Diplomarbeit Katja Metzler - Regionalentwicklung Oberallgäu
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4 Methodisches Forschungsdesign 44<br />
4 Methodisches Forschungsdesign<br />
4.1 Ziele der Evaluierungsforschung<br />
Das effektivere Gestalten von Programmen ist eines der Hauptziele der Evaluierungsforschung.<br />
Sie zielt darauf ab organisatorische Wandlungsprozesse zu initiieren,<br />
zu begleiten und zu bewerten (KRAUS 1995, S. 412ff.). Zahlreiche Gründe<br />
sprechen für einen erhöhten Bedarf an Evaluierungen. Sie sind vorrangig in einem<br />
gesteigerten Rationalisierungsdruck auf allen politischen und gesellschaftlichen<br />
Ebenen sowie einem zunehmenden Legitimationsbedarf angesichts wachsender<br />
Kosten zu sehen (HELLSTERN u. WOLLMANN 1984, S. 10). Weiterführende Ziele der<br />
Evaluationsforschung sind:<br />
– Wirkungen staatlicher und anderer Programme erforschen und transparent<br />
machen,<br />
– demokratische Abläufe optimieren,<br />
– Kritik, Aufklärung und Orientierung vermitteln,<br />
– verbesserte Verantwortlichkeit der Programm- und Prozessbeteiligten,<br />
– Selbstreflexion und Selbstevaluierung der Verwaltungsstellen anregen und<br />
– das Kosten-Nutzen-Verhältnis verbessern (STÖHR 2001, S. 29).<br />
Eine Hinterfragung und Kontrolle der eingesetzten Mittel ist allerdings nicht allein<br />
wegen der Knappheit der Mittel notwendig und sinnvoll. Vielmehr gilt es, vor<br />
dem Hintergrund stetig weiter zunehmender regionaler und sozialer Disparitäten,<br />
die nicht nur finanziell aufwendigen Instrumente der Regionalpolitik ständig zu<br />
beobachten und zu optimieren.<br />
Evaluierungen beeinflussen Programme, sind Teil der Diskussion und Entscheidungsfindung<br />
und damit Teil eines politischen Prozesses<br />
(ROSSI/FREEMANN/HOFMANN 1988, S. 192). Allerdings sind die Möglichkeiten der<br />
Einflussnahme begrenzt, wie SCHARPF (1984, S. 398) relativierend bemerkt, denn<br />
„Planung und Forschung können allenfalls unterstützend beitragen zum<br />
‚intelligentermachen’ von politisch möglichen Entscheidungsprozessen“<br />
(SCHARPF 1984, S. 398).