Bürger, die Geschichte schreiben - Stiftung Polytechnische ...
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56 staDtteilHistoriker 2007 – 2010 | HaNNe eMriCH, GallUs<br />
HaNNe eMriCH, GallUs<br />
Was das Gallus bewegte<br />
seit mehr als 60 jahren lebe ich im Gallus. seit langem interessiere<br />
ich mich für <strong>die</strong>ses Viertel, auch um meine eigene <strong>Geschichte</strong> und<br />
<strong>die</strong> meiner eltern und Großeltern besser zu verstehen. Dabei habe<br />
ich auch für meinen Beruf als Grundschullehrerin im Gallus für den<br />
Heimatkundeunterricht immer nach neuem Material über den stadtteil<br />
gesucht.<br />
Über das Gallus, das erst in der zweiten Hälfte des 19. jahrhunderts<br />
als „südwestliche außenstadt“ Frankfurts langsam zu entstehen<br />
begann, gab es zu Beginn meines Projektes nur sehr wenig literatur.<br />
in tageszeitungen und in verschiedenen Büchern über Frankfurt<br />
habe ich im laufe der Zeit jedoch texte über besondere ereignisse<br />
im Gallusviertel oder seiner unmittelbaren Nachbarschaft entdeckt<br />
und gesammelt. Manche der dargestellten ereignisse erregten <strong>die</strong><br />
Menschen im Gallusviertel – man sprach darüber, woran ich mich<br />
teilweise noch selbst erinnern kann. anderes geschah eher unbemerkt,<br />
und es wurde<br />
erst jahrzehnte später<br />
darüber geschrieben,<br />
wie zum Beispiel über<br />
Galluswarte und Mainzer<br />
Landstraße um 1910.<br />
das kZ katzbach in den adlerwerken. Viele Umstände sind den meisten,<br />
auch langjährigen einwohnern des Viertels völlig unbekannt.<br />
Wer weiß denn, dass <strong>die</strong> kürzestete straßenbahn linie Frankfurts im<br />
Gallus fuhr?<br />
im Zusammenhang mit der einhundertjahrfeier der Hellerhof schule<br />
– der schule, an der ich bis zum sommer 2010 tätig war – habe ich<br />
2005 begonnen, solche ereignisse der letzten 100 jahre gezielt zu<br />
recherchieren und zusammenzustellen. im rahmen einer Projektwoche<br />
erarbeitete ich mit <strong>die</strong>sem Material eine ausstellung für <strong>die</strong><br />
schule. Nach dem jubiläum habe ich <strong>die</strong> arbeit fortgesetzt und wurde<br />
dann auf das Projekt „stadtteilHistoriker“ aufmerksam.<br />
Hier sah ich <strong>die</strong> Chance, mit einem reich bebilderten Buch interessierte<br />
leser zu informieren und Dinge, <strong>die</strong> es hier einst gab oder <strong>die</strong><br />
hier geschehen waren, vor dem Vergessen zu bewahren.