II. Himnielsk(irper. Wind <strong>und</strong> Wetter. 53möge; doch vergaß sie dabei des Mondes— <strong>und</strong> darum iiat Gottden letzteren zum Wohns<strong>it</strong>z <strong>der</strong> armen Sün<strong>der</strong> bestimmt." In<strong>der</strong> Umgebung von Szeged lautet die Erklärung an<strong>der</strong>s. Daran,daß Gäcilie m<strong>it</strong> David in den Mond gekommen, ist nach dieserÜberlieferung ihr frevelhaftes Verlangen nach ewiger JugendSchuld. Gäcilie war zudem in das Tanzen vernarrt. Jetzt hatsie, was sie sich gewünscht, denn m<strong>it</strong> jedem .Neumond kehrt dieJugend des Paares wie<strong>der</strong> <strong>und</strong> so wie David seine Geige zu spielennicht müde wird, so kann Gäcilie des endlosen Tanzes nichtüberdrüssig werden. Man kann die Beiden recht gut sehen, dochist es nicht ratsam, nach ihnen zu spähen, denn sieht man vonUngefähr gerade zur Ze<strong>it</strong> nach dem Monde, wenn dem Geigereben eine Sa<strong>it</strong>e springt, so verliert man das Augenlicht. — Einean<strong>der</strong>e Überlieferung erzählt wie<strong>der</strong> also: „Im Mond ist <strong>der</strong>heilige David <strong>und</strong> die Gäcilie zu sehen. Der heil. David musiziert<strong>und</strong> die an<strong>der</strong>e tanzt danach. Vor dem hl. David sieht mansogar den Tisch stehen. Unser Herrgott hat nämlich eines Tagesdie Gäcilie gefragt, was ihr am liebsten wäre ; er wolle es ihrgewähren. Da sprach die Gäcilie, daß sie am liebsten ewig tanzen<strong>und</strong> David ohne Ende musizieren möchte, Sie vergaß aberdabei zugleich um ewige Jugend zu b<strong>it</strong>ten <strong>und</strong> so konnte esdenn nicht ausbleiben, daß sie steinalt <strong>und</strong> spindeldünn gewordenist. Man hört ihre Knochen beim Tanzen ordentlich klappern<strong>und</strong> krachen. Ihr Tanzboden ist <strong>der</strong> Turm zu Babel. Wiesie schon vor Alter ganz blind geworden, geht sie einmal zumlieben Herrgott hinauf <strong>und</strong> fragt ihn, wie groß heutzutage einNußbaumblatt wäre? Eine Handfläche bre<strong>it</strong>, — wird ihr zurAntwort. Gottlob I sagt sie darauf, da kann es nicht mehr langedauern, denn zur Ze<strong>it</strong> als ich noch sehen konnte, war es so großwie ein Brotkorb : wenn es zur Größe eines Kirschbaumblatteszusammengeschrumpft sein wird, dann wird die Welt ein Endenehmen. Und wie groß ist zur Ze<strong>it</strong> eine Rübe ? Wenn dasHerz <strong>der</strong> Rübe verschw<strong>und</strong>en sein wird, dann geht <strong>der</strong> Menschhe<strong>it</strong>das Schamgefühl verloren. Und fürwahr, die Welt hat dieScham schier verlernt; bald wird sie ganz vergessen sein!" Ineinigen Varianten spielt <strong>der</strong> hl. David nicht <strong>der</strong> Gäcilie, son<strong>der</strong>n<strong>der</strong> heiligen Anna zum Tanze auf. M<strong>it</strong> Bezug auf diesen geigendenDavid heißt es in ungarischen sprichwörtlichen Redensarten:„Der hl. David hat ihm schon heimgegeigt" d. h. es ist
M V()lksnl<strong>it</strong>ul)e uiiil ^•ll^'i(lse^ liraiich <strong>der</strong> M;i^'>areii.m<strong>it</strong> iliiii aus (behegedült neki iiiiir s/.ci<strong>it</strong> 1).); u<strong>der</strong>: „Das hat <strong>der</strong>hl. David schon ]nu\^s\. gespielt" d. h. das ist eine altbekannteGeschichte (hegedült mär arröl szent D.) —Mond- <strong>und</strong> Sonnenfinsternisse werden von ciiK'Mi Vogel:Markaläl) o<strong>der</strong> Morkoläh (wahrscheinlich eine liMbildung desSlavischcii \rkolak; s. Krauss a. O. S. lOj verursacht, <strong>der</strong> ungefährwie ein Pai)agei gebaut sein lujd die beiden Dichlspen<strong>der</strong>ze<strong>it</strong>weise aullressen, dann aber wie<strong>der</strong> von sich geben soll. F>horstet am „Baume des Sonnenaufganges" (napkeletfajän). Eswird nini von ungarischen Mythenlorschern angenommen, daßdieser Markahib m<strong>it</strong> dem indischen Rähu, dem siamesischenRhea, dem linnisclien Kaklioi, in erster Reihe aber m<strong>it</strong> dem mongolischenAracho o<strong>der</strong> Arachol nahe verwandt sei. In einigenGegenden herrscht <strong>der</strong> Glaube, daß ein Drache diese Gestirneverzehre <strong>und</strong> dann wie<strong>der</strong> von sich gebe : sein dabei herabfallen<strong>der</strong>Urin vergiftet die Kräuter <strong>und</strong> Brunnen, wodurch Tier<strong>und</strong>Menschenseuchen entstehen. Deshalb werden die Tiere beisolchen Gelegenhe<strong>it</strong>en von <strong>der</strong> Weide heimgetrieben <strong>und</strong> dieBrunnen zugedeckt. In einigen Märchen <strong>und</strong> Sagen wie<strong>der</strong> sucht<strong>der</strong> sogenannte „Bleibru<strong>der</strong>" (ölombarät) diese Gestirne zu langen.Wer dieser Bleibru<strong>der</strong> ist, das können wir nach den bislang erforschtenspärlichen Quellen näher nicht bestimmen; wären wirzu mythologischen Hypothesen geneigt, so könnten wir leicht denSatz aufstellen: er ist die Abenddämmerung. Ein Märchen aberaus L. Kalma ny 's Sammlung (Szeged nepe III. S. 160) will ichhier in genauer Übersetzung doch m<strong>it</strong>teilen; es lautet also:„Hatte einmal ein König 3 Töchter; die. älteste war dieSonne, die m<strong>it</strong>tlere <strong>der</strong> Mond, die jüngste <strong>der</strong> Stern. DreiDrachen stahlen diese drei Töchter. Die Älteste stahl <strong>der</strong> elfköpfige,die M<strong>it</strong>tlere <strong>der</strong> neunköpfige <strong>und</strong> die Jüngste <strong>der</strong> siebenköpfigeDrache. Daheim beim König fielen sie in große Trauer,weil große Finsternis herrschte ; nicht leuchtete we<strong>der</strong> Sonne,noch Mond, noch Stern. Dieser König hatte auch drei Söhne;den einen hieß man Jänos (Johann), den m<strong>it</strong>tleren Pista (Stefel,Stefan), den jüngsten aber Illes (Elias); sie sagten, <strong>der</strong> Vatermöge das wildeste Gestüt herbe<strong>it</strong>reiben lassen, sie würden sichdann schon Pferde auswählen <strong>und</strong> sich auf den Weg machen,um ihre Schwestern zu suchen. Sie besichtigten das Gestüt solange, bis sie endlich sagten, daß sie darin kein passendes Pferd
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