Diplomarbeit Katja Metzler - Regionalentwicklung Oberallgäu
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5 Die Lokale Aktionsgruppe <strong>Regionalentwicklung</strong> Altusried-Oberallgäu e.V. 93<br />
durchsetzen, bevor Projekte durchgeführt werden konnten (K5, Z. 173-177). Dabei<br />
werden die vorhandenen Strukturen als zu statisch empfunden, denn „Der Neuerer<br />
der Dinge hat immer große Gegner in denen, denen es unter den aktuellen Verhältnissen<br />
gut geht, aber leider nur lauwarme Verteidiger bei denen, die meinen es könnte besser<br />
werden“ (RL4, Z. 112-115).<br />
Weiter sehen die Experten die Gebietseinteilung der LAG für die Entwicklung als<br />
nicht förderlich an, da „Es (...) halt einfach schade [ist], wenn wir jetzt ein Projekt machen<br />
und sagen, dass geht jetzt bis Immenstadt, aber danach wird es nicht mehr gefördert<br />
und (...) man kann es nicht so abgrenzen“ (RL1, Z. 217-219). Auch wird die noch zu<br />
geringe Einbindung der Stadt Kempten aufgeführt, denn „(...) warum hören die<br />
Wanderwegebeschilderungen an der Ortsgrenze auf, (...) diese Grenzen würde ich noch<br />
viel eher aufheben, wenn man sagt, es dient dem Zweck, egal wo das jetzt angesiedelt ist“<br />
(L3, Z. 324-328). Vor allem zu Beginn der Programmphase war es vielen Kommunen<br />
aufgrund finanzieller Engpässe nicht möglich, die von LEADER+ geforderte<br />
Kofinanzierung von 50 % zu erbringen, was dazu führte, dass manche Ideen nicht<br />
aufgegriffen werden konnten (RL2, Z. 220-222). Dazu kam, „(...) dass zum Teil das<br />
Bild in der Öffentlichkeit über LEADER, über Förderung nicht so positiv war. Sei es, dass<br />
irgendwelche Abgeordneten sagen, na ja da werden irgendwelche EU-Gelder (...) sinnlos<br />
verprasst“ (RL2, Z. 223-226). So mussten die Akteure zunächst vom Wert des Programms<br />
überzeugt werden (L4, 303-304), was zu einem schlechten Anlaufen zu<br />
Beginn führte (R1, Z. 285-287).<br />
Die Kleingliedrigkeit der Allgäuer LAGs und „(...) eine Schwäche insgesamt dieser<br />
europäischen Förderung in Bayern, war wohl dass unterschiedliche Ministerien zuständig<br />
waren. Für diese LEADER+-Geschichte das Landwirtschaftsministerium, in anderen Bereichen<br />
das Umweltministerium und dann das Sozialministerium und dann das Wirtschaftsministerium“<br />
(R1, Z. 136-140). Was dazu führte, dass viele Maßnahmen nebeneinander<br />
gelaufen sind (vgl. z. B. K5, Z. 34-35).<br />
Die Experten betonen, dass das Gelingen der Projekte auch viel vom Engagement<br />
des Einzelnen (R3, Z. 68-69) und vom Verhalten des Konsumenten abhängt (RL3,