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Volksglaube und religiöser Brauch der Magyaren - Centrostudirpinia.it

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II. Himmelskörper. Wind <strong>und</strong> Wetter. 65gegangen, <strong>und</strong> spielt in einigen Lustspielen des vorigen Jahrh<strong>und</strong>ertsdieHauptrolle.Auch diese Gestalt ungarischen <strong>Volksglaube</strong>ns, obgleich dieselbesich auch bei an<strong>der</strong>en Völkern vorfindet (s. Arch. f. slav.Phil. II. 437; VII, 281; IV, 611), suchte man auf alte mythologischeGebilde zurückzuführen. Ipolyi (a. a. 0. S. 454 ff.) meint,die G. diäk seien im <strong>Volksglaube</strong>n <strong>der</strong> letzte Überrest <strong>der</strong> Erinnerungan die heidnischen Priester des magyarischen Altertums,die zugleich Heil- <strong>und</strong> Zauberkünstler waren. Derselben Meinungist auch Jökai (Österr.-ung. Monarch, in Wort <strong>und</strong> Bild I.) u. m.A. IpolyTT^Her — was Wortetymologie anbelangt, nie in Verlegenhe<strong>it</strong>kommt, le<strong>it</strong>et das Wort garabonczäs von gara = alt,honczäs von bonczolni (schneiden, sezieren) ab; also: einalter Augur, <strong>der</strong> aus Eingeweiden propheze<strong>it</strong>.Der Garabonczäs diäk hat m<strong>it</strong> den alten Auguren nichtszu schaffen. Er ist <strong>der</strong> „fahrende Schüler'' des deutschen M<strong>it</strong>telalters.Bekanntermaßen besuchten im M<strong>it</strong>telalter <strong>und</strong> beson<strong>der</strong>snach <strong>der</strong> Reformation zahlreiche ungarische Studenten deutsche<strong>und</strong> <strong>it</strong>alienische, selbst nie<strong>der</strong>ländische <strong>und</strong> enghsche Hochschulen,von denen die meisten auf ihrer Heimfahrt sich als „fahrendeSchüler" durch 's Land bettelten, dem unwissenden Bauern allerleiHokus-Pokus vormachten <strong>und</strong> sich dadurch in den Ruf von Zauberernbrachten.^ ^ Was die Benennung Garabonczäs diäk anbelangt, so hatB. Läzär (Ethnographia I, 283) <strong>und</strong> G. Szarvas (Nyelvör VI,99) die einzig richtige Erklärung gegeben. Im M<strong>it</strong>telalter durchzogenUngarn zahlreiche <strong>it</strong>alienische Taschenspieler, Gaukler, dieman negromanzia o<strong>der</strong> auch nur gramanzia nannte. Ausdiesem Worte hat sich <strong>der</strong> Ausdruck garabonczäs, aus diaconusdas Wort diäk d. h. ein Student, ein Kandidat <strong>der</strong>Theologie,gebildet.T. Wl<strong>it</strong>lofki: \'olks};laulie iler <strong>Magyaren</strong>.

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