Jürgen Palm - Kreis Offenbach
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Eine andere Arbeitswelt<br />
forderungen in Studium und Beruf, die Veränderung des Wohnortes, die<br />
Beanspruchung in den jungen Familien zählen. Auch zeigt nun die zweite<br />
Untersuchung, dass in vielen Fällen ein stufenartiger Aufbau von Tätigkeiten<br />
unterhalb der Ebene von Vorstandsämtern gegeben ist und herkömmlich<br />
bereits ein längerer Weg in verschiedenen Engagements vor der Wahl<br />
in ein offizielles Amt vorliegt.<br />
Zwei Rollen im Verhältnis von Vereinsmitgliedern zu einer freiwilligen Mitarbeit<br />
sind besonders zu beleuchten, wenn man danach fragt, wen, wo<br />
und wann man Menschen zum ehrenamtlichen Mitwirken gewinnt. Diese<br />
beiden Rollen sind die des aktiven Mitglieds einerseits und die der Elternschaft<br />
andererseits.<br />
Zur ersten Rolle, der des aktiven Mitglieds: Die Ausübung eines Sports,<br />
die Teilnahme am Chorsingen und Musizieren, der Einsatz bei der Feuerwehr,<br />
die Mitwirkung bei der Seniorenhilfe oder in einer Migrantenvereinigung<br />
vermitteln Erlebnisse, Einblicke, Kenntnisse, aus denen heraus man<br />
geneigter auf die Anfrage reagieren mag, sich intensiver, gemeinschaftlicher<br />
und langfristiger zu engagieren. Der Schritt zum Ehrenamt führt oft<br />
über drei Stufen:<br />
• erstens über die aktive Ausübung einer Lieblingsbeschäftigung,<br />
• zweitens die Verstärkung der eigenen Rolle in einem sozialen Netzwerk<br />
und<br />
• drittens die Ansprache durch eine Person, die Anerkennung ausdrückt<br />
und zu einer neuen Aufgabe ermutigt.<br />
Die Rolle der Elternschaft kann ebenfalls Voraussetzung zu freiwilliger<br />
Mitwirkung sein. Dies gilt nicht nur für die Elternmitarbeit in der Schule,<br />
sondern auch dort, wo die Kinder im Verein betreut werden, Veranstaltungen<br />
vorbereitet und durchgeführt werden und wo Kinder zu Wettkämpfen<br />
und Auftritten gefahren und dort betreut werden. Dies ist zum Beispiel in<br />
Sportvereinen wie der SKG Sprendlingen der Fall. Nahezu an jedem Wochenende<br />
sind Wettkämpfe zu bestreiten, die ortsfern ausgetragen werden<br />
und Transport erfordern. Nicht nur, dass durch das Engagement der mit<br />
ihrem Privatwagen tätigen Eltern kostengünstige – und sonst nicht finanzierbare<br />
– Fahrten bereitgestellt werden, es wird so auch eine Betreuung<br />
erbracht, die den Zusammenhalt verstärkt. Am Sport der eigenen und anvertrauten<br />
Kinder teilzunehmen ist eine Erlebnisquelle, aus der sich dann<br />
auch wieder weitergehende Mitwirkung speisen kann.<br />
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