Bürger, die Geschichte schreiben - Stiftung Polytechnische ...
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126 staDtteilHistoriker 2007 – 2010 | BertraM sCHÜler (staDtteilÜBerGreiFeND)<br />
BertraM sCHÜler (staDtteilÜBerGreiFeND)<br />
Dokumentation von Wandgemälden<br />
in Frankfurter <strong>Bürger</strong>häusern<br />
Der hauptsächliche Projektinhalt war es in meinem Falle, eine sammlung<br />
der mir bekannten Wandgemälde in Frankfurt am Main zusammenzustellen.<br />
Genauer ging es um Gemälde im innenraum.<br />
Beinahe jedem werden bei Besuchen in den Häusern der sogenannten<br />
Gründerzeit schon einmal <strong>die</strong> ausmalungen in den treppen häusern<br />
aufgefallen sein. in der regel sind es bloße abstrakte oder sich<br />
wiederholende, friesartige Verzierungen, <strong>die</strong> den hier und da noch<br />
sehr schön vorhandenen stuck ergänzen und weiter aus schmücken.<br />
Manchmal aber sind es echte Gemälde, <strong>die</strong> sich einem bestimmten<br />
Motiv widmen. Besonders haben mich <strong>die</strong> illustrationen beeindruckt,<br />
<strong>die</strong> unmittelbar etwas mit dem Gebäude oder mit unserer<br />
stadt oder dem entsprechenden stadtteil zu tun haben. Die Vielfalt<br />
jedenfalls ist geradezu überwältigend.<br />
„Ich suche <strong>die</strong> Öffentlichkeit, um das Projekt<br />
weiter voran zu treiben. Hinter Frankfurter<br />
Haustüren verbirgt sich manch unbekannter<br />
Schatz.“<br />
Was ich zu Beginn des Projektes ganz und gar nicht absehen konnte:<br />
<strong>die</strong> arbeit wurde zu einem Fass ohne Boden! Die Öffentlichkeitsarbeit<br />
im rahmen des Projekts „stadtteilHistoriker“ – durch das stiftungsmagazin,<br />
<strong>die</strong> diversen Zeitungsartikel und einige Führungen,<br />
<strong>die</strong> ich dadurch veranstalten konnte – hatte nicht nur zur Folge, dass<br />
ich dankenswerterweise auf viele Wandbilder hingewiesen wurde.<br />
es gab daneben auch etliche anfragen, räume auszumalen, oder<br />
ich wurde um <strong>die</strong> restaurierung vorhandener Wandbilder gebeten –<br />
ein von mir vollkommen unerwarteter Nebeneffekt. aber im Grunde<br />
war das genau eines der Ziele des Projektes als ganzem: Öffentlichkeit<br />
und aufmerksamkeit herzustellen, <strong>die</strong> stadtgesellschaft auch<br />
für bislang wenig oder gar nicht beachtete themen zu sensibilisie-<br />
Der StadtteilHistoriker vor einem seiner Funde.<br />
ren – und kooperationen anzustoßen. Die zuvor einem Fremden verschlossenen<br />
türen öffneten sich dem stadtteilHistoriker – <strong>die</strong> Häuser<br />
gaben ihre schätze zur Bewunderung und Bestandsaufnahme frei!<br />
im Verlauf des Projekts war ich natürlich nicht nur in den relevanten<br />
Häusern selbst, sondern häufig in allen möglichen instituten und<br />
archiven. Die situation für <strong>die</strong> Denkmäler in Frankfurt im allgemeinen<br />
ist schlecht, wir kämpfen wohl oft auf verlorenem Posten.