Diplomarbeit Katja Metzler - Regionalentwicklung Oberallgäu

3 Politik zur Entwicklung ländlicher Räume 23
Ebenso wird die Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse als eine langfristige Entwicklungsaufgabe
angesehen. Wobei Gleichwertigkeit hier nicht misszuverstehen
ist als
– pauschale Gleichartigkeit,
– Anspruch auf gleiche, undifferenzierte Förderung und auf Nivellierung sowie
– pauschale Verpflichtung des Staates zum Ausgleich (BMBAU 1993, S. 21).
Allerdings sind die räumlichen Leitbilder von Zeit zu Zeit auf die Passfähigkeit
zur gesellschaftlichen und räumlichen Entwicklung zu überprüfen. So haben sich
seit dem ORA von 1993 die Rahmenbedingungen für die räumliche Entwicklung
erheblich geändert, wie z. B. die Globalisierung und der ökonomische Strukturwandel,
der demografische Wandel und die Gleichzeitigkeit von Wachstum und
Schrumpfung in der Regionalentwicklung. Der Raumordnungsbericht 2005 hat
diese Entwicklungstendenzen aufgezeigt und die neuen Herausforderungen für
Raumordnungspolitik formuliert (vgl. BBR 2005b). Auf Basis der Analyseergebnisse
und Handlungsempfehlungen des Raumordnungsberichtes 2005 des BBR wurde
deshalb durch das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Wohnungswesen
(BMVBW) (seit Ende 2005 Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung)
ein umfassender Diskussionsprozess mit allen Akteuren der Raumordnung
und der Raumwissenschaft zur Fortentwicklung der Leitbilder in Gang gesetzt. So
verabschiedeten am 30. Juni 2006 die Raumordnungsminister von Bund und Ländern
die neuen Leitbilder und Handlungsstrategien für die Raumentwicklung in
Deutschland als gemeinsame Strategie für die Raumordnungs- und Raumentwicklungspolitik.
Die drei Leitbilder:
– Wachstum und Innovation,
– Daseinsvorsorge sichern und
– Ressourcen bewahren, Kulturlandschaften gestalten