13.07.2015 Aufrufe

Volksglaube und religiöser Brauch der Magyaren - Centrostudirpinia.it

Volksglaube und religiöser Brauch der Magyaren - Centrostudirpinia.it

Volksglaube und religiöser Brauch der Magyaren - Centrostudirpinia.it

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

I. Dämonen. 3„Bluttvvasser" (verviz) <strong>und</strong> verleiht — dem <strong>Volksglaube</strong>n nach —den Bewohnern von Ikafalva eine so große Körperkraft, daüsie we<strong>it</strong> <strong>und</strong> bre<strong>it</strong> berühmt <strong>und</strong> berüchtigt sind, <strong>und</strong> spricht manvon ihrer Stärke, so heißt es stets: „Ja, es ist kein W<strong>und</strong>er, erist am Furus-Wasser groß gezogen worden!" (Nem csoda, mertFurus vizen nött fei.") Der Name <strong>der</strong> Göttin selbst lebt im<strong>Volksglaube</strong>n dieser Gegend noch heutigen Tages fort. Ein aufgeblasenes,überkluges Frauenzimmer wird spöttisch Furuzsinagenannt.Das Reich <strong>der</strong> Feen (tün<strong>der</strong>orszag), das „Land goldenerGlückseligke<strong>it</strong>" (arany boldoghon) liegt in we<strong>it</strong>er Ferne, jense<strong>it</strong>sdes Meeres, we<strong>it</strong> jense<strong>it</strong>s des Operencziäs-Meeres. Nahezu allen ungarischenMärchen ist diese Formel als Eingang gemein: Megaz öperencziäs tengeren is tül volt = selbst jense<strong>it</strong>s des0. -Meeres war es. Für öperencziäs wird auch üprencziäs<strong>und</strong> öpereczijas, einmal sogar auferencziäs<strong>und</strong> öpirinczipiagebraucht. Eine richtige Erklärung die.ser Ausdrücke zugeben,war man bi-slang vergeblich bestrebt. Gewöhnlichheißt es, daß darunter das Land Ob- <strong>und</strong> Unter-Enns gemeintist, indem man im <strong>Volksglaube</strong>n den österreichischen Fluß Ennsnicht nur als Grenze zwischen Österreich <strong>und</strong> Ungarn, son<strong>der</strong>nzugleich als Grenze <strong>der</strong> Welt ansah. „Wenn man annehmendürfte," sagt L. Katona, <strong>der</strong> berufenste Kenner ungarische// TiFolklore^ ,.dass dieses öpirinczipia = ungar. o (alt), latein.principia <strong>und</strong> öperencziäs hieraus verdorben,auferencziäsaber nur Spaltung des ö <strong>und</strong> Verschiebung des p zeigt, — dannwäre man allerdings zu folgern berechtigt, daß m<strong>it</strong> diesem dunklenWorte eigentlich das „alte Reich, die alte Heimat" bezeichnetwurde <strong>und</strong> könnte darin ebenso gut einen vom Herrentisch unterdas Gesinde gefallenen lateinischen Brocken vermuten, wie einsolcher in<strong>der</strong> Ze<strong>it</strong>bestimmung: meg az antivilägban = nochin <strong>der</strong> Anti-Welt (Vorwelt) offenbar vorliegt. Wie wäre aber m<strong>it</strong>dieser — schon an <strong>und</strong> für sich äußerst gewagten — Deutungdie unbequeme Tatsache in Einklang zu bringen, daß öperencziäsbeinahe ausnahmslos m<strong>it</strong> ten g er (Meer) verb<strong>und</strong>en ist<strong>und</strong>auch außerhalb dieser Verbindung — wie z. B. a hideg öperencziäkonist tünnan (jense<strong>it</strong>s selbst <strong>der</strong> kalten o.) — nurauf ein Meer o<strong>der</strong> eigentlich das Meer, <strong>und</strong> zwar auf den Okeanos<strong>der</strong> homerischen Geographie hindeutet V . . Ich fühle mich wenig*1

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!