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Diplomarbeit Katja Metzler - Regionalentwicklung Oberallgäu

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6 Diskussion und elf Handlungsempfehlungen 111<br />

eins in andere Regionen übertragen werden kann. Aber manche Projekte, wie z. B.<br />

das Dorfladenkonzept, wurden erst durch LEADER+ möglich und können auch in<br />

andere Regionen eingebracht werden. Den meisten Experten ist der Begriff der Innovation<br />

bei den LEADER+-Projekten zu hoch gegriffen, da dieser meist gleich gesetzt<br />

wird mit der Tatsache, dass es ein derartiges Projekt in der Region bisher<br />

nicht gab. Die Projekte kamen meist aus den Gemeinden, was zum einen aus der<br />

von LEADER+ geforderten Kofinanzierung von 50 %, resultiert. Diese kann von<br />

den Bürgern oft nur schwer aufgebracht werden, da z. B. ehrenamtliche Leistungen<br />

nicht als Kofinanzierung anerkannt werden. Diese Kofinanzierung stellte somit<br />

in der Anfangsphase, aufgrund der Finanzschwäche der Kommunen, ein Entwicklungshemmnis<br />

dar. Zum anderen wirkte die, für die Projektbeantragung zu<br />

überwindende bürokratische Hürde, oft abschreckend. Bei der Nennung der Bestpractice-Beispiele<br />

wird die Notwendigkeit des Ausbaus der allgäuweiten Zusammenarbeit<br />

noch einmal deutlich, da hier neben dem Bergbauernmuseum Diepolz<br />

vor allem die Gemeinschaftsprojekte, wie z. B. LandZunge, Mir-Allgäuer–Urlaub<br />

auf dem Bauernhof, etc. genannt werden.<br />

Handlungsempfehlung 8: Erarbeitung einer Strategie, an die künftig alle Projekte angepasst<br />

werden. Bei der Projektauswahl ist besonders auf Möglichkeiten der Vernetzung, den<br />

Aufbau von Wertschöpfungsketten sowie deren Tragfähigkeit zu achten.<br />

Der Frage, ob LEADER+ einen Beitrag zur Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse<br />

leisten kann, begegneten die Experten meist mit Skepsis. Angesichts der<br />

verhältnismäßig geringen finanziellen Ausstattung des Programms, verbinden die<br />

Experten wenige Hoffnungen damit. Allerdings wurde oft gleichwertig mit gleichartig<br />

verwechselt, so dass hier abschließend keine eindeutige Beurteilung möglich<br />

ist. Auf jeden Fall, sind die Interviewten überzeugt, dass staatliche oder kommunale<br />

Daseinsvorsorge mehr bewirkt. Doch nach ihrer Meinung leistet LEADER+<br />

sicherlich einen Beitrag, da mit dem Programm der Region die Möglichkeit an die<br />

Hand gegeben wird, sich so zu entwickeln, es von ihren Bewohnern gewünscht<br />

ist. So sollte LEADER+ mehr als ein Teil des Ganzen gesehen werden, der immer-

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