Prozessmanagement in Klein und Mittelständischen Unternehmen

Methoden - Techniken - Arbeitsmittel
12 Multimomentaufnahme
Die Multimomentaufnahme ist eine Methode zur Bewertung von Produktionssystemen.
Definition
Die Multimomentaufnahme besteht in dem Erfassen der Häufigkeit
zuvor festgelegter Ablaufarten an einem oder mehreren
gleichartigen Arbeitssystemen mit Hilfe stichprobenmäßig durchgeführter
Kurzzeitbeobachtungen.
Damit eignet sich die Multimomentaufnahme sehr gut zur Erfassung des Anteils von Ablaufarten,
die in unregelmäßigen Abständen auftreten. Da die Multimomentaufnahme
i.d.R. über einen längeren Zeitraum läuft, erhält man eine statistisch abgesicherte Aussage
über die jeweiligen Anteile. Dabei muss der Beobachter nicht ständig vor Ort sein,
sondern er führt zu zufällig bestimmten Zeitpunkten Beobachtungsrundgänge durch. Dies
ist ein wesentlicher Vorteil gegenüber Zeitaufnahmen.
Ein Nachteil der Multimomentaufnahme ist, dass die zeitliche Lage der Ablaufarten im
Verlauf der Schicht und ihre einzelne Dauer nicht erfasst wird.
Ablaufbedingtes Unterbrechen
Multimomentbeobachtungen
Zeit
Abb.30: Beispiel eines Zeitbandes mit unregelmäßig vorkommenden arbeitsablaufbedingten
Unterbrechungen [nach REFA]
Einsatzgebiete der Multimomentaufnahme sind u.a.:
� Ermittlung des Anteils nicht wertschöpfender Tätigkeiten im Produktionsprozess
� Untersuchung der Maschinenauslastung
� Bestimmung von Verteilzeitzuschlägen
Damit die Multimomentaufnahme abgesicherte Ergebnisse bringt müssen folgende
Kriterien beachtet werden:
� Festlegung der Ablaufarten so, dass sie während der Beobachtung sauber getrennt
werden können
� Festlegung der Rundgangszeitpunkte nach dem Zufallsprinzip
� erforderliche Zahl an Beobachtungen bestimmen und durchführen
Im folgenden Flussdiagramm sind die einzelnen Schritte bei der Durchführung einer Multimomentaufnahme
aufgeführt.
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