Prozessmanagement in Klein und Mittelständischen Unternehmen

Methoden - Techniken - Arbeitsmittel
2 Dezentrale Fertigungssteuerung
Es sollen zunächst Aufgaben und Anforderungen an moderne PPS-Systeme beschrieben
werden. Weiterhin werden einige neuere Steuerungskonzepte für PPS-Systeme vorgestellt,
mit denen eine bessere Abstimmung zwischen Kapazitätsbedarf und -angebot erreicht
werden soll.
2.1 PPS-Systeme
Aufgabe eines PPS-Systems ist die integrierte Gestaltung und Durchführung der betrieblichen
Produktionsplanung und -steuerung und der damit verbundenen Datenverwaltung.
Die Produktionsplanung und -steuerung hat den Produktionsablauf unter mengenmäßigen
und zeitlichen Gesichtspunkten, unter Beachtung der verfügbaren Kapazität, zu planen,
zu veranlassen, zu überwachen und bei Abweichungen entsprechende Maßnahmen zu
ergreifen, um die vorgegebenen Zielsetzungen zu erreichen.
Zum Teil widersprüchliche Zielstellungen sind:
minimale Durchlaufzeiten
hohe Termintreue
niedrige Lagerbestände und
maximale Kapazitätsauslastung
minimale Kosten
Die Ziele Durchlaufzeitminimierung und Lagerbestandsminimierung weisen dabei eine
enge Beziehung auf, d.h. zwischen Werkstattbeständen und Durchlaufzeit besteht eine
wechselseitige Abhängigkeit. So führen niedrige Fertigungsauftragsbestände vor den Bearbeitungsstationen
zu geringen Durchlaufzeiten, da die Liegezeiten vor der Bearbeitung
reduziert werden.
In jüngster Zeit tritt immer mehr das Ziel der Durchlaufzeitreduzierung bei gleichzeitig
hoher Termintreue in den Vordergrund, da die Dauer und Einhaltung der Lieferfristen
zu einem entscheidenden Faktor der Wettbewerbsfähigkeit geworden sind. Gerade bei
einer auftragsorientierten Produktion kann eine strikte Einhaltung der vertraglich fixierten
Liefertermine zu einer notwendigen Bedingung für den langfristigen Fortbestand des
Unternehmens werden.
Aufgrund der engen Verflechtungen zwischen den Entscheidungsvariablen in Verbindung
mit den Kapazitäts- und/oder Absatzrestriktionen ist ein ganzheitlicher Planungsansatz,
der die Handlungsalternativen sämtlicher Teilbereiche in einem Komplexmodell
erfasst und eine gleichzeitige Bestimmung der optimalen Werte dieser Handlungsalternativen
in gegenseitiger Abstimmung vornimmt, konzeptionell am besten zur Problemlösung
geeignet. Dies würde jedoch zu einer außerordentlich hohen Modellkomplexität
führen, mit einer Vielzahl zu beschaffender und zu pflegender Daten.
Deshalb finden im Rahmen der Produktionsplanung und -steuerung vorwiegend sukzessive
Planungsansätze Anwendung. Hierbei erfolgt eine Komplexitätsreduktion dadurch,
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