Diplomarbeit Katja Metzler - Regionalentwicklung Oberallgäu
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4 Methodisches Forschungsdesign 49<br />
Das zweite Forschungsprinzip, die Kommunikation und Interaktion, zielt auf den<br />
Prozess des gegenseitigen Aushandelns der Wirklichkeitsdefinitionen zwischen<br />
Forscher und zu Erforschenden und basiert zwangsläufig auf einem wechselseitigen<br />
Prozess, welches von KLEINING (1982, S. 240ff.) als Dialogkonzept bezeichnet<br />
wird. Da die Subjekt-Subjekt-Interaktion zwischen Forscher und Zielperson immer<br />
auch kontext- und situationsabhängig ist, muss jedoch zwischen natürlicher und<br />
forschungsspezifischer Kommunikationssituation unterschieden werden<br />
(HOFFMANN-RIEM 1980, S. 348ff.). Dieser Bezug ließe sich auch als eigenes Grundprinzip<br />
betrachten, nämlich als die Kontextualität qualitativer Forschung.<br />
Die Prozessualität als drittes Prinzip qualitativer Forschung soll die wissenschaftliche<br />
Erfassung des Entstehungszusammenhangs sozialer Phänomene gewährleisten.<br />
Empirische Forschung ist daher in ihrem Ablauf veränderbar (LAMNEK 2005, S.<br />
24f.). Die Interpretation qualitativer Daten findet immer in Rückkoppelung auf die<br />
Forschungsfrage statt.<br />
Das vierte Prinzip der Reflexivität von Gegenstand und Analyse, bezieht sich daher<br />
auf die interpretativen Auswertungsstrategien (LAMNEK 2005, S. 25f.).<br />
Das fünfte Prinzip, das Explikationsprinzip, das die Erläuterung und Offenlegung<br />
der Regeln und Vorgehensweisen und Interpretationsprozesse fordert, sichert die<br />
Nachvollziehbarkeit und gewährleistet einen kommunikativen Nachvollzug<br />
(LAMNEK 2005, S. 26).<br />
Die Flexibilität sieht LAMNEK (2005, S. 27ff.) als sechstes Grundprinzip, die sich auf<br />
die Anwendung verschiedener Erhebungstechniken bezieht. Die Auswahl der Erhebungsweise<br />
soll sich dabei an der Frage der Angemessenheit orientieren, eine<br />
Festlegung auf standardisierte Verfahren ist nicht sinnvoll. Die Wahl der Erhebungstechnik<br />
orientiert sich sehr stark an der Gesprächssituation und -partner,<br />
d. h. der Rahmen der Flexibilität ist in der realen Forschungssituation recht eng<br />
gesteckt (STÖHR 2001, S. 46). Man kann den methodischen Spielraum, den qualitati-