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Bürger, die Geschichte schreiben - Stiftung Polytechnische ...

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12 staDtteilHistoriker 2007 – 2010<br />

Dr. thomas Bauer wählten folgende experten <strong>die</strong> Projekte aus:<br />

Dr. evelyn Brockhoff (Direktorin des instituts für stadtgeschichte<br />

Frankfurt am Main), Dr. jan Gerchow (Direktor des historischen<br />

museums frankfurt), <strong>die</strong> Verlegerin Dr. Henriette kramer und<br />

Dr. roland kaehlbrandt (Vorstandsvorsitzender der stiftung <strong>Polytechnische</strong><br />

Gesellschaft).<br />

in einer intensiven, mehrstündigen sitzung werden alle Projekte<br />

einzeln von den experten der jury gewürdigt und erörtert. Hier wird<br />

<strong>die</strong> auswahl der stipendiaten endgültig getroffen. aber nicht nur das.<br />

im laufe der Diskussion ergeben sich auch wertvolle tipps und Hinweise,<br />

<strong>die</strong> während der Projektarbeit an <strong>die</strong> stipendiaten weitervermittelt<br />

werden. Durch <strong>die</strong> arbeit der jury kommt es also oft zu einer<br />

weiteren Präzisierung und konkretisierung der arbeitsvorhaben in<br />

Hinsicht auf themenstellung und Quellenlage.<br />

Die Werkstatt-Treffen im Schloss Höchst<br />

Die stadtteilHistoriker starten als historische laien, <strong>die</strong> den Projektrahmen<br />

nutzen, ein thema ihrer Wahl intensiv zu erarbeiten und<br />

ihre ergebnisse in <strong>die</strong> stadtgesellschaft hinein wirken zu lassen. Da<br />

<strong>die</strong> stadtteilHistoriker ganz unterschiedliche berufliche Werdegänge<br />

mitbringen und verschiedenen Generationen angehören, kommt den<br />

von der Gerda Henkel stiftung konzipierten und ausgerichteten Werkstatt-treffen<br />

eine schlüsselrolle im Projekt zu. Ziel der Werkstatt-treffen<br />

ist es nicht, <strong>die</strong> stipendiaten zu Fachhistorikern auszubilden; wohl<br />

aber sollen sie sich durch den Beitrag <strong>die</strong>ses kooperationspartners<br />

fachliche kenntnisse methodisch gestützter recherche und kompetenz<br />

in der abfassung und Veröffentlichung von texten aneignen und<br />

lernen, ihre eigene arbeit in einen übergeordneten kontext zu stellen.<br />

jeder jahrgang wurde zwei Mal für je einen samstag auf das schloss<br />

Höchst zu einem Werkstatt-treffen eingeladen. Beim ersten treffen<br />

ging es jeweils um eine elementare Verständigung über <strong>die</strong> his torische<br />

erkenntnis und <strong>die</strong> stadtgeschichte im allgemeinen. Die zweiten<br />

treffen standen im Zeichen der zunehmenden konkretisierung<br />

der Projekte. Nach impulsreferaten von Fachhistorikern standen<br />

daher beispielsweise Fragen der textgestaltung und der Umsetzung der<br />

ergebnisse im Vordergrund. Die Begegnung zwischen laien historikern<br />

und Fachwissenschaftlern leistet nicht nur <strong>die</strong> notwendige methodische<br />

und fachliche Qualifizierung und führt zu einem erkenntniszuwachs<br />

auf seiten der stadtteilHistoriker – sie führt durchaus auch<br />

zu einem für beide seiten anregenden austausch.<br />

Beim ersten Werkstatt-treffen der stadtteilHistoriker überhaupt,<br />

am 1. Dezember 2007, sprach der althistoriker Prof. Dr. Hans-joachim<br />

Gehrke, Präsident des Deutschen archäologischen instituts in<br />

Berlin, über „Die stadt in der <strong>Geschichte</strong>“. in seinem Vortrag spannte<br />

er einen eindrucksvollen Bogen von antiken kulturen bis zur entwicklung<br />

der modernen stadt, <strong>die</strong> hochinteressante kontinuitäten<br />

und Zusammenhänge aufzeigte. in einer gemeinsamen lektüre unter<br />

Prof. Dr. Gehrkes anleitung erörterten <strong>die</strong> teilnehmer dann das<br />

kapitel „Die sogenannte realgeschichte“ aus dem ‚klassisch’ zu nennenden<br />

essay „<strong>Geschichte</strong> als sinn“ des Frankfurter Historikers otto<br />

Vossler, der ein breites spektrum wissenschaftlicher Geschichtsauffassungen<br />

absteckt. Den Nachmittag gestalteten Dr. Michael Maaser,<br />

der leiter des Frankfurter Universitätsarchivs, und Dr. Malte thießen<br />

von der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg. sie rieten<br />

zu „Vorsicht vor sprudelnden Quellen“ und schärften so das methodische<br />

Problembewusstsein der stipendiaten. Viel Zeit verwendeten<br />

<strong>die</strong> arbeitsgruppen dann auf <strong>die</strong> Besprechung exemplarischer<br />

einzelfragen. so wurde während des ersten Werkstatt-treffens ein<br />

methodischer und konzeptioneller ,rucksack‘ geschnürt, der den<br />

stadtteilHistorikern auf ihrem Weg bis zum Projektabschluss als<br />

Proviant <strong>die</strong>nen sollte.<br />

Das zweite Werkstatt-treffen des ersten jahrgangs am 7. juni 2008<br />

gestaltete zunächst lutz Becht vom institut für stadtgeschichte<br />

Frankfurt. sein Grundsatzreferat widmete sich unter dem titel<br />

„kaiserpfalz – Quartiere – stadtteile – ‚Global Village’ – <strong>die</strong> kulturelle<br />

textur Frankfurts und das ‚Gedächtnis der stadt’“ modernen Zugriffen<br />

auf <strong>die</strong> stadtgeschichte. Die anschließenden Workshops wurden<br />

erneut von Dr. Maaser und Dr. thießen gestaltet, Prof. Dr. Gehrke<br />

besuchte und beriet <strong>die</strong> Gruppen als ,walking professor‘.

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