13.07.2015 Aufrufe

Volksglaube und religiöser Brauch der Magyaren - Centrostudirpinia.it

Volksglaube und religiöser Brauch der Magyaren - Centrostudirpinia.it

Volksglaube und religiöser Brauch der Magyaren - Centrostudirpinia.it

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

VII. Hexen- umi Tciifelsglauljen. 155Fel<strong>der</strong>, spre<strong>it</strong>en die Leintücher aus, dam<strong>it</strong> <strong>der</strong> Tau darauf falle.Dann ziehen sie die Leintücher hin- <strong>und</strong> hergehend nach sicham Boden m<strong>it</strong>, indem sie dabei fortwährend sagen: „Ich klaube,ich klaube von allem die Hälfte" (szedem , szedemmindennekfeiet). Wenn das Leintuch vom Tau ganz naß geworden ist,drücken <strong>und</strong> pressen sie ihn in ein neues Gefälä heraus <strong>und</strong> vergrabendasselbe in dem Stalle, dam<strong>it</strong> die Hexen den Melktiereudie Milch nicht nehmen können. Ebenso heiM es, jede rechteHexe müsse jeden Morgen auf dem Rücken ihres Gatten auf dieFlur hiuausre<strong>it</strong>en <strong>und</strong> Tau sammeln, den sie trinkt <strong>und</strong> dadurchstets jung <strong>und</strong> kräftig bleibt, während <strong>der</strong> Gatte, <strong>der</strong> von diesemR<strong>it</strong>t nichts weiß, abmagert <strong>und</strong> siech wird (Ipolyi S. 43:]).Legt eine Hexe solchen Tau in einen Teig, so wird davon dasGebäck blutig rot; ein Glaube, <strong>der</strong> allgemein verbre<strong>it</strong>et ist. Ineinem Proceßact (a. a. 0.) heilst es: „Fermentum alterius ac massamfarinaceam <strong>it</strong>a corrumpere attentasse, ut nulli panes indepinsipotuerint.^Die gewöhnliche Weise, wodurch Hexen die Saaten vernichten,ist das Hagel- <strong>und</strong> Wiiidmachen. Schon <strong>der</strong> alte uui^arischeRechtsgelehrte Bodo beschreibt (a. a. 0. 225) die Weise,wie die Hexe Hagel erzeugt: „Si in aqua stans, aquam a tergoin aerem proiecer<strong>it</strong>, vel scopis sparser<strong>it</strong>, aut aestivo tempore instantetempestate, lapidem vel terram occulte percusser<strong>it</strong> ; floresde variis arboribus aut folia colleger<strong>it</strong>, et ollae impos<strong>it</strong>a, coelileariet alio instrumento mover<strong>it</strong>.^' Und dieser Glaube lierrsililauch heutzutage. Die Hexe dreht Steine im Wasser imi. siewirft Steine ins Wasser, pflückt Nußbaumlaub, das sie in fließendesWasser schleu<strong>der</strong>t, o<strong>der</strong> sie vergräbt einen Pferde-,Menschen- o<strong>der</strong> Rindsscliädel in die Erde, o<strong>der</strong> re<strong>it</strong>et durch dieLuft <strong>und</strong> erzeugt dadurch Wind <strong>und</strong> Hagel (Ipolyi S. 4.!.')),ebenso wenn sie sich in Feldfrüchten o<strong>der</strong> Mehl badet. —Eines <strong>der</strong> Hauptgeschäfte <strong>der</strong> Hexen ist die Schädigung <strong>der</strong>Tiere, beson<strong>der</strong>s <strong>der</strong> Melktiere. Letzteren entziehen sie die Mikli,o<strong>der</strong> bewirken, daß das Tier blutige Milch von sich gieht. DerZauber <strong>der</strong> Milchentziehung bietet uns keine solche Züge, dieaus dem Glauben an<strong>der</strong>er V'ölker nicht schon bekannt wären,wir erwähnen nur dies eine M<strong>it</strong>tel: „Giebt die Hexe dem betreffendenMelkt iere heimlich die Nabelschnur eines totgeborenenKindes zu fressen, so bleibt diese Nabelschnur unverletzt im

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!