III. Schicksaisglauben. 73Wurf (Kot, Urin) nicht in ein Locii solcher Tiere slecict. Erscheintein solches Tier im Krankenlager, so stirbt <strong>der</strong> Kranke bald.,,Die Maus zieht das Stroh unter ihm heraus** (szedi az egera szalmät alola), sagt man in <strong>der</strong> Kalotaszeger Gegend von einemSterbenden. Nistet die Maus unter dem Herde, so wird man vonden Speisen <strong>der</strong> Köchin nie satt. ,Es pfeifen die Mäuse, es heiratet<strong>der</strong> Pfarrer- (czinczog az eger, häzasodik a pap) sagt manm<strong>it</strong> Bezug auf den Glauben, daß Maide, die in <strong>der</strong> NeujahrsnachtMäusepfeif hören, bald heiraten werden.Ein über den Weg laufen<strong>der</strong> Hase bedeutet Unglück: beieinem Hochze<strong>it</strong>szug .viel Elend im Eheleben'' ; beim TaufgangArmut des Kindes; bei einem Leichenzug zeigt er den Tod einesVerwandten des Verstorbenen an. Sieht ein Mäher den Hasendavonlaufen, verdirbt leicht sein Heu. Von Hasen träumen, bedeutetFurcht <strong>und</strong> Schrecken.Läuft ein Pferd an eine schwangere Frau heran, so bringtsie ein starkes Kind zur Welt. Wälzt sich ein fremdes weißesPferd vor dem Tore, so stirbt bald <strong>der</strong> Hausherr, wenn er nichtdreimal auf das Pferd spuckt <strong>und</strong> sagt:„W^arum du gekommen bist,von dem gebe ich dir ein Teilchen" (a miert te jöttel, abbol adokegy reszecsket). Läuft das Pferd gar in den Hof hinein, so heißtes: das zuletzt verstorbene Familienm<strong>it</strong>glied sende das weiße Roßnach einem seiner noch lebenden Verwandten. Man muß dahersoviel Mal auf einen Besen spucken, als es Familienm<strong>it</strong>glie<strong>der</strong>giebt ; dannlegt man den Besen vor das Tor hin <strong>und</strong> treibt überihn hinweg das Pferd hinaus. Wer unverhofft stirbt, von demsagt man: „Das weiße Pferd hat ihm einen Schlag versetzt:" (afeher lö megrugta). ^Venn unter dem Fenster einer Krankenstubeein Pferd wiehert, so wird <strong>der</strong> Kranke bald genesen. Begegnetein Hochze<strong>it</strong>szug einem Pferde, so wird die Ehe gar glücklichsein: beim Taufgang zeigt es langes Leben, Glück <strong>und</strong> Ehre fürden Täufling an. „Man hat ihn auf einem Pferde getauft" (löhätonkereszteltek), sagt man im Kalotaszeger Bezirk von einemsehr alten Greise. Grasen die Pferde unruhig <strong>und</strong> heben sie dabeioft den Kopf in die Höhe, so nai<strong>it</strong> ein Sturm. Von Pferdenzu träumen, bedeutetFreude.Der Esel ist ein Unglückstier. Wer ihm begegnet, speie aus,sonst wird er „an Leib <strong>und</strong> Gut Schaden erleiden." Schre<strong>it</strong> aberein Esel vor dem Hause eines Kranken, so wird <strong>der</strong>selbe bald
:74 Volksgluuhc unil <strong>religiöser</strong> Uraurh <strong>der</strong> Ma^'varen.genesen. Von Kselii zu tniuinen, bedeutet Schaden. Schre<strong>it</strong> <strong>der</strong>Esel oll, so ist Regen, Tauwetter v.w erwarten.Das Hind ist in Je<strong>der</strong> Heziehuiij; ein ^dii( kverheiLiendes Tier.Wer morgens Hin<strong>der</strong>gehnili verninnnt, <strong>der</strong> liört bald eine guteK<strong>und</strong>e. Begegnet man einem Jreien" Hind. so hat man im UnternehmenErlolg. Eine schwangere Frau, die einer ihr Kalb .säugendenKuh begegnet, wird leici<strong>it</strong> gebären; beim Taiifgang bedeutetes „Reichtum " für den Täulling , beim Hochze<strong>it</strong>s/.ug dasselbefür das neue Ehepaar; bei einem Leichenzuge aber zeigt esden nahen Tod eines Verwandten des Verblichenen