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Volksglaube und religiöser Brauch der Magyaren - Centrostudirpinia.it

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I. Dämonen. 19feen <strong>und</strong> Wassermenschen <strong>der</strong> Theiß berichtet schon <strong>der</strong> alteReisende Pokorny (1763; patr. Tagebl . 1803, S. 1173), daß,wenn sie bei Tür, Tisza-Füred <strong>und</strong> Szolnok gesehen werden,Sturm <strong>und</strong> allgemeines Unglück zu erwarten sei. Die Felsenliöhlenin den Ufern des Balaton (Platensee) nennt das Volktün<strong>der</strong>lak (Feenwohnung) o<strong>der</strong> tün<strong>der</strong>var (Feenburg), weildort die Wasserfeen wohnen. Die Sage erzählt, daß im Fertö-See sieben untergesunkene Städte liegen, die nun von Wasserfeenbewohnt, <strong>der</strong>en Gesang man oft in stiller Nacht hören kann.Alle sieben Jahre ragen auch die Turmsp<strong>it</strong>zen aus dem Wasserauf einige Augenblicke hervor <strong>und</strong> die Wassermenschen (viziemberek) ergehen sich dann am Ufer (Ipolyi S. 96). Im Bette<strong>der</strong> Donau befinden sich auch zahlreiche Paläste <strong>und</strong> Burgen <strong>der</strong>Wasserfeen. Jn einem „ Meerauge " (See) <strong>der</strong> Karpathen, im sogenanntenFeketetö (Schwarzer See) lag einst die auf goldenen<strong>und</strong> diamantenen Säulen erbaute Burg des Wasserfeenkönigs,aber ewige Finsternis herrschte rings um dieselbe, bis nicht dieim Zöldtü (grünen See) w^ohnende Geliebte des Königs denselbenbewog, die Finsternis zu zerstreuen. Er ließ also auf den ausdem See hervorragenden Turm einen großen Karfunkelsteinstecken, <strong>der</strong> sonnenhell die Gegend beleuchtete. Der Stein glänzte<strong>und</strong> leuchtete so lange, bis die Fee dem König treu w^ar; alssie aber in Liebe zu einem sterbhchen Prinzen entbrannte,verlor <strong>der</strong> Karfunkelstein sein Licht. Da zog <strong>der</strong> Feenkönig m<strong>it</strong>seinen Schätzen in die innersten Tiefen des See's hinab, dietreulose Fee aber verfluchte er, welche nun einsam im Tannwaldherumirrt <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Klagerufe man oft vernimmt (IpolyiS. 97). —Neben diesen menschlich gestalteten, w<strong>und</strong>erschönen Wasserfeengiebt es aber auch Wassermenschen (vizi emberek) o<strong>der</strong>Wassergeister (vizi szellemek), die oft roßgestaltig, oft aberdie Gestalt alter xMänner haben. Eine Sage (bei Ipolyi S. 99)erzählt: Ein König kam müde nach <strong>der</strong> Schlacht zu einer Quelle<strong>und</strong> als er sich zu ihr hinabbog, um Wasser zu trinken, dapackte in eine un.sichtbare Hand fest an <strong>der</strong> Nase <strong>und</strong> ließ ihnso lange nicht los, bis er nicht seinen größten Schatz, den erdaheim bes<strong>it</strong>ze, dem unsichtbaren Wesen versprach. \\'ährendseiner Abwesenhe<strong>it</strong> hatte seine Gattin ihm ein Töchterchen geboren,das sich nun nach sieben Jahren <strong>der</strong> Wassergeist <strong>der</strong>9 *

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