|II. Himmelskörper. Wind <strong>und</strong> Wetter. 59dener Form allen Völkern <strong>der</strong> Erde gemeinsam ist." Redensarten,wie: „Er ist unter einem glücklichen Stern geboren" (szerenesescsillag alatt született); „sein Stern i.st aufgegangen, sein Stern isthinabgesunken" (csillaga feljött, csillaga aläszällt) finden sichauch im Magyarischen vor.Dem Namen nach kennt das Volk nur wenige Sterne. Dergroße <strong>und</strong> kleine Bär heiiät Gönczöl szekere = Gönczöl's Wagen.Der <strong>Volksglaube</strong> erzählt, daß Gönczöl ein gelehrter Zauberergewesen «ei, <strong>der</strong> u. a. auch den Wagen erf<strong>und</strong>en habe, wofürer samt demselben an den Himmel versetzt worden sei. Einean<strong>der</strong>e Version berichtet, daß <strong>der</strong> ungarische Fürst Lehel m<strong>it</strong>seinem Schlachthorn den deutschen Kaiser Gönczöl erschlagenhabe, dam<strong>it</strong> dieser ihm im Jense<strong>it</strong>s dienen solle. Gönczöls Wagenwurde dann unter die Sterne versetzt. Man war <strong>und</strong> ist nun bemüht,in diesem Gönczöl den deutschen Kaiser Konrad zu suchen.Dies Sternbild wird in manchen ungarischen Gegendenauch „Gottes wagen"' (isten szekere) genannt.Die Milchstraße heißt im Magyarischen geradeso wie imDeutschen. Milchstraße (tejes ut), nebenbei auch Himmelsweg(eg ütja), weil auf diesem Wege die Verstorbenen ins Himmelreicheinziehen, o<strong>der</strong> auch die Feen einherwandeln. Auch Landstraße,Heerstraße <strong>und</strong> Kriegerstraße (orszägüt, hadak ütja) wirdsie von den Szeklern genannt, ohne daß man daraus eine bestimmtemythologische Vorstellung herausschälen könnte. Ist dieMilchstraße gar weiß, so wird die Donau das Land bald überschwemmen; spaltet sie sich gabelförmig, so heißt es : Gott seieinem Menschen, <strong>der</strong> besoffen gestorben, dort aus dem Wegegegangen.Das Sternbild Orion heißt im Magyarischen „die Mäher"(kaszäsok), ob dabei in volkstümlicher Vorstellung an drei Mähergedacht wird, o<strong>der</strong> ob dies Gestirn seinen Namen daher hat, weiles zur Ze<strong>it</strong> <strong>der</strong> Heuernte sichtbar ist, bleibt unentschieden. Dieältesten ungarischen Bibelübersetungen gebrauchen hiefür (Hiob I9, 9; 38, 31) den Ausdruck kasza-hügy. Hügy heißt im heu-tigen Ungarischen = Urin, im Alt-Magyarisclien soll es auch dieBedeutung von Stern gehabt haben.Das Siebengestirn heißt gleichwie im Deutschen fiastyük(Gluckhenne). Darüber erzählt man sich: „Als Christus <strong>und</strong> Set.Petrus auf Erden wandelten, erblickte <strong>der</strong> Heilige eine Henne <strong>und</strong>
Neun_60 <strong>Volksglaube</strong> iiml roligift.sor <strong>Brauch</strong> <strong>der</strong> <strong>Magyaren</strong>.fragte Jesus: „Was ist das?" — .Kinc Heniic," aiilwoilete <strong>der</strong>Herr. „Sollen wir si»* niclil mil in eleu lliiniMcl richtnon ?" —„Nimm sie!" versetzte Jesus. Und Petrus nahm die Henne m<strong>it</strong>sich in den Himmel <strong>und</strong> lietj sie hrüten. Nun sielil man sie oftam Himmel m<strong>it</strong> ihren Küchlein scharren." Kin alter <strong>Brauch</strong> zuKecskemi't war es, (lal.t die Landleute ix.'ini Lo<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Johannisfeuerdie IMejaden beohaclileten <strong>und</strong> aus iliri'in (ilaii/.e auf denkonuHondon Lrnleertraj: schlössen.Der Kegenbogen liciüt im Magyarischen szivarviiny vonszini, szivni = saugen. Im Vulk.sgjauben heilät es nämlich,daB <strong>der</strong> Regenbogen das Wasser aus den Flüssen <strong>und</strong> .Meerenaufsauge <strong>und</strong> den Wolken zuführe o<strong>der</strong> daü m<strong>it</strong> Hilfe des Hegenbogensdie Feen das Himmelreich m<strong>it</strong> Wasser versehen. Regenbogenam Abend zeigt Regen für den Morgen an, <strong>und</strong> umgekehrt.In einigen Gegenden Ungarns (bei den Palovzenj wird er auchbäbabukra genannt. Bal)a ist <strong>der</strong> Name einer Fee (s. Absch.I.S. 8), bukra, bokra (bokor m<strong>it</strong> Personalsuffix) — Strauß,Masche, auf ihm steigen die Feen in die himmlischen «lefildehinauf. M<strong>it</strong> dem Finger ist es nicht gut auf den Regenbogen zuzeigen, denn er könnte den Menschen emporziehen. Wo er dieErde berührt, dort zieht er alles in die Höhe empor. War einmalein Kind, das wies m<strong>it</strong> dem Finger nach dem Regenbogen<strong>und</strong> ward emporgezogen. Nach sieben Jahren ward es als Hirteherabgelassen <strong>und</strong> alles kam ihm wie ein Traum vor. Wer untereinem Regenbogen zufällig hindurchzieht, <strong>der</strong> wird ein Zw<strong>it</strong>ter.— '\^Wenn im Frühling <strong>der</strong> Regenbogen mehr rot als grün gefärbt ist,so wird im Jahr viel Wein sein; ist er mehr grün, so wird dieGetreideernte sehr reichlich ausfallen. l-XtAVV OiÄ'ci. AC^f<strong>it</strong>^-^f. Ar< (•[^IIDer Komet (üstökös) gilt für das Vorzeichen kommenden ollon ^beim Anblick eines Kometen ausspeien <strong>und</strong> sagen: „Mein Elendgebe ich dir, trag' es we<strong>it</strong>er." (Nyomorusägomat neked adom,vidd toväbb. 1glühende Eisenstäbe werfe man beim Anblickeines Kometen in eine wassergefüllte Wanne <strong>und</strong> bade darin h'rsinnige; dieselben werden ihren „Verstand dadurch wie<strong>der</strong> zurückerhalten"(eszököt ismet visszanyerik) ; die Eisenstäbe aber mulä\man nach genommenem Bade vom betretfenden Irrsinnigen tiefin die Erde vergraben lassen. —V'\U\^
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