Diplomarbeit Katja Metzler - Regionalentwicklung Oberallgäu
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3 Politik zur Entwicklung ländlicher Räume 19<br />
Als Reaktion auf die Strategie der raumfunktionalen Arbeitsteilung entstand in<br />
den 1980er Jahren das Konzept einer endogenen und eigenständigen <strong>Regionalentwicklung</strong>.<br />
Grundlage hierfür waren Forderungen nach einer höheren regionalen Eigenverantwortung,<br />
der Festigung der regionalen Identität und einer teilweisen Lösung<br />
von zentralistisch gesteuerten Entwicklungsvorgängen als Ausdruck des<br />
Subsidaritätsprinzips. Die Forderung nach einer Regionalisierung der Regionalpolitik<br />
zielt darauf ab, nicht nur die Wirtschaftspolitik, sondern auch andere Politikbereiche,<br />
wie Sozial-, Kultur-, Umwelt- und Agrarpolitik, zu regionalisieren. Das<br />
bedeutete einen Wechsel von der sektoralen zu einer mehr integrativen Entwicklungspolitik.<br />
Hierfür wird eine räumliche Gliederung notwendig, die sich nicht<br />
nur an politisch-administrativen oder funktionalen, sondern auch an Homogenitätskriterien<br />
orientiert. Über die Regionalisierung werden eine stärkere Bevölkerungsbeteiligung<br />
und eine Unterstützung föderaler Strukturen erwartet<br />
(GEISSENDÖRFER 2005, S. 24). Insoweit wendet sich das Konzept gegen Zentralisierungstendenzen<br />
und eine Politik der Wachstumspole (vgl. zur Polarisationstheorie<br />
und die Politik der Wachstumspole die Darstellung bei MAIER u. TÖDTLING 2002, S.<br />
86ff.).<br />
Als wichtige Instrumente zur Beschleunigung der endogenen Entwicklung werden<br />
vor allem Investitionen in die Aufwertung endogener Ressourcen, aber auch<br />
Technologie-, Kommunikations- und Informationsinfrastruktur angesehen, die gegenseitige<br />
Synergieeffekte bewirken sollen. Voraussetzung dafür ist die annähernde<br />
Kenntnis des endogenen Entwicklungspotenzials einer Region. Es entspricht<br />
den maximal möglichen wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Aktivitäten<br />
eines Raumes und kann sowohl von der Outputseite (maximale Produktion) als<br />
auch von der Inputseite (verfügbare Ressourcen) definiert werden. Davon abgeleitet,<br />
lassen sich so genannte Engpassfaktoren identifizieren, die eine noch stärkere<br />
Entwicklung der Region begrenzen. Eine Politik zur Erschließung endogener Potenziale<br />
beinhaltet deshalb folgende Elemente:<br />
– Gezielte Förderung regionaler Entwicklungsengpässe (Schwächen),