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Jürgen Palm - Kreis Offenbach

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Eine andere Arbeitswelt<br />

nommen, es weiterentwickelt oder vereinfacht. Aber grundsätzlich ist das<br />

Prinzip gültig: „zwei Punkte für eine Stunde Arbeit“. Hier unterscheiden wir<br />

uns übrigens von den Tauschbörsen. Der – im Hinblick auf den Leistungsaustausch<br />

wesentliche – ehrenamtliche Aspekt besteht bei unserem System<br />

darin, dass wir für die Punkte nicht definitiv eine Gegenleistung<br />

garantieren. Es könnte ja sein, dass ich im Laufe meines Lebens 2.000<br />

Punkte sammle und der Verein sich auflöst – oder dass ich die Verwertung<br />

meiner Punkte nicht erlebe. Dann besteht kein Recht, diese Punkte<br />

e inzuklagen.<br />

Wie viele Punkte sind im letzten Jahr in der Seniorenhilfe Langen erwirtschaftet<br />

worden?<br />

Ungefähr 8.500 Punkte. Das entspricht also über 4.000 geleisteten Stunden.<br />

Werden die erworbenen Punkte auch alle eingelöst?<br />

Nein. Hier gibt es eine außerordentliche Differenz. Wir hatten im letzten<br />

Jahr vielleicht 500 eingelöste Punkte. In diesem Jahr steigt die Zahl der<br />

eingelösten Punkte zwar an, aber es bleibt doch ein großer Überhang.<br />

Das ist ja überraschend. Im letzten Jahr wurden also 500 Punkte eingelöst<br />

und 8.500 Punkte erwirtschaftet. Das Siebzehnfache!<br />

Einerseits haben wir Mitglieder, die für ihre Zukunft im späteren Alter vorsorgen<br />

und Punkte sammeln, die sie nicht jetzt sondern künftig einmal<br />

nutzen wollen, wenn sie hilfsbedürftiger sind. Und es gibt auch Mitwirkende,<br />

die nicht oder selten Punkte verwerten.<br />

Bedeuten die Punkte für diejenigen, die sie nicht verwerten oder nicht wissen,<br />

ob sie sie irgendwann verwerten, statt eines Nutzen nicht eine Art von<br />

Bestätigung für gute Dienste? Punkte wären also eine virtuelle Form von<br />

Anerkennung. Wenn Anerkennung oder Dokumentierung in irgendeiner<br />

Form messbar ist, wird sie auch fassbarer und vermittelbarer. Wir leben<br />

nun einmal in einer Welt der Zahlen.<br />

Ich glaube, dass die meisten Aktiven ihre Arbeit in erster Linie aus Freude<br />

an der Tätigkeit machen und hierin eine sinnvolle Tätigkeit für die Allgemeinheit<br />

sehen. Aber dass dieser Dienst auch über die Punkte notiert wird,<br />

ist sicher ein Beleg der Anerkennung. Von daher haben die Punkte einen<br />

zusätzlichen Wert zu dem der inneren Befriedigung. Man kann sich als<br />

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