Prozessmanagement in Klein und Mittelständischen Unternehmen

Methoden - Techniken - Arbeitsmittel
19 Synektik-Methode
Die Synektik benutzt dem Bewusstsein vorgelagerte Mechanismen, die dem einzelnen
(oder der Gruppe) offenbar gemacht werden, um dessen (oder deren) Kreativität zu steigern.
Sie basiert auf drei Hypothesen:
� die menschliche Kreativität kann signifikant gesteigert werden, wenn der zugrunde
liegende psychologische Prozess verständlich wird;
� im schöpferischen Prozess kommt der emotionalen Komponente größeres Gewicht zu
als der intellektuellen; der irrationale ist wichtiger als der rationale Bereich;
� um die Erfolgswahrscheinlichkeit in einer Problemlösung zu erhöhen, müssen die emotionalen
und irrationalen Elemente verstanden werden.
Der Beitrag der Synektik zur Förderung des schöpferischen Prozesses besteht darin, kreativitätsfreundliche
psychologische Zustände zu schaffen.
Der hierbei einsetzende synektische Prozess beinhaltet zwei Phasen:
� das Fremde vertraut machen
� das Bekannte verfremden
Im ersten Fall handelt es sich um die übliche analytische Phase, in der das Problem verstanden
werden soll.
Die zweite Phase, das Verfremden, stützt sich auf vier Techniken:
� die Technik der persönlichen Analogie
• Problemlöser versucht sich mit den Elementen des Problems zu identifizieren
(„wenn ich ein Molekül wäre“)
� die Technik der direkten Analogie
• Parallelen zu ähnlichen konkreten Objekten oder Phänomenen ziehen
(etwa: menschliches Ohr und Telephon)
� die Technik der symbolischen Analogie
• Vergleichsobjekte werden dem poetisch-ästhetischen Bereich entnommen (etwa:
fliegender Teppich und Luftkissenboot)
� die Technik der Analogie durch Phantasie
• Suchen einer Phantasielösung, in der zeitweilig bewusst von physikalischen etc. Gesetzen
abstrahiert wird
Der Verfremdungsphase als Bestandteil des kreativen Prozesses folgt die Phase der Entwicklung
von Lösungsansätzen und abschließend die Auswahl und Fortentwicklung.
Synektik wird am effizientesten in einer synektischen Gruppe durchgeführt. Eine solche
Gruppe besteht aus fünf bis sieben Mitgliedern, die sich sowohl vom beruflichen „background“
als auch von der emotionalen Konstitution her deutlich unterscheiden sollten. Die
Ausbildung einer synektischen Gruppe dauert etwa ein Jahr; geführt wird sie von einem
administrativen Leiter und einem Konferenzleiter. Fehlen der Gruppe Spezialkenntnisse,
können auch externe Experten herangezogen werden.
Die Synektik gilt als die anspruchvollste der Kreativitätstechniken, und zwar sowohl hinsichtlich
der Fähigkeiten der Gruppenmitglieder als auch in bezug auf die Inanspruchnahme
betrieblicher Ressourcen.
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