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Volksglaube und religiöser Brauch der Magyaren - Centrostudirpinia.it

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162 <strong>Volksglaube</strong> <strong>und</strong> relii^iöser <strong>Brauch</strong> <strong>der</strong> Mapyaren.dieasnacht reiben sich in manchen Gegenden dio Maide den Unterleibm<strong>it</strong> Knoblaucli ein, dam<strong>it</strong> ihnen im Schial" <strong>der</strong> Teufelkeine Gewall antun ktinne. Eine Sage erzählt: In Hikal (Kalotaszeg)lebte vor vieli-n Jahren eine schöne Maid, die man ÖrdögErzsi (Teufels-Lieschen) nannte. Sie hatte unzählige Freier, abersie wies jeden ab. Da .sprach einmal eine alle Frau zu ihr :„Wahrlich, du warlest auf den Teufel, daü er komme <strong>und</strong> dichfreie!" Die Maid versetzte: „Wenn er ein fescher Bursche ist,so komme er nur; ich will ihn gerne empfangen'.* Da gab ihrdie Alte einen kleinen Finger von einem totgeborenen Kinde <strong>und</strong>sprach: „Morgen ist Johannistag. In <strong>der</strong> Nacht zünde dies Kerzchenan, speie dreimal darauf <strong>und</strong> sprich: An Gott glaub' ichnicht, an Christus glaub" ich nicht, an den heiligen Geist glaubeich nicht ! danngehe von <strong>der</strong> Türe aus rückwärts in deineStube, blicke aber nicht hinter dich, bis du nicht fühlst, daüdich jemand umarmt hat." Die Maid machte es also <strong>und</strong> alssie sich von Armen umschlungen fühlte, da kehrte sie sich um<strong>und</strong> erblickte einen schönen Jüngling vor sich. Nun, sie brachtendie Nacht m<strong>it</strong> einan<strong>der</strong> zu. Als die Hähne krähten, dasprach <strong>der</strong> Bursche: „Nun, ich bin <strong>der</strong> Teufel <strong>und</strong> will dich heiraten!"Da erschrak aber doch die Maid, beson<strong>der</strong>s als <strong>der</strong>Bursche sich in einen Teufel verwandelte <strong>und</strong> sie gleich m<strong>it</strong> sichin seine Wohnung führen wollte. Die Maid sprach: „Warte, ichwill dir nur einen Schnaps noch geben:" bie ging in die an<strong>der</strong>eStube hinein, wo ihre Mutter in einem Näpfchen Weihwasserhielt. Sie nahm dies, steckte den brennenden Totenfinger hinein<strong>und</strong> gab so die Flüssigke<strong>it</strong> dem Teufel zu trinken. Kaum kosteteer davon, so krachte das ganze Haus, <strong>der</strong> Teufel flog von dannen<strong>und</strong> ließ hinter sich einen so argen Schwefolgeruch, daß manim ganzen Dorfe einige Tage lang vor Gestank nicht aushaltenkonnte. Se<strong>it</strong> dieser Ze<strong>it</strong> war Erzsi von Verstand, sie \var teufeKsbesessen(ördönges) . . . Weiber, die m<strong>it</strong> dem Teufel geschlechtlichenUmgang gepflogen, ohne dali sie es wissen, werden „besessen"<strong>und</strong> nach ihrem Tode rechtmäßige Gattinnen (h<strong>it</strong>es feleseg)des betreffenden Teufels, wenn man sie nicht im Leben irgendwieheilt o<strong>der</strong> wenn dies nicht gelingt, ihnen, bevor man sie beerdigt,nicht einen kreuzförmigen Einschn<strong>it</strong>t auf die Zunge macht.Oft aber wird ein solches Weib nicht besessen, son<strong>der</strong>n findetneben ihrem Lager am nächsten Morgen ein Ei o<strong>der</strong> einen Apfel,

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