Jürgen Palm - Kreis Offenbach
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Liederkranz 1903 Zellhausen e.V.<br />
Die vorliegende Fallstudie basiert auf<br />
• schriftlichen Befragungen der Funktionsträger des Liederkranzes<br />
Zellhausen,<br />
• veröffentlichten und auch unveröffentlichten schriftlichen Materialien,<br />
z. B. Jahresberichten der einzelnen Chöre,<br />
• der informativen Website des Vereins, www.liederkranz-zellhausen.de<br />
sowie<br />
• vor allem mehreren persönlichen Gesprächen mit Frau Daniela Wolf,<br />
einer der beiden Vorsitzenden des Vereins.<br />
Allen Mitgliedern des Liederkranzes, die durch ihre schriftlichen oder<br />
mündlichen Beiträge zur Entstehung dieser Fallstudie beigetragen haben,<br />
sei an dieser Stelle herzlich gedankt.<br />
1. Ehrenamtliches Engagement im Gesangverein<br />
Anders als bei der Feuerwehr und bei sozialen Vereinen, also all den Vereinigungen,<br />
bei denen der Vereinszweck unmittelbar auf das Gemeinwohl<br />
gerichtet ist, stellt sich nicht nur im Falle der Sportvereine, sondern auch<br />
bei einem Gesangverein die Frage, welche Aktivitäten innerhalb eines Gesangvereins<br />
als ehrenamtliches Engagement zu betrachten sind und welche<br />
dem eigenen Vergnügen der Mitglieder dienen. Um das Engagement<br />
in Gesangvereinen hinsichtlich unserer Projektfragestellung bewerten zu<br />
können, werden wir die verschiedenen Tätigkeitsfelder benennen und sie<br />
in einen Bezug zum Gemeinwohl und zur Steigerung der Lebensqualität<br />
stellen.<br />
Man könnte argumentieren, dass Gesang im Gesangverein generell dem<br />
Gemeinwohl dient, weil hier kulturelle Traditionen im Bereich der Volksmusik<br />
gepflegt werden, weil – bei Interpretationen alter Meister – „große“ Kultur<br />
praktiziert wird und weil die Menschen in der Region bei vielerlei Anlässen<br />
in den Genuss gesanglicher Darbietungen kommen. Nach dieser Betrachtungsweise<br />
käme man zu immensen Zahlen, was das Volumen des<br />
ehrenamtlichen Engagements betrifft. Ein großer Männerchor, der wöchentlich<br />
– mit einem Zeitaufwand von zwei Stunden – einmal probt und<br />
bei dem durchschnittlich 40 Sänger bei jeder Probe anwesend sind, würde<br />
bei dieser Betrachtung allein durch die gemeinsame Probenarbeit für<br />
3.600 Stunden Engagement oder anders ausgedrückt für das Äquivalent<br />
von mehr als zwei Arbeitsstellen stehen.<br />
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