Bürger, die Geschichte schreiben - Stiftung Polytechnische ...
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staDtteilHistoriker 2007 – 2010 | HelMUt koHl, esCHersHeiM 77<br />
Lehrer der Ziehenschule 1941/42. (Bild: ISG, Zeichnung Klaus Meyer-Gasters 1941/42,<br />
© Meyer-Gasters Bildverlag)<br />
schule durch amerikanische truppen in den jahren 1945 bis 1947, als<br />
in der schule ein klub eingerichtet wurde, Unterlagen verschwunden.<br />
Der zweite mögliche ort, an dem Quellen zu vermuten waren – das<br />
stadtarchiv –, hielt eine herbe enttäuschung für mich bereit. Zwar gab<br />
es unter dem suchauftrag „Ziehenschule“ immerhin 41 Positionen,<br />
doch war deren inhalt meistens dürftig. selbst unter den vermeintlich<br />
aussichtsreichsten titeln kamen konvolute mit nur wenigen<br />
seiten zum Vorschein.<br />
„Bald 7.000 Schülerinnen und Schüler<br />
haben an der Ziehenschule in Eschersheim<br />
seit 1922 Abitur gemacht –<br />
und ich bin einer davon.“<br />
Weitere Helfer waren <strong>die</strong> leiter des <strong>Bürger</strong>amtes und des stadtvermessungsamtes<br />
und der leiter des schularchivs des lessing-<br />
Gymnasiums, <strong>die</strong> mir Material zur Verfügung stellten.<br />
trotz mancher enttäuschung kann ich feststellen, dass eine umfangreiche<br />
sammlung mit einer Fülle von Details zusammengekommen<br />
ist. Hinzu kommt <strong>die</strong> lückenlose auflistung aller 6780 abiturientinnen<br />
und abiturienten seit 1922, dem ersten schuljahr mit abitur.<br />
Das Buch stellt mithin einen kompletten Überblick der 97 schuljahre<br />
dar.<br />
Dank der von mir gewählten ringbindung ist es möglich, <strong>die</strong> Chronik<br />
jährlich auf den neuesten stand zu bringen.<br />
ZUr PersoN<br />
Helmut Kohl<br />
seit meiner kindheit bin ich mit Gedrucktem<br />
vertraut. Mein Vater hat nach<br />
einer lehre zusammen mit einem Druckereibesitzer<br />
einen Fachzeitschriftenverlag<br />
gegründet.<br />
als nach kriegsende Fachzeitschriften<br />
noch keine lizenz und damit kein Papier<br />
erhielten, wurde als Übergang eine Buchhandlung<br />
gegründet. Nach abschluss<br />
meiner Buchhandelslehre habe ich <strong>die</strong> Firma<br />
übernommen, sodass ich seit 1948 inhaber<br />
einer Buchhandlung bin. Nebenbei wurden<br />
in <strong>die</strong>ser Zeit Bücher in lizenz oder als<br />
eigenproduktion herausgebracht. Neben<br />
einer dreibändigen „statik im Bauwesen“<br />
(lehrbuch) und dem titel „Chemische und<br />
physikalische einwirkungen auf kunststoff<br />
und kautschuk“ erschienen auch kunstbücher<br />
oder ein großer Bildband „Vergessenes<br />
Blechspielzeug“.<br />
50 jahre nach dem krieg fand 1995 ein<br />
klassentreffen statt, bei dem alle anwesenden<br />
ihre erlebnisse in <strong>die</strong>ser Zeit<br />
schilderten. aus <strong>die</strong>sen texten brachte ich<br />
ein Buch mit dem titel „kriegsende 1945 –<br />
Ziehenschüler erinnern sich“ heraus.<br />
Nach <strong>die</strong>ser Vorgeschichte kam daher<br />
bei meinem Projekt als stadtteilHistoriker<br />
eschersheim als Publikationsform nur <strong>die</strong><br />
Herausgabe eines Buches in Frage.