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Bürger, die Geschichte schreiben - Stiftung Polytechnische ...

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100 staDtteilHistoriker 2007 – 2010 | sUsaNNe sCHMitt, FeCHeNHeiM<br />

sUsaNNe sCHMitt, FeCHeNHeiM<br />

Das ende des schreckens –<br />

Der Zweite Weltkrieg und <strong>die</strong> Nachkriegszeit<br />

in Fechenheim<br />

Vor dem ende des krieges herrschte krieg. Diese an sich banale erkenntnis<br />

führte dennoch zur ersten Frage des Projekts der stadtteilHistorikerin,<br />

denn ein genaueres Bild der Nachkriegszeit konnte<br />

sich nur ergeben, wenn man bis zu einem gewissen Grade <strong>die</strong> Zeit<br />

des Zweiten Weltkrieges oder zumindest <strong>die</strong> seiner letzten jahre<br />

vor 1945 mit in <strong>die</strong> Untersuchung einbezog. <strong>Bürger</strong> und <strong>Bürger</strong>innen<br />

welcher sozialer schichten also traf man auf der straße? Gab es<br />

auch einwohner jüdischen Glaubens in dem stadtteil? Wie stark war<br />

<strong>die</strong> nationalsozialistische Politik in Fechenheim vertreten? Wie tief<br />

wirkte <strong>die</strong> Ns-Partei in den alltag hinein? Neben <strong>die</strong>sen einzelheiten<br />

aus dem praktischen alltag stellten sich übergreifende Fragen: Wie<br />

groß waren <strong>die</strong> kriegsschäden in Fechenheim? Gab es zum Beispiel<br />

großflächige Bombar<strong>die</strong>rungen? Zur unmittelbaren Nachkriegszeit<br />

stellen sich auch mentalitätsgeschichtliche Fragen, <strong>die</strong> im rahmen<br />

„Ich hoffe, mit meinem Projekt einen Beitrag<br />

zur Klärung der <strong>Geschichte</strong> Fechenheims<br />

zu leisten. Leider bleibt uns nicht<br />

mehr viel Zeit, Menschen zu befragen,<br />

<strong>die</strong> <strong>die</strong>se schreckliche Zeit erlebt haben.“<br />

einer Untersuchung eines einzelnen stadtteils besonders anschauliche<br />

antworten versprechen, wie <strong>die</strong> Frage nach der reaktion der<br />

Bevölkerung, als das gesamte ausmaß der nationalsozialistischen<br />

kriegs- und Vernichtungspolitik aufgedeckt wurde – wenn es nicht<br />

im Grunde bereits bekannt war, aber nicht wirklich öffentlich besprochen<br />

werden konnte. Das Projekt wollte aber bewusst nichts<br />

vorwegnehmen oder wissen, sondern genau hier mit dem Fragen<br />

beginnen, um den alltag und den Gegenwartshorizont wieder erkennbar<br />

zu machen.<br />

ein Motiv für das thema ergab sich für <strong>die</strong> stadtteilHistorikerin aus<br />

ihrer eigenen lebensgeschichte und der <strong>Geschichte</strong> ihrer Familie.<br />

„seit meiner frühen jugend interessiere ich mich für <strong>die</strong> <strong>Geschichte</strong><br />

des Zweiten Weltkriegs“, sagt sie. „Meine Großeltern stammen aus<br />

schlesien und sind über viele Umwege nach Fechenheim gelangt.

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