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Volksglaube und religiöser Brauch der Magyaren - Centrostudirpinia.it

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VI. Tod <strong>und</strong> Tnterifetisehe. 14.0Bottich. Das Ei zerplatzte m<strong>it</strong> so lautem Krach, daß die Nachbarndarob erwachten <strong>und</strong> zur Maid eilten, die bewußtlos amBoden lag. Als sie erwachte, erzählte sie, dem zerplatzten Eisei ein „schwarzes Gespenst" entsprungen, das ihr einen Schlagauf den Kopf versetzt habe. Se<strong>it</strong> <strong>der</strong> Ze<strong>it</strong> ist sie irrsinnig <strong>und</strong>wird von <strong>der</strong> Dorfiugend „Eier-]\Iarichen" (tojäsos Mürisko)gehr)hnt. —Zum Schlüsse dieser Zusammenstellungen will ich nocheinige Anmiete in genauer Abbildung m<strong>it</strong>teilen, die m<strong>it</strong> denTotenfetischen in enger Verbindung stehen uud die ich durchHerren Ludw. Brädfy aus Szeged, Karl Lakatos aus Zenta<strong>und</strong> Johann Barabäs aus <strong>der</strong> Iläroinszeker Gegend erhaltenhabe.Fig. 1. ist ein herzähnliches, dünnes Tontäfelchen,das zwei Löcher (A) hat, nebenwelche zwei Totenbeinspl<strong>it</strong>ter eingebacken sindC"), die von den Gebeinen einer im Kindbettgestorbenen Frau herrühren. Sahwangere Weiber,die nicht nur eine leichte Geburt haben,son<strong>der</strong>n auch kräftige Kin<strong>der</strong> von langer Lebensdauerzur Welt bringen wollen, vergrabensolche Tonfäfelchen unter ihre Schlafstätte, nachdem sie vorherdurch die Löcher (A. A) einige ihrer eigenen Haare fest gewandenhaben. Es giebt auch solche Amulete, die aus Ton verfertigtweibliche Gen<strong>it</strong>alien darstellen sollen, in die man ebenfallssolche Totenspl<strong>it</strong>ter steckt, dieselben m<strong>it</strong> den eigenen Haarenumwindet <strong>und</strong> zu genanntem Zwecke am angeführten Orte indie Erde vergräbt. Es heißt dabei : die gewissen Teile desWeibes sollen bei <strong>der</strong> Geburt so weich w^erden, wie <strong>der</strong> Ton esgev^esen, dann aber seine Härte im gebrannten Zustande annehmen;die Tüdtenspl<strong>it</strong>terchen aber sollen das Schicksal abwenden,das ihre einstige, im Kindbett verunglückte Bes<strong>it</strong>zerin gehabthat, also eine unglückliche Geburt abwenden. Dergleichen Amuletesind in <strong>der</strong> Szege<strong>der</strong> Gegend verbre<strong>it</strong>et <strong>und</strong> werden heimlichvon alten Frauen verfertigt <strong>und</strong> schwangeren Weibernverkauft.Fig. 2. ist ein aus Nußbaumholz verfertigtes Kreuzchen, dasin <strong>der</strong> M<strong>it</strong>te ein Loch (E) hat, durch welches man einen Lappenvom Hemde eines ungetauft verstorbenen Kindes zieht. Eltern,Y. Wlielocki: Volk.>nlaul.ü <strong>der</strong> Mai;.v;Lron. 1

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