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Volksglaube und religiöser Brauch der Magyaren - Centrostudirpinia.it

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IIL8c]iicksals^lau))eii.Der Glaube an ein vorherbestimmtes Schicksal <strong>der</strong> Menschenist den Ungarn m<strong>it</strong> unzähUgen Völkern gemeinsam. Das Schicksaldes Menschen kann gut o<strong>der</strong> schleci<strong>it</strong> sein, je nachdem ihmdies die Schicksalsfeen (s. Abschn. I. S. 11) zugesprochen haben,o<strong>der</strong> je nachdem ihn Hexen <strong>und</strong> Zauberer mehr o<strong>der</strong> wenigerverfolgen, o<strong>der</strong> je nachdem er unter guten o<strong>der</strong> bösen Vorzeichendas Licht <strong>der</strong> Welt erblickt hat.Schicksal (fatum) heißt im Magyarischen vegzet, von veg= Ende, Schluß. Daneben wird auch für Schicksal, Loos dasWort sors gebraucht, das dem Lateinischen entlehnt worden ist.In <strong>der</strong> altungarischen Sprache wird dafür nyil = Pfeil gebraucht.Nyilat vetni (Pfeil werfen), nyilazni = Pfeil schießen, d. h.loosen. Ist des Menschen Schicksal gut, so hat er „Glück" (szerencse); ist es aber schlecht, so hat er „Verdammnis" (kärhozat),ein „Fluch" (ätok) ruht auf ihm. Bevor noch die Schicksalsfrauendem Kinde sein zukünftiges Loos bestimmen, können Hexen<strong>und</strong> böse Menschen das Schicksal desselben zum Schlechten wenden,was jedoch von den Schichsalsfeen bisweilen abgeän<strong>der</strong>t,d. h. min<strong>der</strong> schwer (kevösbe sulyos) gemacht werden kann. Esist daher auch m<strong>it</strong> Bezug auf den ungarischen <strong>Volksglaube</strong>n wohlrichtig, daß das religiöse Bedürfnis <strong>der</strong> Annahme übernatürlicherKräfte, welches m<strong>it</strong> so tausendfach verästelten Klammerwurzelnim Gemüte <strong>der</strong> Mensche<strong>it</strong> haftet, das Unheil zu beschwören <strong>und</strong>auf mystischem Wege das Möglichste zur Sicherung des Daseinszu tun weiß. Wo <strong>der</strong> Glaube an schicksalbestimmende Wesenbere<strong>it</strong>s in den Hintergr<strong>und</strong> getreten ist, dort wird durch Wallfahrten,Gebete eine Än<strong>der</strong>ung des „bösen" (rosz) Schicksals ver-

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