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Prozessmanagement in Klein und Mittelständischen Unternehmen

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Methoden - Techniken - Arbeitsmittel<br />

18 Statische Prozesskontrolle (SPC)<br />

Die statische Prozesskontrolle ist e<strong>in</strong>e Methode zur Qualitätsüberwachung während des<br />

Prozesses. Das Ziel der statischen Prozesskontrolle besteht dar<strong>in</strong>, anhand von Stichprobenprüfungen<br />

unter Verwendung mathematisch statistischer Verfahren Aussagen über<br />

die Ausführungsqualität e<strong>in</strong>er Menge von hergestellten Produkten zu erhalten <strong>und</strong> Rückschlüsse<br />

über die Qualität des Herstellprozesses zu ziehen.<br />

Die Leistungsfähigkeit der statistischen Prozesskontrolle wird durch ke<strong>in</strong>e andere Prozesssteuerungsmethode<br />

auch nur annähernd erreicht. Das liegt daran, dass die Prüfergebnisse<br />

schnell verfügbar s<strong>in</strong>d <strong>und</strong> dass e<strong>in</strong>e Teilprüfung preiswerter als e<strong>in</strong>e H<strong>und</strong>ertprozentprüfung<br />

ist.<br />

Bei der statistischen Prozesskontrolle werden zwei Arten der Prüfung unterschieden. E<strong>in</strong>mal<br />

handelt es sich um e<strong>in</strong>e kont<strong>in</strong>uierliche Fertigungs- oder Prozessüberwachung. Darunter<br />

versteht man alle statistischen Prüfvorgänge während des Fertigungsablaufs, die<br />

dazu geeignet s<strong>in</strong>d, durch Informationen über den Prozesszustand e<strong>in</strong>e Steuerung des<br />

Prozesses zu ermöglichen, so dass sich das Qualitätsmerkmal des herzustellenden Produkts<br />

stets <strong>in</strong>nerhalb vorgeschriebener Grenzen bef<strong>in</strong>det. Bei dieser Art der Fertigungsregelung<br />

hat man es stets mit potentiell unendlichen Gesamtheiten zu tun, d.h. man arbeitet<br />

mit der statistischen Theorie für Stichproben aus unendlichen Gesamtheiten.<br />

Zum Zweiten handelt es sich bei den Verfahren der statistischen Qualitätssicherung um<br />

Abnahme- oder Annahmeprüfungen. Hierbei werden die Anzahl der dem Los zu entnehmenden<br />

Stücke <strong>in</strong> Abhängigkeit vom gegebenen Losumfang ermittelt <strong>und</strong> die Grenzen<br />

des zu prüfenden Qualitätsmerkmals für die Annahme def<strong>in</strong>iert. In der Abnahmeprüfung<br />

wird stets mit endlichen Gesamtheiten gearbeitet, so dass die statistische Theorie für<br />

Stichproben aus endlichen Gesamtheiten zur Anwendung kommt.<br />

Das klassische Qualitätssicherungs<strong>in</strong>strument für die Prozess- oder Fertigungsüberwachung,<br />

aber auch für Masch<strong>in</strong>en- <strong>und</strong> Prüfmittelfähigkeitsuntersuchungen ist die Qualitätsregelkarte.<br />

Dabei handelt es sich um e<strong>in</strong> Formblatt, <strong>in</strong> das Prüfergebnisse orig<strong>in</strong>al<br />

oder verdichtet <strong>in</strong> ihrer zeitlichen Reihenfolge e<strong>in</strong>getragen werden. In diesem Formblatt<br />

s<strong>in</strong>d Grenzl<strong>in</strong>ien def<strong>in</strong>iert, deren Überschreitung bestimmte vorher festgelegte Korrekturmaßnahmen<br />

der Prozesse auslösen.<br />

Die Auswahl der richtigen Qualitäts- oder Prüfmerkmale zur Beobachtung mit SPC ist der<br />

entscheidende Schritt für die Prozessbeherrschung. Dabei sollte man e<strong>in</strong>mal Kenntnis<br />

über die systematischen E<strong>in</strong>flüsse sogenannter Signalfaktoren zur Prozessstabilisierung<br />

besitzen sowie über die Prozesssteuerung, die durch Störfaktoren (Fehlerursachen) mit<br />

stochastischer Verteilung hervorgerufen wird.<br />

Weiterführende Literatur<br />

H. B<strong>in</strong>ner: Umfassende <strong>Unternehmen</strong>squalität: E<strong>in</strong> Leitfaden zum Qualitätsmanagement,<br />

Spr<strong>in</strong>ger-Verlag Berl<strong>in</strong>, Heidelberg 1996<br />

Seite 99 von 129

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