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Volksglaube und religiöser Brauch der Magyaren - Centrostudirpinia.it

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I. Dämonen. 9tät-a-ni = aperire, patefacere, aufsperren (z. B. das .Manl),tätott = hians, patens, patulus (z. B. tätott seb =^ vulnus hiaiis,offene W<strong>und</strong>e) ersichtlich — so viel wie offen bedeutet, dieWurzel tal also einen Begriff in sich schließt, <strong>der</strong> m<strong>it</strong> <strong>der</strong> Vorstellungvon einem Schamanen ganz gut kongruiert, indem einsolcher nicht nur die Zulcunft aufdecken o<strong>der</strong> überhaupt das Verborgeneenthüllen, das Verschlossene öffnen, das Geheime bioslegen,unter an<strong>der</strong>em den Verbleib gestohlener Sachen anzeigen,den Dieb eruieren u. s. w., — son<strong>der</strong>n auch die verschlossenenSchleusen des Himmels <strong>und</strong> Schläuche des Windes nach Beliebenauf- <strong>und</strong> zumachen, sowie die Eingeweide von Menschen <strong>und</strong>Tieren zu qualvollen Krankhe<strong>it</strong>en verschlingen <strong>und</strong> zur Genesungentwirren, m<strong>it</strong> einem Worte Alles <strong>und</strong> Jegliches binden <strong>und</strong>lösen, schlielien <strong>und</strong> öffnen kann. (Dafä Krankhe<strong>it</strong>en, beson<strong>der</strong>sKrämpfe, durch eingeschlagene Knoten auf das Geheifä böswilligerflexen <strong>und</strong> Zauberer entstehen, ist zwar ein uralter, allgemein-menschlicherAberglaube — vgl. die diesbezüglichen BemerkungenReinh. Köhler' s zu Gonzenbach's Sicilianische MärchenNr. 12, 13, 14 —, doch vielleicht nirgends so vielse<strong>it</strong>igentwickelt <strong>und</strong> unausrottbar eingenistet wie beimungarischen Volk, dem Zauberei überhaupt =: kötes d. Ii.Binden, Krampf = görcs d. h. Knoten ist.)Das Zauberpferd selbst aber ist — wie schon angedeutet —m<strong>it</strong> allen Eigenschaften <strong>der</strong> analogen Gestalten slavischer, rumänischer<strong>und</strong> deutscher, o<strong>der</strong> auch <strong>it</strong>alienischer <strong>und</strong> orientalischerMärchen ausgestattet. Es ist gew()hnlich eine elende Schindmährem<strong>it</strong> Beulen <strong>und</strong> W<strong>und</strong>en <strong>und</strong> allen möglichen Gebrechenreichlich bedacht; wird vom echten Märchenhelden — <strong>der</strong> betreffs<strong>der</strong> jämmerlichen Hülle <strong>und</strong> des prächtigen Gehalles seinemPferde nicht unähnlich — aus <strong>der</strong> Reihe tadelloser Gefährtenm<strong>it</strong>telst einer Kraftprobe herausgef<strong>und</strong>en; seine Nahrung ist inMilch gekochte Gerste o<strong>der</strong> auch Reis, daneben sehr oft Glut.Es fliegt so schnell, wie sein Re<strong>it</strong>er es wünscht, kennt keine Hin<strong>der</strong>nisse<strong>und</strong> ist selbstverständlich <strong>der</strong> menschlichen Sprache k<strong>und</strong>ig,so wie auch die Zukunft ihm nicht verborgen sein kann,was m<strong>it</strong> seinem Namen ganz gut in Einklang steht. Sein „lieberkleiner Herr" (kedves kis gazdäm) luidet stets den besten Ratgeberin ihm <strong>und</strong> verdankt den guten Ausgang so vieler dräuen<strong>der</strong>Abenteuer vorzüglich dem trelflichen Beistände des zauber-

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