an. Trä<strong>und</strong>man von Rin<strong>der</strong>n, so wird man bald groüe Freude erleben. Rrülltein Stier vor einem Krankenhause, so stirbt <strong>der</strong> Kranke bald.Stirbt jemand unverhofft, so sagt man: „Der schwarze Stier hatihm auf die Zehen getreten- (a fekete bika läbujjära hägott), o<strong>der</strong>„Der scliwarze Stier hat ihn gesloL^en" (a fekete bika megdölle),o<strong>der</strong>: «Der schwarze Stier hat ihn auf die Hiirner genommen"(a. f. b. szarvära vette) [vgl dazu Grimm 6:^1 1. „Der schwarzenKuh ist er noch nicht auf die Ferse getreten" (nem hägott mega fekete tehen sarkära), heiLH : er hat noch kein grofses Unglückgehabt. Schnuppern die Rin<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Lull herum <strong>und</strong> leckensie sich, so hat man Unwetter zu erwarten, ebenso wenn sie m<strong>it</strong>den Vor<strong>der</strong>füüen die Erde scharren; kehrt die Herde abends garschwer heim, so wird schönes Wetter eintreten. Lateinische Belegeaus dem ungar. <strong>Volksglaube</strong>n für das R. als Wegtier s. beiIpolyi a. a. 0. S. 242.Schaf <strong>und</strong> Ziege gelten für glückbringend. Wenn voreinem Wan<strong>der</strong>er eine Schafherde scheu davonrennt, so hat erkeinen Erfolg in seinem Unternehmen: grast sie aber ruhig we<strong>it</strong>er,so wird er Glück haben. Begegnet ein Hochzeilszug einer Schafherde,so wird das Ehepaar reich werden. Ein Kranker wirdbald genesen, wenn sich ihm Schafe o<strong>der</strong> Ziegen nähern. Weidendiese Tiere gar hastig o<strong>der</strong> kämpfen die Z. m<strong>it</strong> einan<strong>der</strong>, so i.stSturm <strong>und</strong> Gew<strong>it</strong>ter zu erwarten. Schnujjpern die Z. in <strong>der</strong> Luftherum, so tr<strong>it</strong>t Kälte ein. Träumt man von diesen Tieren, sogelangt man durch Heirat, Erbschaft u. s. w. zu Geld.Schwein auf fremdem Gebiet, so wirdBegegnet man einemman Unannehmlichke<strong>it</strong>en haben. Begegnung eines Schweinesbeim Hochze<strong>it</strong>sgang deutet „Elend in <strong>der</strong> Ehe- an; beim Taufgangdie „Armut- des Kindes. Grunzen die Schweine in <strong>der</strong>
- Seite 1 und 2:
Darstolluiiiiciiaus dem Gebieteder
- Seite 4 und 5:
MeinerliebenAnnaGrattin,Fanny,gewid
- Seite 6:
Inhalts -Verzeiclinis.SeiteVorwort
- Seite 9 und 10:
XVorwiirl.Wesen nach realistisch, s
- Seite 11 und 12:
XIIVorwort.Erd^lyi J., Magyar közm
- Seite 13 und 14:
Der Lautwert der magyarischen Buchs
- Seite 16 und 17:
I.Dämonen.Volksglaube und religiö
- Seite 18 und 19:
I. Dämonen. 3„Bluttvvasser" (ver
- Seite 20 und 21:
I. Dämonen. 5Licht zu Averfen, so
- Seite 22 und 23:
I. Dämonen. 7ins Feenreich oder vo
- Seite 24 und 25:
I. Dämonen. 9tät-a-ni = aperire,
- Seite 26 und 27:
I. Dämonen. 11tigste der hilfreich
- Seite 28 und 29:
;I. Dämonen. 13Tag und Nacht, denn
- Seite 30 und 31:
I Dämonen. 15venischen und russisc
- Seite 32 und 33:
I. Dämonen. 17lauten dieselben —
- Seite 34 und 35:
I. Dämonen. 19feen und Wassermensc
- Seite 36 und 37:
I. Dämonen. 21kenntlich, von denen
- Seite 38 und 39: ;1. Diliiionen. 23dieses landes, he
- Seite 40: I. Dämonen. 25Hals band und ihn vo
- Seite 43 und 44: 28 Volksglaube iinH religiöser Bra
- Seite 45 und 46: 90 Volksglaube und rclipifis^T nniu
- Seite 47 und 48: 32 Volkstclaiilio iinil rflijriOsor
- Seite 49 und 50: .T4 V
- Seite 51 und 52: 36 Volksjjlaulie iiini rolitriflsor
- Seite 53 und 54: 38 Volksglaul)e und religiöser Bra
- Seite 55 und 56: II,lliiiiinclsliörper.Wind und Wet
