Prozessmanagement in Klein und Mittelständischen Unternehmen

Methoden - Techniken - Arbeitsmittel
Wie einsetzen?
Eine FMEA wird von einer interdisziplinären Arbeitsgruppe durchgeführt. Bei der
Produkt-FMEA hat zwar die Produktentwicklung eine führende Rolle, jedoch müssen
Qualitätssicherung, Prozessentwicklung bzw. Fertigungsplanung sowie Kundendienst und
Verkauf unbedingt ebenfalls beteiligt werden; einige Unternehmen laden darüber hinaus
ihre wichtigsten Kunden zu FMEA-Workshops ein. Die Prozess-FMEA sollte inhaltlich durch
Prozessplanung und Fertigungsplanung/-vorbereitung geführt werden, ständige Mitglieder
der Arbeitsgruppe sollten Qualitätssicherung, Instandhaltung, Produktentwicklung und
Mitarbeiter der betroffenen Produktionsbereiche sein.
In Anbetracht der engen Wechselwirkung von Produkt und Prozess - so hängt etwa die
Zuverlässigkeit einer Produktfunktion von der Einhaltung der Prozessparameter ab - ist
ein integrierter und simultaner Einsatz beider Methoden empfehlenswert.
Die Sitzungen der FMEA-Gruppen sollten durch einen Moderator geleitet werden, der
folgende Fähigkeiten besitzt:
� breites technisches Wissen
� nicht-fachliche Fähigkeiten wie analytisches und abstraktes Denkvermögen, Teamfähigkeit,
Initiative, Motivationsgeschick
� persönliche Stärken wie Überzeugungskraft, Selbstsicherheit, Kreativität
Was ist zu beachten?
Bei der FMEA werden alle Produkte bzw. Baugruppen einer kritischen, möglichst objektiven
Bewertung unterzogen. Das mag dem einen oder anderen Entwickler für sein Produkt
bzw. seine Baugruppe schwer fallen, gilt es doch letztlich, das eigene Arbeitsergebnis und
die eigene Arbeit konstruktiv zu kritisieren. Hier ist vor allem Überzeugungsarbeit durch
das Management und die FMEA-Moderatoren zu leisten.
Ein Hauptproblem ist häufig der mangelnde Detaillierungsgrad - viele FMEA’s bleiben oberflächlich,
sei es aus Zeitmangel, sei es aufgrund von Verzettelung oder mangelndem
Know-how. Abhilfe schafft hier die rigorose Fokussierung auf wenige kritische Funktionen,
für die dann eine gründliche FMEA durchgeführt wird.
Um Akzeptanz bei den Mitarbeitern für die FMEA-Methodik zu sichern, ist eine offene und
frühzeitige Information ebenso wichtig wie die Vorstellung von Erfolgsbeispielen aus anderen
Unternehmen. Außerdem muss die Unterstützung durch das Management gegeben
sein.
Was kommt heraus?
Die FMEA dient der Fehlerprävention und senkt damit die Kosten für Nacharbeit, für Vertragsstrafen,
für Rückrufaktionen, Garantiekosten etc.
Hinzu kommen Vorteile, die weniger gut quantifizierbar sind. So kann das Qualitätsimage
des Unternehmens bei den Kunden verbessert werden, das Qualitätsbewusstsein der Mit-
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