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Bürger, die Geschichte schreiben - Stiftung Polytechnische ...

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staDtteilHistoriker 2007 – 2010 | FraNZiska FlUCke, saCHseNHaUseN 83<br />

Die erste Sexta (hier schon Quarta) des neuen Sachsenhäuser Gymnasiums mit<br />

ihrem Klassenlehrer Dr. Ernst Bieber, 1911.<br />

(Foto: Festschrift des KWG zur 25-Jahr-Feier, 1934, S. 14)<br />

in der jugendbegegnungsstätte anne Frank halfen, <strong>die</strong> Zeit besser<br />

zu verstehen. Doch für ihre schule konnten <strong>die</strong> schülerinnen dort<br />

keine Hinweise ermitteln. allerdings fand <strong>die</strong> Gruppe bei der Durchsicht<br />

der schülerakten aus der Zeit zahlreiche „ariernachweise“.<br />

Der Blick in <strong>die</strong> akten offenbarte auch, wie <strong>die</strong> schüler damals vom<br />

krieg und dessen Folgen betroffen waren. so erfuhren sie zum Beispiel,<br />

dass ganze jahrgänge als „Flakhelfer“ am Flughafen stationiert<br />

wurden und dort Unterricht erhielten.<br />

leider war das schularchiv aufgrund der Containersituation in der<br />

Zeit der recherche ausgelagert und nur schwer zugänglich, was <strong>die</strong><br />

arbeit behinderte und <strong>die</strong> Motivation der schüler zeitweise sinken<br />

ließ. Doch der wiederholte Gang ins archiv lohnte sich durchaus,<br />

weil dort einige interessante Dokumente zu tage kamen, <strong>die</strong> nun in<br />

der ausstellung zu sehen sind. Viele informationen über den schulalltag<br />

bekamen <strong>die</strong> arbeitsgruppen auch von ehemaligen schülern,<br />

<strong>die</strong> zahlreiche Fragen beantworteten und sehr anschaulich aus der<br />

schulzeit berichteten. auch stellten sie bereitwillig exponate zur<br />

Verfügung, wie eine schulmütze, <strong>die</strong> einen dauerhaften Platz in einer<br />

Vitrine gefunden hat. alte Festschriften waren ebenso aufschlussreich,<br />

sie boten beispielsweise interessantes Fotomaterial.<br />

Die Zeit der recherche nahm fast das gesamte schuljahr in anspruch.<br />

Vor Beginn der sommerferien wurde das gesammelte Material gesichtet<br />

und ein erstes konzept für <strong>die</strong> konkrete Präsentation erstellt.<br />

Über <strong>die</strong> sommerferien ruhte das Projekt, bevor es dann zu Beginn<br />

des schuljahres 2009/10 im neuen schulgebäude in <strong>die</strong> endphase<br />

ging. erste Vitrinen wurden bestückt, rahmen angeschafft, ein einheitliches<br />

layout entworfen, texte verfasst und Bilder vergrößert.<br />

am 25. september 2009 konnte <strong>die</strong> ausstellung im rahmen der<br />

ZUr PersoN<br />

Franziska Flucke<br />

Die gebürtige thüringerin Franziska<br />

Flucke kam im august 2008 als stu<strong>die</strong>nreferendarin<br />

für <strong>die</strong> Fächer <strong>Geschichte</strong> und<br />

Französisch an <strong>die</strong> Freiherr-vom-stein-schule<br />

in Frankfurt-sachsenhausen. seit ihrer<br />

eigenen schulzeit fasziniert sie das Fach<br />

<strong>Geschichte</strong>, und so ging sie zum studium<br />

der Geschichtswissenschaft nach Potsdam.<br />

als zweites Fach stu<strong>die</strong>rte sie Französisch,<br />

weshalb es sie immer wieder für<br />

längere aufenthalte nach Frankreich zog.<br />

Nach einem jahr Projektarbeit in Paris trat<br />

Frau Flucke in Frankfurt ihr referendariat<br />

an. an ihrer ausbildungsschule warfen<br />

große ereignisse ihre schatten voraus. Das<br />

100-jährige jubiläum der Freiherr-vomstein-schule<br />

wollte vorbereitet werden.<br />

ermutigt von ihrem kollegen bewarb sich<br />

<strong>die</strong> damals 25-jährige mit dem Projekt zur<br />

aufarbeitung der schulgeschichte bei der<br />

stiftung <strong>Polytechnische</strong> Gesellschaft.<br />

Zwei jahre später schaut sie als fertig<br />

ausgebildete lehrerin auf zwei anstrengende<br />

jahre referendariat und eine tolle<br />

Projekt arbeit zurück.<br />

offiziellen Feierlichkeiten zum jubiläum besucht werden. Besonders<br />

großen andrang gab es am 3. oktober beim schulfest, als <strong>die</strong> neue<br />

schule auch eltern, (ehemaligen) schülern und lehrern sowie anwohnern<br />

offenstand. Neben der eigentlichen ausstellung hatte noch ein<br />

schüler eine Präsentation erstellt, ein Zeitstrahl zur schulgeschichte<br />

wurde ausgelegt und auch eine Festschrift wurde herausgegeben; zu<br />

<strong>die</strong>ser schrieb <strong>die</strong> stadtteilHistorikerin Franziska Flucke einen leitartikel<br />

zu 100 jahren Freiherr-vom-stein-schule.

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