Jürgen Palm - Kreis Offenbach
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Seniorenhilfe Langen<br />
Anerkennung, wie sie traditionell in der Vergabe von Ehrennadeln, der öffentlichen<br />
Belobigung und neuerlich in Vermerken im Schulzeugnis oder in<br />
Bewerbungsschreiben zum Ausdruck kommen, durch weitere Modelle, wie<br />
das Punktesystem innovativ ergänzt werden.<br />
Bemerkenswert an einer Vereinigung wie der Seniorenhilfe Langen ist<br />
auch das Verhältnis von Lebensalter und Einsatz bei den Beteiligten. Der<br />
Ruhestand kann Ausgangspunkt eines neuen „Unruhestandes“ und eines<br />
nicht vorhergesehenen Einsatzes außerhalb des privaten Lebensbereichs<br />
sein. Nicht nur die Empfänger von Diensten sondern auch die Ausführenden<br />
sind meist selbst bereits älter, sind im Ruhestand oder ihm nahe und<br />
ergreifen eine neue Aktivität. Aus der Befragung ergibt sich, dass hier unverhältnismäßig<br />
öfter als bei anderen Vereinigungen der Schritt zur ehrenamtlichen<br />
Tätigkeit im Alter erfolgt.<br />
Generationen übergreifendes Engagement<br />
Dabei ist die Vereinigung nicht von Menschen im jüngeren Lebensalter<br />
isoliert. Das Engagement für und mit Eltern ist ein Beispiel von Generationen<br />
übergreifenden Kontakten. So hat die Schulaufgabenhilfe mit 265 so<br />
erworbenen Punkten (das entspricht 132,5 Stunden) einen der oberen<br />
Ränge in der Liste der Hilfeleistungen. Ältere bringen ihre Kenntnisse ein<br />
und vermitteln sie den Jüngsten. Das ist dann ja auch etwas wie eine gesellschaftliche<br />
Ausweitung großelterlichen Handelns und großelterlicher<br />
Erfahrung. Man stößt bei der Betrachtung solcher Umstände und Bedingungen<br />
des Engagements auf so manche Bruchstelle in der modernen<br />
Lebensweise, z. B. der heutigen Distanz der Generationen und der Dominanz<br />
zu bezahlender Dienst im Alltag. Es wird hier auf neuen Wegen eine<br />
Art von Nachbarschaftlichkeit zwischen einander sonst fremd bleibenden<br />
Menschen ermöglicht.<br />
Ein wichtiges Werkzeug für die Kommunikation ist wie auch sonst im Leben<br />
das Telefon bei der Seniorenhilfe. Eine ältere Frau, ein älterer Mann<br />
ruft bei der Seniorenhilfe an und fragt, ob Besuche eingerichtet werden<br />
können. Die betreuende Person, die an diesem Tag in der Geschäftstelle<br />
mitwirkt, erkundigt sich nach den näheren Umständen, sofern sie noch<br />
nicht vermerkt sind und sucht dann – ebenfalls telefonisch – ein aktives<br />
Mitglied, das in der Nähe der betreffenden Wohnung bzw. des Altenheims<br />
wohnt. Der Kontakt wird vermittelt.<br />
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