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Volksglaube und religiöser Brauch der Magyaren - Centrostudirpinia.it

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V. Quälgdsler. 125mensch ist gewöhnlich ernst, nachdenkend <strong>und</strong> traurig, er mußeinmal im Leben m<strong>it</strong> einem Stiere kämpfen, wobei er auch dieGestalt eines Stieres annimmt. Während des Kampfes speien dieStiere Feuer. Hat <strong>der</strong> T. den Stier besiegt, so geht er auf Reisen<strong>und</strong> sucht sich ein Tätos-Roß. Er ist gegen Kugel nnd Schwertgefe<strong>it</strong>. Stirbt ein Mensch, von dem man glaubt, er sei ein T.gewesen, so legt man ihm Kieselsteine in den M<strong>und</strong>, sonst verschlingter den Mond. Das Kind, welches am Weihnachtsabendzur Welt kommt, aus dem wird gewöhnlich ein T. -Mensch. DerT. weiß die verborgenen Schätze in <strong>der</strong> Erde, doch er darf dieselbennicht anrühren." — Eine an<strong>der</strong>e M<strong>it</strong>teilung aus dem <strong>Volksglaube</strong>nhat Karcsay (Muzeum 2. 500) gemacht, die nur denneuen Zug enthält, daß <strong>der</strong> T. sich nach Belieben in Tiere verwandelnkann; meistens schweift er als Hirte o<strong>der</strong> Knecht herum<strong>und</strong> muß jedes siebente Jahr in ein an<strong>der</strong>es Land ziehen, wo erm<strong>it</strong> einem an<strong>der</strong>en T. zu kämpfen hat. W^er im Kampfe siegt,dessen Land wird im Jahre ungemein fruchtbar. Einige Sagenerzählen von einem Tatos, namens Kampa: „Der eisleibige, niedrige,dickbeinige Campö wohnte in Temesvär, woher er nachOfen zum König zum M<strong>it</strong>tagsmahl zu gehen pflegte. König Mathiashielt ihn stets in Ehren, weshalb die Königin ungeduldigward <strong>und</strong> oft ihren Gemahl frug: aus welchem Gr<strong>und</strong>e er diesenelenden Menschen so hoch in Ehren halte ? Dem König warddies lästig <strong>und</strong> einmal for<strong>der</strong>te er den Kampö auf, er möge einmalvor <strong>der</strong> Königin seine Kunst zeigen. Am nächsten Tage kamKampö zum M<strong>it</strong>tagsmahle, hing beim Öfinen <strong>der</strong> Thüre seinenoberen Kiefer an den Oberstock <strong>der</strong> Türe, den Unterkiefer aberlegte er auf die Schwelle <strong>und</strong> spie Flammen" (Ipolyi S. 450).Auch Gönczöl war ein solcher Tätos. „Er ist <strong>der</strong> Entdeckerdes Wagens <strong>und</strong> war ein gar weiser Mann, <strong>der</strong> m<strong>it</strong> Bäumen, Vögelnsprechen konnte <strong>und</strong> den Lauf <strong>der</strong> Sterne kannte, er vollbrachteviele W<strong>und</strong>er; sterben sah ihn niemand; man glaubt, erist an den Himmel versetzt worden , woer als Sternbild (GroßeBär, s. Abschn. IL S. 59) sichtbar ist" (Karcsay a. a. 0. 2,501). Auch in Lokalsagen wird <strong>der</strong> Tätos oft erwähnt (IpolyiS. 450): „In Sz. kam ein Tatos zu den Winzern des LandwirtenDörö <strong>und</strong> verlangte einen Imbiß. Diese schalten ihn, warum ernicht arbe<strong>it</strong>e. Nach dem Essen arbe<strong>it</strong>ete er also bis M<strong>it</strong>tag, aßm<strong>it</strong> ihnen das M<strong>it</strong>tagsmahl, ging aber vor ihnen hinaus m<strong>it</strong> <strong>der</strong>

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