- Seite 57 und 58: :42 Volksfflaube un
- Seite 59 und 60: 44 Volksplaube und rplit?iö.ser Br
- Seite 61 und 62: •'•'Volkfrlauhe uml religiöser
- Seite 63 und 64: 48 Volksplaube und religiöser Mrau
- Seite 65 und 66: •^. Volksi,'I;
- Seite 67 und 68: n2 V{)lks;,'l:iul)e timl rfli^riüs
- Seite 69 und 70: M V()lksnlitul)e uiiil ^•ll^'i(ls
- Seite 71 und 72: 56 Volks^'Iiuihe iiiid rslipirtser
- Seite 73 und 74: hH Volksglaube und religiöser IWau
- Seite 75 und 76: Neun_60 Volksglaube iiml roligift.s
- Seite 77 und 78: 62 V^lk
- Seite 79 und 80: 64 Volksgl.iulie und religiftspr Br
- Seite 81 und 82: IIL8c]iicksals^lau))eii.Der Glaube
- Seite 83 und 84: ;68 Volks|;laube und religi/iscr Br
- Seite 85 und 86: 70 Volksglaube uriil relitji/ispr H
- Seite 87: 72 Volksglaube unil n-ligiöser Bra
- Seite 91 und 92: 76 Volksglaube uml religiöser Brau
- Seite 93 und 94: 78 Volksfrlaube und reli|;iOser Bra
- Seite 95 und 96: 80 Volks^lanlie und relitriöser Br
- Seite 97 und 98: ^ V
- Seite 99 und 100: ftl Vnlks^rliiiilio und religiöser
- Seite 101 und 102: 86 Volksplaiilie uinl religiöser B
- Seite 103 und 104: 88 Vulks(jrliiiilie uml religiöser
- Seite 105 und 106: IV.KosiiMmoiiiscIlcSjmn'ii.Aul' den
- Seite 107 und 108: ;O'J Volk.s^'l;iiilie iiiul relii^i
- Seite 109 und 110: :!M Volkjflaiilic iirnl rcligirtser
- Seite 111 und 112: 96 Volksplaulxi und iplipi/isfr lir
- Seite 113 und 114: Ofi VoIks^'l;iiilif imd rflliririse
- Seite 115 und 116: :IW Vi)lksj:l;iiilM' iiml r^li^'i
- Seite 117 und 118: 102 Vdlksglfiulio iiikI rclif/irmcr
- Seite 119 und 120: lOi Vtfl;iiiltP iiiiil rcHv-'ii'SPr
- Seite 121 und 122: 106 Volksglaube uini r
- Seite 123 und 124: 108 V^lks^'l;llll)r> und ri'lijfirt
- Seite 125 und 126: ;110 Viilks;:liiiili«' iitnl rdi/i
- Seite 127 und 128: ::11- V(plk>;/Iaiilip iiihI iplit.'
- Seite 129 und 130: :;114 Volksjrlaiilif und lolitrifls
- Seite 131 und 132: V.Q 11 ä 1 S e i s t e r.Wenn irge
- Seite 133 und 134: Hfl Volksglaiilx' iin'l irligifitsc
- Seite 135 und 136: 120 Volksgliiulic iiml n'ligi
- Seite 137 und 138: ;1^ Volksglauhe und religiöser Bra
- Seite 139 und 140:
124 Vülks^'laiilic iiml rfli^Mosci
- Seite 141 und 142:
126 Volk«!},'laul)e urnl rolifriö
- Seite 143 und 144:
t:J8 Volksj
- Seite 145 und 146:
l'Vl Viilk-^^rUiilx' iiml rt»li;:i
- Seite 147 und 148:
132 V'olkv.'l;iiilic uikI rrli^Nös
- Seite 149 und 150:
134 Volksplaulic iiiiil icli^riiisc
- Seite 151 und 152:
136 Volks^'laulie iirnl religiöser
- Seite 153 und 154:
I'W Vn|kst,'I;uilic iiml iclii/iüs
- Seite 155 und 156:
I 10 Volks;;!. iiilip iiinl rolii,'
- Seite 157 und 158:
143 Vdlks^'liuihp uml ipli(,MiJ.ser
- Seite 159 und 160:
IM V(>Iks^'lalll)l• iuhI ifli^rin
- Seite 161 und 162:
IC Volks;,'|:iiilM" iiml rfli;.'iri
- Seite 163 und 164:
14K Vulksu'laube Ulli) r»'li_'iöw
- Seite 165 und 166:
150 Vulksfrliuiltf iiml relit,'ii"i
- Seite 167 und 168:
152 Volks^'lHulie uii.l rfli^riüse
- Seite 169 und 170:
IM V(iIkstfl;iul>o iiriil iflitriö
- Seite 171 und 172:
I5fl Volk«(rlrtul)0 um! roli^iil'^
- Seite 173 und 174:
lf>S Vnlk«>rlaul>e iiiid roli{rios
- Seite 175 und 176:
ItiO Vulks?lauhe und relitfiöser B
- Seite 177 und 178:
162 Volksglaube und relii^iöser Br
- Seite 179 und 180:
:164 Volksglaube und religiöser Ur
- Seite 181 und 182:
;:IWi Volksglaube und religiöser B
- Seite 183 und 184:
Sclilimworte.Aciicii.s Th. v^r^.Afa
- Seite 185 und 186:
170 Schlagworto.liieltrccht 10.Lied
- Seite 189 und 190:
^^^^^/j^
- Seite 191:
ifßhy a-^Ö-^'^>