St. Pöltens Bürgermeister<br />
Matthias Stadler (SPÖ) nach mehrstündigen<br />
Verhandlungen vereinbart. Damit<br />
besiegelten Pröll und Stadler am 10. April<br />
nach eigenen Worten eine „neue Qualität der<br />
Zusammenarbeit für NÖ in den nächsten<br />
fünf Jahren“ und bildeten damit die Basis für<br />
die neue Landesregierung.<br />
Grundlage dieser Zusammenarbeit ist<br />
eine vereinbarte Leitlinie, nach der Niederösterreich<br />
in verschiedenen Bereichen seinen<br />
Spitzenplatz in <strong>Österreich</strong> und Europa<br />
behaupten soll. Wesentliche Felder dabei<br />
sind Bildung, Familien, Soziales, Gesundheit,<br />
Forschung und Wissenschaft, Kultur,<br />
Wirtschaft und Arbeit, Landwirtschaft, Umwelt<br />
und Energie, Wohnen, Verwaltung und<br />
Bürgerbeteiligung.<br />
Ein wesentlicher Punkt der Vereinbarung<br />
war die gemeinsame Vorgangsweise in der<br />
Frage des Budgets, der Finanzwirtschaft und<br />
der Veranlagung. Das mit dem Bund vereinbarte<br />
Spekulationsverbot sollte noch in der<br />
ersten Arbeitssitzung des Landtages beschlossen<br />
werden, die Umsetzung im Rahmen<br />
eines eigenen Landesgesetzes soll bis Herbst<br />
2013 erfolgen.<br />
Neben den Kompetenzvereinbarungen<br />
erhielt die SPÖ Niederösterreich ein völlig<br />
neuartiges und wesentliches Zugeständnis:<br />
Es werden Strukturkommissionen eingerichtet,<br />
die die folgenden Themenbereiche umfassen<br />
werden:<br />
Landeskliniken<br />
Gemeindekooperationen<br />
Bildungswesen<br />
Regionalinitiativen<br />
Direkte Demokratie und Bürgerbeteiligung<br />
und<br />
Finanzwirtschaft und Veranlagungen.<br />
Im Rahmen dieser Strukturkommissionen<br />
sollen jenseits der Kompetenzzuordnungen<br />
die jeweiligen Themenbereiche diskutiert<br />
und Lösungsansätze erarbeitet werden, auch<br />
eine Erweiterung dieser Themenbereiche ist<br />
nicht ausgeschlossen.<br />
Die ÖVP verzichtet auf Wunsch der SPÖ<br />
Niederösterreich in dieser Legislaturperiode<br />
auf eine Abschaffung des Proporzes, weil, so<br />
Pröll, „wir nicht über den Kopf der zweitstärksten<br />
politischen Kraft im Land hinweg<br />
derartig tiefgreifende Veränderungen in der<br />
Verfassung vornehmen wollen.“<br />
Pröll und Stadler abschließend: „Mit diesem<br />
vereinbarten Kompetenz- und Maßnahmenpaket<br />
signalisieren wir der niederösterreichischen<br />
Bevölkerung den Willen zu einer<br />
konstruktiven Zusammenarbeit in Niederösterreich<br />
für die nächsten fünf Jahre.“<br />
»<strong>Österreich</strong> <strong>Journal</strong>« – http://www.oesterreichjournal.at<br />
16<br />
Die Konstituierende Sitzung<br />
Der Landtag von Niederösterreich trat<br />
dann am 24. April zu seiner konstituierenden<br />
Sitzung zusammen. Hans Penz (ÖVP) wurde<br />
mit 56 von 56 abgegebenen Stimmen zum<br />
Landtagspräsidenten <strong>gewählt</strong>. Er bedankte<br />
sich beim NÖ Landtag für die Wahl und sagte:<br />
„Jede Stimme, die ich bekommen habe,<br />
bestärkt mich in meinem Bemühen, die Pflichten<br />
und die Verantwortung, die das Amt des<br />
Landtagspräsidenten mit sich bringt, gewissenhaft<br />
zu erfüllen.“ Mit diesem Tag beginne<br />
eine neue Ära im NÖ Landtag, weil ihm<br />
erstmals in der Geschichte der Zweiten Republik<br />
fünf Fraktionen angehören. Bei aller<br />
Verschiedenheit sei eines gemeinsam: „Wir<br />
sind frei <strong>gewählt</strong>e Abgeordnete für die nächsten<br />
fünf Jahre, die den Bürgern in Niederösterreich<br />
verpflichtet sind.“ Die NiederösterreicherInnen<br />
hätten am 3. März klar entschieden,<br />
und die Arbeit für die 18. Gesetzgebungsperiode<br />
könne nun beginnen. <strong>Österreich</strong><br />
stehe heute vor enormen Herausforderungen<br />
im Bund genauso wie in den Ländern<br />
und in den Gemeinden. Die Arbeit im NÖ<br />
Landtag solle von den Tugenden Respekt,<br />
Vertrauen und Verantwortung getragen werden.<br />
Überdies habe der Landtag die Meinungen<br />
der BürgerInnen bei Entscheidungen gebührend<br />
zu berücksichtigen. Wichtig sei auch,<br />
Anwalt der Bürger zu sein, und dabei auch<br />
das übergeordnete Ganze im Auge zu behalten<br />
und Zuversicht, Mut und Optimismus zu<br />
verbreiten, so Penz abschließend.<br />
Bei der darauffolgenden Wahl wurde mit<br />
56 gültigen Stimmen Johann Heuras (ÖVP)<br />
zum Zweiten Landtagspräsidenten <strong>gewählt</strong>.<br />
Franz Gartner (SPÖ) wurde mit 55 gültigen<br />
Stimmen zum Dritten Landtagspräsidenten<br />
<strong>gewählt</strong>. Anschließend wurde Erwin Pröll<br />
mit 51 Stimmen zum Landeshauptmann <strong>gewählt</strong><br />
und von Präsidenten Penz angelobt.<br />
Weiters stand die Wahl der Mitglieder der<br />
Landesregierung auf der Tagesordnung: LH-<br />
Stv. Wolfgang Sobotka (ÖVP), LH-Stvin.<br />
Karin Renner (SPÖ), LRin Petra Bohuslav<br />
(ÖVP), LR Stephan Pernkopf (ÖVP), LRin<br />
Barbara Schwarz (ÖVP), LR Karl Wilfing<br />
(ÖVP), LRin Maurice Androsch (SPÖ), LRin<br />
Elisabeth Kaufmann-Bruckberger (Team<br />
Stronach). Deren Angelobung erfolgte durch<br />
Landeshauptmann Erwin Pröll.