13.07.2015 Aufrufe

Volksglaube und religiöser Brauch der Magyaren - Centrostudirpinia.it

Volksglaube und religiöser Brauch der Magyaren - Centrostudirpinia.it

Volksglaube und religiöser Brauch der Magyaren - Centrostudirpinia.it

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

"III. Scliicksalsglauhen. 85den Kehricht von <strong>der</strong> Türe in das Zimmer zu kehrt <strong>und</strong> nichtgegen die Türe. Will man das im neuen Jahre bevorstehendeUnglück wenigstens etwas „leichter" machen, so r<strong>it</strong>ze man m<strong>it</strong>einem neuen Messer ein Kreuz auf den Herd, stelle darauf einGlas Wasser <strong>und</strong> werfe dreiglühende Kohlen nach einan<strong>der</strong> hinein.Zuerst lege man die erste Kohle neben das Glas, mache einKreuz in <strong>der</strong> Luft über sie, bedecke sie dann m<strong>it</strong> <strong>der</strong> Handfläche<strong>und</strong> sage: „Kommt das Unglück vom Schwarzen, so falle es aufdas Schwarze" (ka a szerencsetlenseg fekeleröl jön, szälljon a feketere); dann werfe man die Kohle ins Wasser, worauf man diezwe<strong>it</strong>e nimmt <strong>und</strong> desgleichen tut, dabei aber sagt: „Wenn vomBlauen, so falle es auf das Blaue" (ha kekröl, szälljon a kekre).Bei <strong>der</strong> dr<strong>it</strong>ten Kohle sagt man : „Wenn vom Gelben, so falle e.sauf das Gelbe" (ha särgäröl, szälljon a särgära). Dann nimmtman das Glas zur Hand <strong>und</strong> gießt den Inhalt desselben auf <strong>der</strong>Schwelle <strong>der</strong> Eingangstüre(Haupttüre) stehend m<strong>it</strong> geschlossenenAugen zum Teil aus <strong>der</strong> Stube, zum Teil in die Stube,zum Teil aber auf die Schwelle. Befinden sich nun mehrKohlen auf^erhalb <strong>der</strong> Stube als in <strong>der</strong>selben o<strong>der</strong> auf <strong>der</strong>Schwelle, so hat man sein Schicksal für das kommende Jahrzum Guten gewendet.]m Honter <strong>und</strong> Nogrä<strong>der</strong> Com<strong>it</strong>at macht die Jugend amPalmsonntag einen Strohpopanz, kisze genannt, <strong>der</strong> auf denHatert <strong>der</strong> Nachbargemeinde getragen wird, dam<strong>it</strong> die Feldfrüchtevom Hagel verschont werden. Dies nennt man , Fastenaustragen(böjtkiv<strong>it</strong>el). Ipolyi erklärt (S. 296) das Wort kisze also:kisze bedeutet eine sauere Fastensuppe; in einigen Dialektenheißt es auch : Sauergesicht, Krummmaul, Struwelkopf u. s. w.Wer vom Stroh dieses Popanzes sich einen Halm heimlich aneignet<strong>und</strong> ihn verzehrt, <strong>der</strong> bleibt nicht nur das ganze Jahr hindurchges<strong>und</strong>, son<strong>der</strong>n er fesselt auch das Glück an sich. Ineinigen Ortschaften müssen die Maide, welche im Fasching nichtgeheiratet haben, zur Strafe einen Baumstrunk durch das Dorfziehen, wobei sie m<strong>it</strong> Wasser begossen werden. Wer von diesemStrünke ein Spänchen abhauen kann <strong>und</strong> es in sein Herdfeuerwirft, <strong>der</strong> ist vor Feuersgefahr für das Jahr gefe<strong>it</strong> (szüsz marad= er bleibt jungfräulich, keusch). Aus dem Knistern dieser brennendenSpänchen propheze<strong>it</strong> man auf Glück o<strong>der</strong> Unglück, vondem das Haus im Laufe des Jahres betroffen wird. In einigen

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!